Kapitel 15
Hermine starrte den grünen Strahl, der in ihre Richtung flog an und konnte sich nicht mehr bewegen. Hatte Pansy sie schon mit einem ungesagten Petrificus Totalus verhext? Es war Hermine ein Rätsel.
Und dann ging alles ganz schnell. Hermine würde zur Seite geschleudert und sah gerade noch, wie der grüne Strahl hellblonde Haare streifte.
„Nein", stieß Hermine hervor, als sie begriff, dass es Dracos Haare waren und er leblos über sie zusammenbrach, als sie auf den Boden knallten. Hermine keuchte bei dem harten Aufprall auf den Boden, drehte sich aber sofort auf die Seite, um sich Draco anzusehen.
Ohne wirklich zu wissen, wie es ihm ging, stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie hatte genug über die unverzeihlichen Flüche gelesen, um zu wissen, dass ein Streifen des Todesfluchs schon ausreichte, um die getroffene Person zu töten.
Zitternd legte Hermine ihre Hand auf seine Brust und beugte ihren Kopf runter um seinen Atem zu hören. Sie schluchzte einmal, als sie nichts hörte aber dann hob sich seine Brust und Hermine konnte das Herz in seiner Brust schlagen hören.
„Warum hast du dich dazwischen geworfen, Draco? Jetzt ist der ganze Spaß schon vorbei, du solltest doch wenigstens etwas leiden bevor du stirbst aber-", Pansy wurde von einem wütenden Harry unterbrochen, der sich gewaltsam ihren Zauberstab an sich riss und sie bewegungslos hexte. Dann löste er den gleichen Fluch von Ginny und ging unsicher auf die, vor Malfoy kniende Hermine zu.
„Hermine ich hätte nie gedacht ... naja, er hat dir das Leben gerettet ... und naja", Harry wusste nicht was er sagen sollte und wandte sich hilfesuchend an Ginny.
„Er lebt, sein Herz schlägt", sagte Hermine aber sofort aufgebracht und stand ruckartig auf.
„Er muss sofort in den Krankenflügel", meinte sie sofort, wurde aber von Harry aufgehalten, als sie den Schwebezauber über Draco sprechen wollte.
„Hermine, das kannst du jetzt bestimmt nicht so schnell verkraften aber vielleicht sollten wir erst einmal McGonagall holen", meinte Harry sanft und Ginny lief sofort los um die Direktorin zu holen.
„Aber Harry, sieh ihn dir doch an, er lebt", meinte Hermine verstört.
Harry schaute sich Malfoy an, der immer noch vor ihnen auf den Boden lag, und bildete sich tatsächlich ein, dass sich seine Brust ganz leicht hebt und senkte.
„Das, das ist doch unmöglich", stammelte Harry und starrte Malfoy einfach nur an. Ihm schwirrten komischerweise die Wörter von Bellatrix durch den Kopf, die sie ihm sagte, als er einen unverzeihlichen Fluch nicht richtig benutzten konnte, >du musst es auch wollen<. Vielleicht hat Pansy es nicht richtig gewollt und deswegen war der Zauber zu schwach, mit der Tatsache, dass der Zauber nur Malfoys Haare gestreift hatte, wäre das sogar eine Erklärung, warum er den Zauber überleben konnte.
Hermine neben ihn schluchzte einmal herzhaft auf und Harry legte zögernd einen Arm um ihre Schulter. Für ihn war es ein komisches Gefühl, das sie jetzt verlobt war und sehr bald heiraten würde und dann auch noch seinen ehemaligen Erzfeind. Aber Dinge und Leute konnten sich ändern. Und mit der Aktion von eben konnte Harry sogar glauben, das Malfoy gut auf Hermine aufpassen würde. Er müsste sich keine Sorgen machen, sie ins Nest der Reinblüter zu lassen.
Dann kam endlich Ginny zurück. Mit ihr im Gepäck, McGonagall und Madame Pomfrey. Madame Pomfrey hatte sich sofort auf Malfoy gestürzt und eine magische Trage heraufbeschworen und fing an ihn zum Krankenflügel schweben zu lassen aber nicht ohne einige Zauber zu seiner Stabilität zu sprechen.
Hermine wurde von McGonagall aufgehalten, als sie den beiden folgen wollte.
„Erst einmal werden sie mir erklären, was hier passiert ist, dann können sie zu ihm", sagte sie fast schon sanft und wandte sich dann auf die immer noch bewegungsunfähige Pansy zu.
„Und sie Miss Parkinson, wissen ja was es zur Folge hat, gleich zwei unverzeihliche Flüche zu benutzen. Sie werden hiermit von der Schule verwiesen und müssen ihre Taten vor dem Ministerium verantworten", sagte sie mit ihrer gewohnten schärfe, dachte aber gar nicht daran den Fluch von ihr zu nehmen.
Pansy schrumpfte immer mehr in sich zusammen, und als Filch kam, um sie abzuholen, war sie nur noch ein Schatten ihrer Selbst.
Hermine war froh, dass Harry und Ginny die ganze Geschichte erklärten und sie nur ein paarmal Bestätigen musste, dass sich alles wirklich so abgespielt hatte. Sie wollte einfach nur noch zu Draco und konnte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er sie nicht aus dem Weg geschmissen hätte. Ja sie wäre gestorben. Aber war es dann richtig, dass er sein Leben riskiert hatte, um sie zu retten?
Hermine fühlte sich einfach nur schuldig für Dracos Zustand und war erleichtert, als McGonagall sie endlich entließ. Sie wollten schon zum Krankenflügel rennen, als sie von Harry zurückgezogen wurde.
„Wenn du jetzt zu ihm gehst, dann ist eure ganze Tarnung weg", sagte er und klang dabei doch wirklich traurig.
„Ich werde zu ihm stehen, die paar Monate mehr sind doch egal und er hat mir das Leben gerettet, das ist dann doch das mindeste, was ich für ihn tun kann", murmelte Hermine und ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie bis jetzt zurückgehalten hatte.
„Es wird Ron das Herz brechen", meinte Ginny traurig und Hermine schüttelte den Kopf.
„Es tut mir leid das zu sagen aber im Moment interessiert mich Ron nicht wirklich", brummte sie und riss sich aus Harrys Griff, um endlich zum Krankenflügel zu rennen.
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Gezwungen... oder doch gewollt?
FanfictionHermines Mutter liegt im Sterben und die Operation, die ihr Leben retten könnte, ist zu teuer. Deswegen lässt sie sich auf ein Angebot von Lucius Malfoy ein, das ihren Freunden ganz und gar nicht gefällt. Denn sie soll Draco Malfoy heiraten ... ➵...