- Kapitel 19 -

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Wir saßen gemütlich am Tisch und aßen zu Abend.

Meine Eltern kamen vor wenigen Stunden wieder zurück von ihrer einwöchigen Geschäftsreise. Nachdem ich wie sonst auch immer von der Schule kam, waren sie schon da und meine Mutter fiel mir in die Arme. Ununterbrochen begann sie zu sprechen, was für Sorgen sie sich gemacht hatte und wie oft sie an mich gedacht hatte.

Ich liebte meine Mutter über alles, doch sie konnte reden wie ein Wasserfall, was manchmal etwas nervte. Jetzt aber ließ ich es ohne Widerrede über mich ergehen, da auch ich sie vermisst hatte. Nach fünfzehn Minuten unterbrach ich sie jedoch kurz, da ich sie darum bat meine Schultasche ins Zimmer zu bringen.

Sie entschuldigte sich bei mir uns ließ von mir ab. Ich nahm also meine Tasche vom Boden und brachte sie nach oben auf mein Zimmer. Danach ging ich wieder zu ihr ins Wohnzimmer und wie saßen zu dritt - nachdem mein Vater die Sachen ins Schlafzimmer gebracht hatte - auf der Couch und sie erzählten mir von den Erfolgen ihrer Geschäftsreisen. Sie mussten beide in die selbe Stadt und kamen deshalb gemeinsam zurück. Meine Mutter hatte schon viel früher nach Hause gekonnt, doch wegen der Kosten für den Rückweg, entschieden sie sich zusammen zu fahren.

Ich musste ihnen mehrmals versichern, dass es mir gut ging und auch während ihrer Abwesenheit nichts passiert war. Das ich eine Begegnung mit Wölfen im Wald hatte, oder in einer Villa voll mit diesen Wesen gelebt hatte, während sie weg waren, erzählte ich ihnen selbstverständlich nicht. Ich hatte dem Rudel versprochen alles für mich zu behalten und mich nicht zu ihnen zu äußern. Ohnehin würde mir niemand ein Wort glauben. Wölfe in dieser kleinen Stadt, und dann war ihr Bürgermeister einer von ihnen. Jap, das würde mich sowas von in eine Klinik bringen.

Statt dessen erzählte ich ihnen von dem was in der Schule passiert war und wie ich mit Luke und seiner Mutter gemeinsam in der benachbarten Stadt war um dort für seinen Geburtstag zu bummeln. Auch gestand ich ihnen mir wieder neue Bücher gekauft zu haben, doch darüber hatten sie nur gelacht. Sie meinten nur wie typisch das für mich sei und dass sie nichts anderes erwartet hatten. Kurze Zeit später war ich in die Küche gegangen und hatte ihnen etwas zu Essen gemacht. Zum Glück war ich auf dem Heimweg noch schnell im Supermarkt und hatte alles gekauft was ich brauchte. Nun saßen wir gemeinsam am Esstisch und aßen zu Abend und sie erzählten weiter von ihrer Reise.

"Und das Café dort war himmlisch", sprach meine Mutter. Mein Vater hatte ihre gemeinsame Freizeit angesprochen und meine Mutter war wieder einmal Feuer und Flamme. "Der Cappuccino war so cremig und der Kaffee so aromatisch. Ich weiß doch wie sehr du Kaffee liebst, also habe ich gefragt welche Bohnen sie verwenden und-", so ging es nun die ganze Zeit weiter. Doch die Ansprache des Cafés erinnerte mich an etwas anderes, das sich in meinen Kopf gebrannt hatte.

"Mama, Papa", sagte ich in einen Moment der Stille hinein, als meine Mutter kurz ruhig war. Beide Augen richteten sich sofort auf mich und ich hatte ihre Aufmerksamkeit.

"Ich habe mir etwas überlegt während ihr nicht da wart." Damit hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit. Meine Eltern ließen ihre Hände sinken und hörte auf zu essen. Sie sahen sich kurz an und ich konnte Besorgnis in ihren Augen erkennen.

"Ist doch etwas passiert, mein Junge?", fragte mein Vater und sah mir dabei genau in die Augen.

"Nein, es ist nichts schlimmes. Es ist sogar eigentlich mehr positiv." Ich hob verteidigend meine Hände nach oben, als wolle ich ihnen zeigen, dass ich unbewaffnet war. "Es geht darum, dass ich mich einfach schlecht fühle wenn ich mein Taschengeld für mich selbst ausgebe. Ich weiß, dass ist der Sinn der Sache, doch ich habe mir überlegt, ob ich mein Taschengeld nicht einfach selbst verdienen kann. Ihr wisst schon, eine Art Aushilfsjob. So kann ich mein eigenes Geld verdienen und vielleicht sogar für später auch etwas Geld zurücklegen."

Alphas LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt