31. Geständnis

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Zayn:

In mir drinnen brodelte es vor Zorn.
Wie konnte es dieser Typ nur trauen auf mein Land zu kommen und sich an meinem Gefährten zu vergreifen. Doch ich zügelte die Wut und den Zorn in mir.
Ich schluckte ihn hinunter. So gern hätte ich sie alle erschossen. Einfach so ein Zucken meines Fingers hätte gereicht und das ganze wäre vorbei gewesen.
Doch das einzige an das ich denken konnte war Ayren gewesen. Wie Lines über ihm gelungert hatte, war erschreckend. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie das war. Sanft strich ich Ayren über den Rücken. Er sah schlimm aus, und das war noch harmlos ausgedrückt.
Er war voll mit Blut man konnte nicht einmal erkennen wo er genau verletzt war. Mein Herz wurde schwer bei dem Anblick. Und natürlich machte ich mir Vorwürfe.
Wäre ich doch nur früher gekommen, wäre das ganze anders aus gegangen. Niemals hätte er dann so aus gesehen.
„Komm ich bring dich Heim." Ayren stand völlig neben sich. Sein Blick war starr und er sprach kein Wort als ich ihm auf die Beine half.
Er humpelte zu Lucky, mit viel Kraft und Geduld schafften wir es das er auf Lucky saß und ich folgte ihm. Ayren hielt mit seinen Händen die Fetzten zusammen die einmal ein Shirt gewesen war.
Ich blickte zu dem Wolf hinunter.
„Gibts du bitte Kane Bescheid, und er soll auch der WPD Bescheid geben. Ich will sie sofort hier haben." Der schwarze Wolf heulte und Tim rannte davon. Er würde vor mir auf dem Hof sein. Es war eine gute Idee gewesen ihn zu fragen.
„Ich bring dich nach Hause." ich schnalzte mit der Zunge und Lucky lief. Schnell würde es nicht gehen, mit den Verletzungen musste es jetzt schon schmerzhaft sein, jede einzelne Bewegung.
Ayren sagte nichts, rein gar nichts. Ich denke er stand unter Schock.
Auf der Ranch herrschte Chaos. Ein schwarzer SUV stand vor dem Haupthaus. Kane rannte schon auf uns zu gefolgt von den vier Typen von der WPD.
Wie konnte das sein?
So schnell konnten sie doch niemals da sein? Ich griff die Zügel enger und Lucky blieb stehen. Ich ließ mich aus dem Sattel gleiten, blickte zu Ayren auf der immer noch ganz starr oben saß.
„Hey, Ayren." sanft strich ich über seinen Handrücken. Sein Blick zuckte zu mir, seine Augen geweitet. „Komm." ich half ihm von Lucky runter. Kane trat vorsichtig näher.
„Ayren." machte Kane auf sich aufmerksam. „Komm lass uns rein gehen." Kane trat auf seine andere Seite und zusammen brachten wir ihn auf die Krankenstation. Wir brachen Ayren dazu sich hin zu legen. Doch sein Hand krampfte sich um das Shirt das er versucht zusammen zu halten.
„Hey, Ayren. Du kannst los lassen. Du bist hier bei mir in Sicherheit. Ok?" sprach ich mit ruhiger Stimme. Ich blieb bei ihm. Langsam nickte Ayren und löste seine Hand. Meine ließ er jedoch nicht los.
„Bleib." seine Stimme war kratzig und rau.
„Natürlich. Ich bleibe bei dir." versicherte ich ihm, meine Hand schlief langsam ein, so sehr drücktet er sie. Aber brauchte es. Ich nickte Kane zu. Sobald Kane ihn berührte zuckte Ayren zurück.
„Schon ok, es sind nur Kane und ich hier." redete ich beruhigend auf ihn ein. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie er sich gerade fühlen musste. Kane brachte mir einen Hocker auf dem ich mich setzten konnte. Ayren sprach kein Wort während Kane ihn verarztete, seine Wunden säuberte und sie nähte. Selbst dann nicht als er ihm die Nase richtete die gebrochen war wie Kane mir sagte.
„Wie sieht es aus?" flüsterte ich Kane zu. Kane blickte zu Ayren herab, dann blickte er zu mir.
„Er wird wieder, was das körperliche angeht. Das andere wird Zeit brauchen." ich sah den schmerz in Kanes Augen.
Den Schmerz darüber wie jemand so etwas tun konnte. Ich hatte die Gefahr unterschätzt. Ich hatte Lines unterschätzt zu was er fähig war. Ich dachte er würde Ayren zurück haben wollen, aber doch nicht so!
Ich nickte verstehend. Ayren hatte alle Zeit der Welt die er brauchte und ich würde ihn voll unterstützen. Egal was noch kommen sollte.
„Kann ich ihn mit zu mir nehmen, ich will ihn nicht hier lassen."
„Klar, er sollte noch unter die Dusche. Ich weiß nicht wie gut seine Sinne sind, doch ich denke er will das ganze Blut und denn Geruch los bekommen. Der Verband ist wasserdicht. Aber es sollte trotzdem nicht allzu lange nass werden." erklärte Kane mir.
„Danke. Für alles." bedankte ich mich.
„Immer, sollte noch was sein dann melde dich bei mir, egal welche Uhrzeit."
„Und gib ihm die hier noch." er gab mir eine Schachtel mit Tabletten.
„Was für welche sind das?" ich wollte wissen was es ist bevor ich ihm etwas davon geben sollte.
„Welche gegen die Schmerzen und die anderen beruhigen ihn ein wenig." Ich nickte und Kane verschwand.
Ich blickte zu Ayren, der mich anscheinend die ganze Zeit beobachtet hatte.
„Danke." hauchte Ayren. Nur mit mühe blinzelte ich die Tränen weg, wieso bedankte er sich bei mir?
Für was? Das ich zu spät war?
„Es tut mir Leid." ich schluckte schwer.
„Für was den?" verwirrt sah Ayren drein.
„Das ich zu spät war, zu spät um das zu verhindern." presste ich die Worte zwischen meinen zusammen gebissenen Zähen hervor.
„Zayn, nur wegen dir ist das ganze noch gut aus gegangen." jetzt verstand ich gar nichts mehr.
„Ich verstehe nicht?" stieß ich hervor.
„Ganz einfach. Wärst du pünktlich gekommen, hättest du keine Waffe dabei gehabt und Tim wäre auch nicht dabei gewesen. Selbst wen du pünktlich gekommen wärst hätte das Lines nicht davon abgehalten das gleiche zu tun." Das war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Doch es änderte nichts daran das ich zu spät kam.
„Trotzdem ich hätte das ganze nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen, gerade als das mit dem Feuer war. Da hätte mir das schon klar sein müssen!" Auf Ayrens Gesicht erschien ein Lächeln.
„Du klingst gerade wie ein Alpha." geschockt sah ich ihn an. Das war mir nie aufgefallen. Ich wusste ja nicht mal wie Alphas waren.
„Oh." das war bestimmt nichts gutes.
„Als du Lines gedroht hast, warst du mehr als ein Mensch. Ich hätte dich zumindest niemals für einen gehalten." erzählte mir Ayren.
Ich grinste breit: „Ich bin auch kein Mensch ich bin dein Gefährte." ich hauchte einen Kuss auf seine Stirn. „Ich liebe dich." hauchte ich ihm zu.
„Ich liebe dich auch. Ich bin froh das du mein Gefährte bist." mein Herz schlug schneller vor Glück.
„Da gibt es noch etwas das ich dir sagen muss." Ayren haderte mit sich selbst.
„Und das wäre." mich konnte heute nichts mehr schockieren. Ayren atmete tief durch und ließ sich einen Moment zeit. Gespannt wartete ich darauf das er mir sagte was los war.
„Ich bin schwanger." ich fiel bei seinen Worten beinahe vom Hocker. Ich hatte mit allem gerechnet, aber niemals mit dem.
„Warst du schon beim Arzt?" war alles was ich heraus brachte.
„Ja." Dann breitet sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht aus und ich konnte nicht anders als ihn zu küssen. Ich wurde Vater. Oh Gott ich konnte es immer noch nicht glauben.
„Ich nehme das mal als ein gutes Zeichen." Ayren blickte mir in die Augen.
„Ja bitte. Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt." noch ein Kuss, bis mir wieder was einfiel.
„Lass uns zu mir gehen. Du solltest dich ausruhen." sprach ich.
Ayren nickte und ich brachte ihn in meine Wohnung. Er sollte sich erst einmal ausruhen.
Ich konnte später immer noch mit der WPD sprechen. Und das ganze klären, ich wollte endlich das, dass ganze zu Ende war.
Für Ayren für mich und unser Kind.
Das hörte sich wirklich gut an.

Ein MENSCH für Ayren Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt