Kapitel 18

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Kapitel 18


Draco starrte gedankenverloren an die uninteressante Decke des Krankenflügels. Wieso musste das Wiesel ausgerechnet in dem Moment aufkreuzen?

Draco seufzte, wie sollte er bitteschön, wie von Madame Pomfrey angeordnet, schlafen, wenn er nicht wusste, wie es jetzt um ihn und Hermine bestellt war. Am liebsten würde er Weasley grün und blau schlagen, auch wenn es bei Hermine wohl keinen guten Eindruck hinterlassen würde.

Draco drehte sich wieder seufzend auf seine rechte Seite, zog seine Decke wieder über seine Schultern und schloss die Augen. Natürlich konnte er trotzdem nicht schlafen aber diese Position beruhigte ihn ungemein.

Wann würden sie ihn endlich wieder entlassen? Er fühlte sich ganz normal.

Plötzlich hörte er ein Geräusch und schreckte auf. Das Licht ging wieder an und vor ihm stand sein Patenonkel Severus Snape. Er hatte den Angriff von Nagini, der Schlange vom dunklen Lord schwer verletzt überlebt, und unterrichtete wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste.

„Hast du mich erschreckt", seufzte Draco und sah seinen Patenonkel dann fragend an.

„Wie geht es dir Draco?", fragte der Professor.

„Ganz gut aber deswegen bist du doch nicht hergekommen?", fragte Draco weiter.

„Nein, ich bin im Auftrag deines Vaters hier. Er muss dir etwas wichtiges Mitteilen und hat auf mich vertraut. Draco, das was ich dir jetzt sage, darfst du niemanden erzählen, es würde die Zukunft von dir und noch einer Person zerstören. Schwöre es", murmelte Snape und klang selbst für Draco dabei bedrohlich.

„Ich schwöre es", sagte dieser, ohne nachzudenken.

„Nun wie du weißt, bist du mit der Muggelgeborenen Hermine Granger verlobt und wirst sie in nicht allzu langer Zeit heiraten", fing Snape an.

Hermine hielt keuchend an. Wie konnte Ron sie nur so verletzen? Sie waren doch jahrelang beste Freunde gewesen und jetzt sowas! Er sollte sich für sie freuen, auch wenn er Gefühle für sie hegte.

Hermine schnaubte einmal und schaute auf um zu gucken, wo sie gelandet war. Sofort musste sie grinsen, denn sie stand geradewegs vor dem Krankenflügel. Sie wollte schon die Tür öffnen, als sie Schritte hörte. Schnell versteckte sie sich in einer kleinen Nische und sah wie Professor Snape den Krankenflügel betrat. Klar er war auch der Patenonkel von Draco.

Hermine beschloss einfach zu warten bis Snape wieder ging und sich dann in den Krankenflügel zu schleichen, auch wenn die Besuchszeit eigentlich schon längst vorbei war.

Je mehr Zeit verging desto beunruhigter wurde sie. Sie konnte sich kaum vorstellen das Snape einen gemütlichen Plausch mit Draco halten würde.

Als sich dann endlich wieder die Tür des Krankenflügels öffnete und Snape schnell von dannen Schritt, schlüpfte sie in den Krankenflügel, bevor die Tür wieder ins Schloss viel.

Es war dunkel im Zimmer und Hermine tastete sich vorsichtig zu Dracos Bett vor.

Sie schaute eine kurze Zeit auf Draco, bis sie sicher war, dass er noch nicht schlief.

Sie legte ihre Hand auf seinen Mund, bis dieser überrascht hochfuhr und mit dem Kopf gegen ihre Stirn knallte.

„Draco", sagte Hermine und rieb sich ihre schmerzende Stirn.

Draco ließ seinen pochenden Kopf wieder in die Kissen gleiten und schaute zu Hermine auf.

„Also so will ich morgens nicht noch einmal geweckt werden", grinste er sie an.

Hermine musste automatisch zurückgrinsen und setzte sich auf den Rand seines Bettes.

„Was wollte Snape von dir?", fragte sie leise, bevor er etwas sagen sollte.

„Er ist mein Patenonkel, er hat sich Sorgen gemacht", sagte Draco etwas zu schnell und wich ihrem Blick aus.

„Lüg mich nicht an", meinte Hermine etwas sauer.

„Ich lüge dich nicht an, ich erzähle dir nur nicht die ganze Wahrheit. Ich musste ihm schwören es niemanden zu sagen", meinte Draco aufrichtig und schaute wieder in Hermines Augen.

„Na schön", seufzte Hermine und beugte sich zu Draco runter um ihren Kopf auf seine Schulter zu legen und die Augen zu schließen. Sie war auf einmal total müde.

Draco wagte es nicht zu atmen, als sich Hermine ihm näherte. Er dachte schon sie würde da weiter machen wollen, wo das Wiesel sie unterbrochen hatte. So war er schon fast enttäuscht, als sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte.

Ihre Locken kitzelten ihn im Gesicht aber das kümmerte ihn nicht. Er legte seinen Arm um sie und zog sie ganz zu sich aufs Bett.

Es war das erste Mal, das sie sich so nah waren und das, obwohl sie schon in einem Bett geschlafen hatte.

Draco schaute auf sie her runter und merkte das sie schon eingeschlafen war.

Er lächelte bei dem Anblick und deckte sie vorsichtig mit zu und zog sie noch näher zu sich.

Nie hätte er gedacht jemals so viel für >das Schlammblut Granger< zu empfinden. Er musste seinem Vater wohl echt danken, auch wenn die Neuigkeiten von Snape ihn beunruhigten.

Er wollte nicht daran denken und lehnte seinen Kopf gegen ihren und war dieses Mal auch schnell eingeschlafen.

Etwas kitzelte Draco in der Nase und er öffnete verschlafen seine Augen, um das kitzelnde zu entfernen.

Etwas verwirrt entdeckte er die schlafende Hermine auf seiner Brust und ihre kitzelnden Locken in seinem Gesicht.

Vorsichtig strich er die kitzelnde Strähne wieder hinter ihr Ohr und weckte sie ungewollt auf.

„Guten Morgen", nuschelte sie verschlafen.

„Morgen", grinste Draco sie bestgelaunt an.

„Ich denke, du solltest wieder in den Nordturm gehen, ehe uns Madam Pomfrey so findet", meinte er nach einer Weile, wo er einfach nur ihre Nähe genossen hatte.

„Ja du hast recht", murmelte Hermine und löste sich von ihm.

Sie schlüpfte aus seinem Bett und zog sich ihre Schuhe an, die sie sich gestern wohl geistesabwesend abgestreift hatte.

Dann stand sie auf und drehte sich zu Draco um, der sie unglücklich ansah.

„Was ist los?", fragte sie etwas verwirrt.

„Bekomme ich keinen Guten Morgen Kuss?", fragte er und grinste sie schief an. Eigentlich hatte er das nicht ganz ernst gemeint und war deutlich überrascht, als sich Hermine wieder in seine Arme schmiss und ihre Lippen endlich die seinen fanden.

Gezwungen... oder doch gewollt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt