- Kapitel 9 -

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Logan Waters ist tabu.

Das lässt sich leichter sagen, als es getan ist.

Nach einigen Tagen in denen ich besagtem Jungen nicht begegnet war, worüber ich mehr als glücklich war, versetzte der Zufall mir einen Schlag in die Magengrube.

Mit viel Glück wie es schien, traf ich am Tag nach meiner Verfolgung in der Schule nicht auf Logan oder Ronnie. Dennoch war ich unglaublich wachsam. Wenn ich das Schulgelände betrat sah ich immer erst nach ob mir die beiden Herren über den Weg laufen würden. Sobald ich mich davon überzeugt hatte, dass dem nicht so sei, lief ich zur Schule. Auch im Flur hielt ich immer nach ihnen Ausschau.

Am Abend danach ging ich in meinem Kopf die schlimmsten Szenarien durch und überlegte was passieren würde, wenn sie bemerkten, dass ich sie gehört hatte. Dass ich sie gesehen hatte. Es lief mir ein kalter Schauer über den Rücke, wenn ich alleine nur daran zurück dachte, was für eine Angst mir das machte.

Als meine Eltern nach Hause kamen, erwog ich es, ihnen davon zu erzählen. Sie waren meine Eltern, sie würden mir doch sicher glauben, oder etwa nicht? Aber in meinem Kopf machte es auch keinen Sinn. Warum sollte der Sohn des Bürgermeisters etwas so schreckliches tun, oder überhaupt darin verwickelt sein. Und der Bürgermeister? Wusste er auch etwas? Schließlich meinte er zu Logan es müsse aufhören. Vielleicht hatte er eine kriminelle Vergangenheit und er ist aus dem Jugendgefängnis gekommen auf Bewährung und jetzt fängt er mit was auch immer schon wieder an!

Ich schüttelte den Kopf. Das reicht Mike, du hast eine viel zu lebhafte Fantasie. Du solltest auf hören so viele Fantasiebücher zu lesen. Das benebelt ja ganz dein Gehirn. Ich versuchte mir selbst Vernunft einzureden, doch viel brachte es nicht, wenn ich an alles zurück dachte.

Ich hatte meinen Eltern also nichts erzählt, sondern tat so, als währe ich erschöpft gewesen und hätte mich schon schlafen gelegt. Aber in Wirklichkeit hatte ich in meinem Bett weiter gerätselt. Als meine Eltern schliefen hatte ich mich erst für ins Bett fertig gemacht und bin ins Bad. Die warme Dusche hatte mir so unglaublich gut getan, dass meine ganzen Muskeln sich entspannt hatten. Schade, für ein Bad war leider keine Zeit mehr. Mit entspannten Gliedern begab ich mich wieder in mein Zimmer und legte mich unter meine Decke.

Ich versuchte ruhig zu schlafen, doch es war nicht so leicht. Ich wollte nicht mit meinen Gedanken einschlafen, aus angst, ich könnte Albträume bekommen. An dem Abend hatte ich zum ersten Mal seit langem mein Handy genommen und mich damit solange beschäftigt, bis ich einschlief.

Jetzt befand ich mich, einige Tage später auf den Weg in die Mensa. Ich war in Gedanken versunken, was mein Fehler war. Ich wollte mir selbst eine reinhauen, dafür, dass ich leichtsinnig geworden war, nur weil ich ein paar Tage Glück hatte.

Zuerst hatte ich ihn gar nicht bemerkt. Doch als ich von einem Mitschüler, der mich überholte an der Schulter angerempelt wurde, aus meinen Gedanken gerissen wurde, sah ich mich um und dort stand er. An der Wand, die sich neben der Tür zur Mensa befand, satt ein großer Junge, mit breiten Schultern und Tattoos. Logan. Er schaute nach links und rechts und schien nach etwas oder jemanden Ausschau zuhalten. Ich blieb augenblicklich stehen und starrte mit weit aufgerissenen Augen zu ihm. Mein Herz begann unkontrolliert in meiner Brust zu springen und schneller zu schlagen.

Er sah sich weiter um und sein Blick blieb auf einmal an mir hängen. Er sah direkt zu mir und ich hoffte innerlich, er würde zu jemanden schauen, der sich hinter mir befand.

Er löste sich von der Wand und lief langsam auf mich zu. Oh nein, er kommt!, schrie es in mir und ich sah mich panisch um. Ich ging meine Fluchtmöglichkeiten durch und schaute, wo es am besten wäre. Doch mein Gehirn schien einen Kurzschluss zu haben und ich konnte mich nicht aus es verlassen. Wozu habe ich dich eigentlich?, fragte ich es, als würde ich eine Antwort von der grau/rosa Kugel in meinem Kopf erwarten.

Alphas LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt