- Kapitel 1 -

2.1K 70 17
                                    

Wie aufregend wäre es in einer Fantasy Welt zu leben.

Es wäre richtig cool, wenn ich eines Tages aufwachen würde und alle Sagen, Fabel und Mythologie Gestalten real wären. In einer Welt zu leben, in der jeden Tag etwas spannendes passiert.

Viele Wälder und Flüsse, keine Autos und moderne Technik. Alle Menschen würden leben wie sie es früher einst getan haben, bevor die Industrialisierung und Modernisierung die Wirtschaft und das Leben der Menschen übernommen hatten. In eine Zeit zurück, in der der Glaube an das übernatürliche kein Hirngespinst sondern eine mögliche Begegnung war. Und in der diese Wesen wirklich existieren.

Wie lebensfreudig wären die Menschen, wenn sie aufhören auf ihre Handys zu starren und die Realität aus den Augen verlieren würden. So eine Fantasy Welt wäre Traumhaft.

Zumindest ist es das, was ich mir vorstelle wenn ich mich in meinen Fantasy Romanen verliere und lese wie spannend und friedlich das Leben ist, wenn man die Hürden der Gefahren überwindet. Leider ist die Welt aber kein Fantasy Buch und Sagen, Fabeln und Mythologien sind nur erfundene Geschichten, in die sich die Menschen stürzen um ihrem langweiligen Alltäglichen Leben zu entfliehen. Ich selbst zähle mich zu diesen Menschen.

Mein Leben war friedlich, aber monoton und fade. Versteht mich nicht falsch. Ich war glücklich eine liebevolle und intakte Familie zu haben. Ich hatte eine liebevolle und gutherzige Mutter und einen liebevollen aber strengen Vater. Wir lebten zusammen in einem Einfamilienhaus, das meine Eltern mit ihren gut bezahlten Jobs bezahlten. Als beliebte und erfolgreiche Schriftstellerin war meine Mutter der Star unserer Familie, während mein Vater mit seinem Bürojob in einer der größten Autofirmen des Landes seinen Teil dazu beitrug.

Hin und wieder musste mein Vater zwar auf Geschäftsreisen gehen und meine Mutter für einen Pressetermin oder Vorlesungen und Buchpräsentationen durch das Land reisen, aber trotzdem war immer einer von beiden Zuhause und ich war nie alleine.

Erst vor kurzem mussten wir wegen der Arbeit von meinem Vater in einen anderen Teil des Landes ziehen. Ein kleines Städtchen umgeben von Wald und Bergen und einer überschaubaren Anzahl an Einwohnern.

Hier gab es höchstens drei Restaurants, eine Modeboutique, einen kleinen Drogeriemarkt, zwei Kneipen, das Bürgerhaus, einen Buchladen, eine Grundschule und die Erweiterte Schule, in der es möglich ist, drei verschiedene Abschlüsse zu machen.

Und im zuletzt genannten Ort befand ich mich zu jenem Augenblick. Die Gesamtschule.

Um genau zu sein saß ich in der zweiten Stunde, Deutsch, und hörte dem Lehrer dabei zu, wie er über die Sagen, Fabeln und Mythen sprach. Wir hatten das Thema Fantasy Wesen in der Literatur und obwohl es meinem Interesse entsprach, langweilte ich mich. Ich saß zurückgelehnt in meinem Stuhl und schaute mit leerem Blick und gelangweilter Miene zur Tafel und schnappte Bruchstückhaft auf, was der Lehrer versuchte uns zu erzählen. Alles was er sagte und erklärte wusste ich schon. Zum Beispiel das Einhörner ein Horn haben, oder Feen in jeweiligen Sagen unterschiedlich groß sind, aber ihr typisches Erscheinungsbild nicht größer als einer Hand entsprach. Es war wirklich langweilig.

Als er anfing davon zu erzählen warum solche Wesen in der Literatur erwähnt werden hörte ich gar nicht mehr zu.

Meine Gedanken schweiften zu meinem Buch zurück, das ich am Abend zuvor gelesen hatte. Ein gutes Buch, das ich noch zu Ende lesen musste. Es hatten noch drei Kapitel gefehlt bis ich den letzten Band von meiner Lieblingsfantasy Reihe durch hatte. Aber bevor ich weiterlesen habe können war ich eingeschlafen. So eine Schande! Ich hätte es wirklich gerne zu Ende gelesen.

Wenn ich nicht zuvor mein neues Zimmer hätte einrichten müssen, das nebenbei erwähnt immer noch wie ein halbes Schlachtfeld aussah, dann wäre ich vermutlich mit dem Buch doch noch fertig geworden. Da ich mich jedoch selbst in so einem Chaos nicht wohl fühlte hatte ich meinen Schweinehund dazu gebracht sich doch noch zu bewegen und meine Sachen in die Schränke zu räumen. Zumindest meine Kleider und Bücher waren nun ordentlich in meinen Schränken und Regalen verstaut, aber wirklich Ordnung herrscht in dem Zimmer noch immer nicht. Nichtsdestotrotz hatte ich mein Zimmer in diesem Zustand als ausreichend eingestuft und mich mit dem Buch aus meinem Handgepäck aufs Bett gelegt und darin weitergelesen. Nach dem ich drei Kapitel gelesen hatte, hatte sich mein Magen bemerkbar gemacht und meldete sich zum Dienst. Hunger.

Alphas LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt