Kapitel 6

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Kapitel 6


„Ich weiß nicht was du dagegen hast?", meinte Draco und ging auf Hermine zu.

Hermine starrte Draco entsetzt an.

„Ich werde nicht mit dir in einem Zimmer schlafen und schon gar nicht in einem Bett!", zischte sie ihn an und wollte ihren Koffer wieder weg schliefen. Draco hielt ihn schon gerade zu locker fest und Hermine konnte ihn nicht mal ein Stück bewegen.

„Falls es dir entfallen sein sollte, wir werden in einigen Monaten heiraten und meine Eltern würden nichts anderes gestatten, als das wir uns ein Zimmer teilen", sagte Draco ruhig und ließ Hermines Koffer los, so dass sie plötzlich nach hinten stolperte.

„Dann kann ich auch wieder in mein zu Hause ziehen", zischte sie ihn an und stand mühselig auf.

„Das ist auch keine wirklich gute Idee, außer du willst dir sofort den Zorn meines Vaters auf dich ziehen", zuckte Draco mit den Schultern und Hermine seufzte.

„Okay es muss doch eine Lösung, für dieses ... Problem geben?", Hermine schaute Draco bittend an, der nur mit dem Kopf schüttelte.

„Es sind doch nur noch die zwei Wochen der restlichen Ferien, dann sind wir auf Hogwarts, wo jeder wieder sein eigenes Haus hat", versuchte Draco das Problem zu verkleinern.

„Na schön", ergab sich Hermine und stellte ihren einen Koffer wieder ab.

„Gut, dann können wir ja jetzt zum Abendessen gehen. Die Hauselfen kümmern sich um deine Koffer", meinte Draco sofort und zog Hermine hinter sich her.

Die überraschte Hermine konnte nur hinter ihm herstolpern und schon waren sie in dem großen Speisesaal.

„Muss das sein, Draco?", fragte sie, als er endlich wieder ihre Hand losließ.

„Klar oder hast du keinen Hunger?", drehte er sich zu ihr um.

„Nein, ich meine, ob wir nicht woanders essen können?", bat Hermine aber Draco schüttelte nur den Kopf.

„Ah ihr kommt gerade noch pünktlich zum Essen!", kam Lucius um die Ecke und strahlte die beiden schon fast freundlich an, was bei Hermine aber eher Unbehagen auslöste.

„Schön, schön, dann los", scheuchte Lucius die beiden in den Saal und Hermine blieb nichts anderes möglich als sich zu ergeben.

Schweigend saß sie neben Draco und stocherte in ihrem Essen.

Missmutig schaute sie zu ihrem baldigen Schwiegervater, der sich angeregt mit seiner Frau unterhielt.

„Hermine Schatz, wir müssen noch dein Hochzeitskleid aussuchen und", schwärmte Narzissa, was Hermine mehr als nur auf den Geist ging. Und das Narzissa jetzt auch noch Hermine Schatz nannte, machte ihr irgendwie Angst.

„Die Hochzeit ist doch erst in einem Jahr, ich denke nicht, dass wir das Kleid jetzt schon aussuchen sollten und ich bin sicher, dass sich meine Mutter, wenn sie wieder gesund ist, auch darum kümmern möchte, vielleicht könntet ihr zusammenarbeiten", sagte Hermine höflich zu Dracos Mutter, die strahlte. Sie ging ganz in der Aufgabe auf, ihren einzigen Sohn unter die Haube zu bringen.

„Stimmt du hast Recht. Oh, ich freue mich schon so. Alles muss perfekt werden", fing sie wieder an zu planen. Hermine seufzte leise und hatte aufgegessen.

Als die anderen auch endlich fertig waren, stahl sie sich schnell nach oben und wollte über nichts mehr nachdenken.

Morgen würde ihre Mutter endlich operiert werden. Wenn alles nach Plan verlaufen würde, könnte sie schon bald in die Reha, und wenn Hermine ihr Jahr in Hogwarts beendet hätte, wäre sie wieder ganz gesund. Und sie hätte einen Schwiegersohn.

Sie seufzte und ließ sich auf einen großen schwarzen Ledersessel nieder. Ihrer Mutter hatte sie immer noch nicht von der Heirat erzählt. Sie hatte immer geschlafen und sie würde bis nach der Operation warten, damit es eben keine Zwischenfälle geben wird.

Die Tür ging auf und Draco kam rein. Hermine schaute nicht zu ihm, sondern war in Gedanken immer noch bei ihrer Mutter.

„Hermine?", fragte Draco und sie schaute notgedrungen zu ihm auf.

„Du musst meine Mutter nicht so ernst nehmen. Sie dreht im Moment einfach ein wenig durch. Naja, es war auch nicht wirklich leicht für sie", zuckte Draco mit den Schultern.

„Wieso erzählst du mir das?", runzelte Hermine die Stirn.

„Ich hatte das Gefühl, das sie dich nerven würde", meinte Draco ehrlich, was Hermine verwunderte.

„Ja, aber früher oder später müssen wir da wohl durch", seufzte Hermine und starrte jetzt aus dem Fenster.

Dann stand sie ruckartig auf und verschwand ins Badezimmer. All ihre Sachen waren schon von den Hauselfen einsortiert worden. Lächelnd machte sie sich bettfertig. Morgen würde ein anstrengender Tag für sie werden, da sie vermutlich den ganzen Tag am Bett ihrer Mutter sein würde, also musste sie heute früh schlafen gehen.

Sie ging wieder, nur mit ihrem Nachthemd bekleidet zurück in Dracos Zimmer, welches sie sich jetzt wohl teilten, obwohl das Manor genug andere Schlafzimmer hatte. Draco saß jetzt auf dem Ledersofa und las in einem Buch.

„Ich geh schlafen", sagte sie und Draco schaute zu ihr auf.

„Das hätte ich jetzt nicht gedacht", grinste er und Hermine verdrehte die Augen.

„Damit wollte ich eigentlich sagen, behalt deine Griffel bei dir", ermahnte sie ihn und legte sich auf die linke Seite des Doppelbetts.

„Gute Nacht", murmelte Draco und schaltete mit einem Wink seines Zauberstabs das Licht aus, sie hörte nur noch, wie er sein Buch zuklappte und auch ins Badezimmer ging.

Dann glitt sie schon in das Land der Träume.

Gezwungen... oder doch gewollt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt