Kapitel 4

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Kapitel 4


Draco war gerade in seinem Zimmer und wollte eine Zeitschrift über die neuesten Quidditch Ergebnisse lesen, als ein Hauself an seine Tür klopfte.

„Mister Malfoy, Master Malfoy wünscht sie sofort zu sehen", sagte der kleine, durchaus hässliche Elf.

„Ja", brummte Draco in seine Richtung und stand mühsam von seinem großen Bett auf. Er richtete seine Kleidung an dem großen Spiegel vor seiner Tür und trat dann raus, um zu dem Arbeitszimmer seines Vaters zu gehen.

Dort angekommen trat er ein, nachdem er geklopft hatte.

„Du wolltest mich sehen, Vater?", fragte Draco und erst danach, traf sein Blick den von Hermine. Sie war wirklich gekommen, schoss es ihm durch den Kopf.

„Ja Draco, ich wollte dir deine Verlobte vorstellen", meinte Lucius und Draco konnte nur schlucken.

Er konnte nichts anderes als Hermine mit offenem Mund anzustarren.

„Draco, das gehört sich nicht!", fuhr ihm sein Vater ein.

„Entschuldigung, Vater", konnte er nur murmeln und sein Blick wieder von Granger abwenden. Wieso war sie wirklich gekommen? Sie hätte sich doch denken können, dass ihr Vater irgendetwas Blödes vorhatte. Dann müsste ihre Situation wirklich schlecht sein.

Draco seufzte leise und schaute wieder zu Hermine. Sie schien auch nicht sehr erfreut von der Situation zu sein.

„Gut, ich denke wir werden Morgen weitere Details über die Hochzeit klären. Sie bleiben natürlich die restlichen Ferien hier, Miss Granger. Draco, willst du ihr jetzt nicht das Haus zeigen?", wandte sich Lucius an seinen Sohn mit einer Wortwahl, die keinen Widerspruch zuließ.

„Ja, Vater", murmelte Draco wieder und ging aus dem Arbeitszimmer seines Vaters, dichtgefolgt von Hermine, die sich hastig von dem Stuhl erhoben hatte.

„Sag mal, wie kannst du eigentlich so blöd sein, das Angebot anzunehmen oder überhaupt erst hier her zu kommen", zischte Draco, als sie allein waren.

„Du hast doch keine Ahnung", zischte Hermine zurück.

„Ach, dann klär mich doch auf, wieso du die Leben von uns beide zerstören willst", meinte Draco und bleib unerwartet stehen. Hermine krachte so in seinen Rücken und musste sich an seinem Pullover festhalten, um nicht hinzufallen. Nachdem sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ließ sie ihn schnell los und wich einige Schritte zurück.

„Meine Mutter liegt im Sterben", beantwortete Hermine erst jetzt Dracos Frage.

„Die Operation ist zu teuer für mich", seufzte sie, als Draco sie immer noch fragend ansah.

„Du lässt dich von meinem Vater bezahlen?", fragte Draco aufgebracht und ballte seine zu Fäusten um seine Wut zu unterdrücken.

„Ich hatte keine andere Wahl!", zischte Hermine und spürte, wie ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen.

„Ich hätte dir auch das Geld geben können", sagte Draco leise. Seine Wut war wie weggeflogen, als er die kleinen Tränen an ihren Augen glitzern sah.

„Als würde ich Geld ohne Gegenleistung von dir annehmen", zischte Hermine und schaffte es auch ihre Gefühle zu unterdrücken.

Draco schnaubte nur und ging wieder weiter. Hermine konnte ihm nur orientierungslos folgen.

Dieses Haus war ihr einfach viel zu groß und sie konnte sich nicht im Geringsten vorstellen hier drin zu wohnen, auch wenn es wirklich schön eingerichtet war.

„Mal ... ähm Draco?", fing Hermine an und Draco blieb wieder stehen und drehte sich zu ihr um.

„Können wir das bitte so lange wie möglich unter uns halten?", fragte Hermine verzweifelt. Sie hatte gerade daran gedacht, was wohl ihre Freunde von ihrem >verlobten< halten sollten.

„Du willst das geheim halten?", fragte Draco und zog eine Augenbraue hoch.

Hermine nickte nur.

„Das wird schwierig werden", meinte Draco und Hermine schaute ihn verwirrt an.

„Na, das ganze wird auch in der Zeitung landen. In sechs Monaten müssen alle Reinblüter, die das Gesetz betrifft verlobt sein und diese Liste wird dann im Tagesprofeten veröffentlicht", sagte Draco und schaute auf Hermine herab.

„Super", seufzte Hermine und lehnte sich gegen eine der weißen Wände.

„Bis dahin könnten wir es geheim halten", murmelte Draco weiter und lehnte sich neben Hermine an die Wand an.

„Sie werden so sauer auf mich sein und dann müssten wir auch noch ein halbes Jahr verlobt nach Hogwarts gehen. Ich will gar nicht wissen, wie das Ganze aufgenommen wird", faselte Hermine und malte sich schon aus, wie sie von den anderen Gryffindors fertiggemacht wurde.

„Du solltest deinen Freunden lieber sofort davon erzählen, dann wird es nachher bestimmt nicht so schlimm", schlug Draco vor und Hermine schaute zu ihm hoch.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann", murmelte Hermine ehrlich, als sie in die grauen Augen vor ihr sah.

„Aber ein Versuch wäre es doch Wert oder? Du musst es ja nicht sofort allen erzählen, vielleicht Weasleys Schwester, dann hättest du wenigstens Unterstützung, wenn es rauskommt", schlug Draco vor.

Hermine nickte nachdenklich. Am besten würde sie mit Harry und Ginny reden, sie würden sie bestimmt am besten verstehen und Ron müsste wohl oder übel später damit klarkommen.

Gezwungen... oder doch gewollt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt