Kapitel 3
Es war kurz vor zehn als Hermine auf das Anwesen der Malfoy apparierte. Sie hatte notgedrungen nur Harry Bescheid gegeben, weil er als Einziger wach war. Aber so konnte sie sich sicher sein, dass wenigstens einer wusste, wo sie war.
Harry war zwar nicht begeistert gewesen aber er konnte es Hermine nicht ausreden.
Hermine atmete noch einmal tief durch und klopfte schließlich an die große Eichentür, des Hauses die sie mehr als nur einschüchterte. Sie konnte nicht anders als daran denken, wie sie vor nicht allzu langer Zeit, genau in diesem Gebäude gefoltert wurde.
Aber bevor sie näher darüber nachdenken konnte, öffnete ein Hauself ihr die Tür.
„Sie sind bestimmt Miss Granger?", fragte der kleine Kerl.
„Ja", sagte Hermine und warf ihm ein nettes Lächeln zu, was den Hauself sehr verwunderte.
„Sie werden schon erwartet, folgen Sie mir bitte", verbeugte er sich, als er sich wieder gefasst hatte, und ging vor ran durch den großen Flur.
Hermine schaute sich neugierig um. Noch nie war sie in einem solch großen Haus mit so viel schnick schnack gewesen. Sie wollte gar nicht wissen wir teuer eines dieser Möbelstücke war.
Der Hauself führte sie in den zweiten Stock. Hier war alles, zu Hermines Verwunderung, hell eingerichtet und wirkte freundlich auf sie. Hätte sie nicht gewusst, wer hier wohnte, könnte sie dieses Haus wirklich lieben.
Dann blieb der Hauself stehen und klopfte an die Tür eines Zimmers. Auf dem ganzen Weg hier hin, waren sie niemanden begegnet. Aber das war Hermine nur recht so. Sie wollte auf keinem Fall dem jungen Malfoy begegnen und ihm erklären, was sie hier macht.
„Miss Granger ist jetzt da", sagte der Hauself, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und verbeugte sich tief.
„Gut, schick sie rein und bring noch was zu trinken", konnte Hermine sofort die befehlende Stimme von Lucius Malfoy hören.
Mit einem mulmigen Gefühl trat auch Hermine in das Zimmer ein. Der Hauself war verschwunden und so war sie mit Lucius Malfoy allein. Sie schaute sich schnell um und erkannte, dass es sich um eine Art Arbeitszimmer handeln musste. Es gab zwei große Fenster mit langen weißen Vorhängen, von wo das Sonnenlicht in das Zimmer schien. Mehrere Bücherregale, in denen Bücher und Aktenordner angeordnet waren und eben einen großen Schreibtisch, hinter dem Lucius Malfoy saß sowie zwei Stühle zur anderen Seite des Schreibtisches.
„Wie schön das sie meine Einladung angenommen haben, Miss Granger", grinste Lucius fies, mit dem wissen, dass Hermine eigentlich keine andere Wahl hatte.
„Ja", brummte Hermine nur und setzte sich auf einen der beiden Stühle, nachdem Lucius darauf gezeigt hatte.
Nervös rutschte sie auf dem Stuhl hin und her und schaute zu Lucius Malfoy, den das ganze offensichtlich amüsiert.
„Okay, Mister Malfoy, was für einen Vorschlag haben sie zu machen?", wollte Hermine nun endlich wissen.
„Oh, dazu sollte ich ihnen erst etwas erzählen", begann Lucius, als Hermine nickte, als Zeichen das sie ihm zuhörte.
„Haben sie schon von den Auflagen des Ministeriums gegen die reinblütigen Familien gehört? Das würde die ganze Sache erleichtern", wusste Lucius zu Hermines Überraschung nicht richtig anzufangen.
„Nein, habe ich nicht", sagte sie aber sofort ehrlich.
„Nun ja, dann fange ich am besten dort an. Das Ministerium will auf die Dauer die reinblütigen Familien aussterben lassen, so dass es nie wieder ein Krieg gegen die Muggelstämmigen geben kann. Und dazu muss mein Sohn eine Muggelstämmige heiraten. Es dürfen keine Reinblütigen mehr untereinander heiraten. Im Moment trifft das allerdings nur auf die Familien zu, die Kontakt zum dunklen Lord hatten", erzählte Lucius. Hermine verwirrten seine Worte. Wieso sollte das Ministerium die reinblütigen Familien aussterben lassen? Sie waren doch im Allgemeinen, der Stolz der gesamten Zaubergemeinschaft.
„Mister Malfoy, wieso erzählen sie mir diese Geschichte?", fragte Hermine durchaus mit etwas Interesse.
„Nun, es ist nicht einfach einen Muggelstämmigen mit etwas Intelligenz zu finden, der meinen Sohn freiwillig heiraten würde", grinste Lucius Malfoy fies und Hermine fiel es wie Schuppen von den Augen.
„Sie wollen, dass ich Draco Malfoy heirate?", fragte sie geschockt und ihre Augen weiteten sich bedrohlich.
Am liebsten wäre sie sofort aufgesprungen, aus der Tür marschiert hätte diese laut zugeschlagen und wäre auf dem schnellsten Wege nach Hause appariert. Aber das Leben von ihrer Mutter hing von der Zahlkraft des Mannes vor ihr ab.
„Ja, das will ich", sagte der Mann vor ihr aber zu ihrem Entsetzten.
„Ich ... das kann ich nicht. Gibt es nichts anderes, was ich machen kann? Ich könnte in der Küche helfen oder-", fing Hermine verzweifelt an, wurde aber von Malfoy Senior unterbrochen.
„Nein nur diese eine Möglichkeit. Sie wollen ihre Mutter doch das Leben retten, also springen sie über ihren Schatten", sagte er kalt und Hermines Entsetzten wurde immer größer.
Sie konnte Malfoy doch nicht so einfach heiraten. Auch wenn sie sich das Versprechen gegeben hatte, Malfoy Seniors Angebot anzunehmen. Mit was für einem Angebot hatte sie eigentlich gerechnet? Wenn sie so überlegte, hätte er weitaus schlimmere Dinge denken können.
„Und nehmen sie das Angebot an?", riss Lucius sie aus ihren Gedanken. Sie musste sich entscheiden, auf der Stelle. Nur so könnte sie ihrer Mutter das Leben retten und gleichzeitig nach Hogwarts gehen, auch wenn sie sich ihre Zukunft anders vorgestellt hatte. So würde sie doch vor ihrem Abschluss schon verheiratet sein oder zumindest verlobt.
„Ja, ich nehme es an", murmelte Hermine und starrte auf den Schreibtisch vor ihr. Sie hatte gerade ihre Zukunft besiegelt und wollte gar nicht wissen, was auf sie zukam.
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Gezwungen... oder doch gewollt?
FanfictionHermines Mutter liegt im Sterben und die Operation, die ihr Leben retten könnte, ist zu teuer. Deswegen lässt sie sich auf ein Angebot von Lucius Malfoy ein, das ihren Freunden ganz und gar nicht gefällt. Denn sie soll Draco Malfoy heiraten ... ➵...