Kapitel 26

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Kapitel 26


Hermine schlug langsam ihre Augen auf und schaute direkt in das Gesicht von dem noch schlafenden Draco.

Nein sie hatte in dieser Nacht nicht miteinander geschlafen. Er hatte sie einfach nur im Arm gehalten und ihr zärtlich über den Rücken gestreichelt, bis sie eingeschlafen war.

Aber mittlerweile bereute sie es. Anfangs hatte sie immer geplant sich ganz romantisch in der Hochzeitsnacht von ihm entjungfern zu lassen, aber diese würde es ja jetzt nicht mehr geben. Und dies war wohl die letzte Chance dazu.

Sanft strich Hermine über seine Brust, die leider durch sein T-Shirt verdeckt war. Draco brummte nur und legte seinen Kopf im Schlaf auf die andere Seite.

Lächelnd fuhr sie zum Bund des T-Shirts und strich es langsam nach oben, wo sie schließlich sanft seine nackte Haut streichelte.

Draco wurde davon immer noch nicht wach, weswegen sie sich über ihn beugte und leichte Küsse auf seine Brust hauchte. Endlich schlug er verwirrt die Augen auf und starrte sie an. Hermine lächelte kurz und küsste ihn weiter, während ihre Hand seinen Rücken hinunterfuhr.

„Was?", fragte Draco aber anstatt ihm zu antworten, beugte sie sich nach vorne und verschloss seine Lippen mir ihren.

„Hermine, wenn wir das machen, werde ich dich nur noch schlechter vergessen können", keuchte er, als sie von seinen Lippen abließ und an seinem Hals knabberte.

„Aber genau das will ich, ich will, dass du mich nie vergessen wirst und genauso wenig werde ich dich vergessen", murmelte sie und verpasste ihm dreist einen Knutschfleck.

„Weißt du nicht, was für eine Qual es sein wird, dich dann in Hogwarts zu sehen und dich nicht anfassen zu dürfen", murmelte er gequält. Er wollte sich ihr nur zu gerne hingeben.

„Draco, ich liebe dich", sagte sie dann und schaute ihm aufrichtig in die Augen, was seinen letzten Widerstand zusammenfallen ließ.

Er wirbelte die beiden her rum, so das Draco nun oben lag. Dann küsste er sie stürmisch.


Hermine wurde erneut geweckt, diesmal durch ein tickern am Fenster. Ungelenk stand sie auf und wickelte sich eine Decke um ihren Körper und machte sich dann auf dem Weg zum Fenster. Als sie es öffnete, flogen direkt zwei Eulen her rein. Sie nahm den Eulen die Briefe ab, die dann auch ganz schnell wieder wegflogen. Seufzend schloss sie das Fenster wieder und schaute sich die Briefe an. Einer war an sie adressiert und einer an Draco.

Sie seufzte nochmal, legte die Briefe auf Dracos Schreibtisch und kuschelte sich wieder zu ihm ins Bett, auch wenn es schon längst Mittagszeit war.

Doch sie konnte nicht mehr einschlafen, weswegen sie einfach dem regelmäßigen Atem von Draco lauschte, bis dieser sich endlich bewegte.

„Hm ... wie spät ist es?", brummte er dann.

„14:24 Uhr", antwortete Hermine, worauf sich Draco sofort aufsetzte.

„Was? Wir haben so lange geschlafen?", fragte entsetzt und Hermine zuckte nur mit den Schultern. In den Ferien schlief sie gerne mal so lange, was meistens daran lag, dass sie bis spät abends las.

„Sind die Eulen schon angekommen?", fragte er dann.

„Ja, sie liegen auf deinem Schreibtisch", antwortete sie wieder und Draco stand nackt wie er war auf und ging dort hin. Hermine wurde sofort wieder rot, als sie ihn so sah. Als Draco das bemerkte grinste er sie nur frech an, machte aber keine Anstalten sich etwas anzuziehen.

Er nahm die Briefe und ging zum Bett zurück. Dann setzte er sich wieder neben sie und drückte ihr ihren Brief in die Hand.

„Also, am besten bringen wir es hinter uns", murmelte er, während er seinen Brief unsauber aufriss. Hermine tat es ihm nach und fing an ihren Brief zu lesen.

>An Hermine Jane Granger geb Parkinson/Black,

Hiermit bekommen sie eine schriftliche Verwarnung, wegen dem Versuch ihren Blutstatus zu erhalten. Da sie in der Vergangenheit und in der Gegenwart nie muggelfeindlich waren, wird von einer Verurteilung des neuen Gesetzes (Zaubergesetzbuch §16 Abs. 1) abgelassen. Doch sie werden noch beobachtet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

der Minister.<

Hermine schaute auf. Ihr Brief war ja recht positiv, sie musste keinen anderen heiraten, allerdings war Dracos Miene sehr grimmig, was hieß, dass er nicht so ein Glück hatte wie sie.

„Draco?", fragte sie leise. Er seufzte auf und ließ den Brief mit einem Wink seines Zauberstabs verbrennen.

„Was hast du erwartet, ich werde nicht so schnell freigesprochen", murmelte er. Traurig sah Hermine wieder auf die Laken. Sie hatte ja gewusst, dass er eine andere heiraten musste, aber die Gewissheit das er es jetzt wirklich machen musste brach ihr das Herz.

„Wen?", fragte sie leise und hob wieder ihren Blick zu Draco, der jetzt vor seinem Kleiderschrank stand und sich anzog.

„Sie geben mir zwei Wochen Zeit jemanden zu finden", murmelte er und knöpfte sich sein Hemd zu.

„Komm zieh dich an, ich hab Hunger", meinte er dann und brachte ein kleines grinsen über seine Lippen.

Schweigend kam sie seiner Aufforderung nach und ging wenig später mit Draco zusammen nach unten.

Dort wurden die beiden sofort von Dracos Eltern in Empfang genommen.

„Es tut mir leid Kind aber du solltest lieber gehen", meinte Narzissa nach dem späten Mittagessen und lächelte Hermine traurig an. Hermine hatte sie wirklich gemocht und sie mochte wohl auch Hermine, weswegen sie selber auch sehr traurig war, aber noch trauriger war sie wegen ihrem Sohn. Endlich hatte er ein Mädchen gefunden, das er mochte, sogar liebte und dann musste er sie so schnell wieder aufgeben.

Um Punkt sechs Uhr hatte Hermine all ihre Sachen zusammengepackt und schon in ihr Zimmer vorgeschickt. Von Narzissa und Lucius hatte sie sich auch schon verabschiedet. Jetzt stand sie an der Treppe zum Eingang des Manors mit einem mürrischen Draco vor sich.

„Weißt du, der eine Tag ist vorbei", murmelte sie und unterdrückte alle Tränen, die aufkommen wollten.

„Ja, ab jetzt werden wir uns wieder ignorieren", meinte Draco und schaute auf. Er hatte seine Arme verschränkt und eine abwehrende Haltung angenommen.

„Ich werde dich vermissen Draco", murmelte sie, während sie einen Schritt nach vorne machte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.

Draco nickte traurig. Sie schauten sich einen Moment an, bis Hermine sich schweren Herzens umdrehte und bis zur Appariergrenze ging. Dann drehte sie sich ein letztes Mal um und schaute Draco an, der sich kein bisschen bewegt hatte, bis sie schließlich apparierte.

Gezwungen... oder doch gewollt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt