Kapitel 1 Teil 1

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???: "Sag mal, magst du Crevetten?"

Luna: "Hm... Eigendlich nicht... Ich bin Allergikerin."

Dieses Date beginnt ja gut... Ich hatte eigentlich schon keine Lust zu kommen...zumindest scheint er nicht feindselig zu sein. Ich Blicke auf von meinem Menü, um den Mann mir gegenüber zu beobachten. Sachlich gesehen ist er sehr schön, hat die Figur eines griechischen Gottes mit chinesischen Gesichtszügen. Liang ist der Erbe der asiatischen Kaufhauskette Shaw Grocers. Sie ist in New York ziemlich bekannt. Er ist eine sehr gute Partie...Zumindest wenn man meinen Eltern glauben darf, die darauf bestanden, dass ich mich mit ihm verabrede.

Liang: "Dann stelle ich ja die richtige Frage! Dann empfehle ich dir die Ente mit Süßkartoffeln, ganz ohne Allergiegefahr!"

Luna: "Hattest du keine Probleme bei der Parkplatzsuche?"

Liang: "Ich bin mit dem Fahrrad hier. In New York fahre ich niemals mit dem Auto. Und ein wenig Sport fördert die Verdauung!"

Luna: "Nie mit dem Auto? Unmöglich! Mein Auto und ich sind unzertrennlich!"

Liang: "Das ist Umweltverschmutzung. Du solltest mal das Fahrrad ausprobieren, das wäre mal was anderes!"

Luna: "Darum habe ich ja ein Elektroauto!"

Mitten im Winter mit dem Fahrrad durch New York fahren, nein danke. Zwischen Liang und mir gibt es tatsächlich beträchtliche unterschiede... Also wechseln wir das Thema. Über Transportmittel werden wir uns nicht einig werden. Ich könnte ihm doch von meinem letzten unabhängigen Film erzählen, den ich gesehen habe.

Luna: " Hast du "Der Schaum der Blume" gesehen? Der läuft im Moment im Kino."

Liang: "Ah! Ich habe das Plakat gesehen. Aber da ich mir unter dem Titel nichts vorstellen kann, denke ich, der Film... Kurz, das ist nicht so mein Ding. Ich Liebe Blockbuster, einen guten Film mit Superhelden, der voll reinhaut!"

Du meine Güte, dieser Abend wird lange werden...Ich hoffe, dass mich meine Eltern nach diesem Fiasko etwas in Ruhe lassen werden mit ihren arrangierten Treffen.

Luna: "Ach ja? Ich mag Blockbuster nicht sehr..."

Ich versuche, in seine Richtung zu gehen, denn es ist ja schon peinlich, wie völlig unterschiedlich unsere Leben sind.

Luna: "Ich liebe Horrorfilme! Hast du kürzlich einen angeschaut?"

Liang: "Nein ich hasse Horrorfilme..."

Ich schaue durch das Fenster auf die Straße und lasse ungewollt einen Seufzer hören. Ziemlich enttäuscht drehe ich mich wieder zu Liang um. Er lächelt mich an.

Liang: "Joa, sieht nicht gut aus, wir haben wohl nicht viel gemeinsam, was?"

Ich sehe ihn einige Sekunden perplex an, bevor ich los lache und ihn schnell damit anstecke.

Luna: "Wir haben in der Tat überhaupt nicht den selben Geschmack! Aber das Essen ist wunderbar, das ist ja schon mal was!"

Es ist verrückt, sich sagen zu müssen, das man zusammen aufgewachsen ist und sich so unterschiedlich entwickelt hat. Ich kenne ihn schon ewig, aber wir haben bis heute Abend noch niemals wirklich miteinander geredet. Wir trafen uns regelmäßig im Viertel, da meine Eltern in einem der Shaw Grocers - Geschäfte arbeiten. Aber wir sind uns nie wirklich näher gekommen. Man kann durchaus sagen, dass alle Mütter im Viertel für ihre Töchter alles tun würden, um die Chance zu erhalten, die ich habe: Diesen heiratswilligen Mann treffen. Aber arrangierte Treffen sind nichts für mich.

Luna: "Und was arbeitest du? Arbeitest du mit deine Familie zusammen?"

Liang: "Im Moment schon, aber ich sehe mir ein Angebot eines anderen Unternehmens an..."

Ein anderes Unternehmen, als das seiner Familie? Nicht gerade üblich, wenn man aus einer derart erfolgreichen Familie stammt.

Luna: "Ach ja? Was ist das für eine Arbeit?"

Liang: "Es ist ein großes Projekt, wahrscheinlich für China, aber ich rede lieber nicht darüber, da es noch nicht bestätigt ist."

Luna: "Aha, ich verstehe du spielst den geheimnisvollen."

Liang: "Nicht wirklich, ich möchte mir nur einfach kein Unglück bringen. Wenn ich mit dir darüber rede, müsste ich dafür sorgen, dass du Crevetten isst, um dich zum schweigen zu bringen."

Gedankenverloren nehme ich einen Mundvoll von meinem Essen. Es ist wirklich hervorragend.

Luna: "Auf jeden fall schmeckt das Essen hier hervorragend."

Liang: "Ja, ich liebe diese Küche sehr. Es ist wirklich schade, das du keine Crevetten essen kannst, denn es sind die besten in New York."

Luna: " Das glaub ich dir aufs Wort, aber ich mochte heute Abend nicht sterben. Aber wenn wir weder über Filme, noch über Autos oder Arbeit reden können, was bleibt uns dann?"

Liang: "Ich weis nicht unsere Familien?"

Luna: "Ich habe keine Lust, darüber zu reden. Sie ist für meinen Geschmack etwas zu traditionell."

Liang: "Traditionen sind eine Bereicherung. Deshalb hatte meine Familie in den Vereinigten Staaten auch Erfolg."

Es stimmt sie ist sehr Erfolgreich, die Kaufhauskette ist sehr bekannt und stellt in New York viele Arbeitsplätze.

Luna: "Natürlich kann ich nicht leugnen das mich mein Ursprung geprägt hat. Aber ich stelle mich anderen als New Yorkerin vor."

Liang: "Du kannst doch trotzdem 100% New Yorkerin und 100% Chinesin sein, so wie ich."

Luna: "Du hast schon lange kein Mathe mehr gemacht oder?"

Liang und ich lachen los. Die Desserts werden gebracht. Ich lecke mir über die Lippen bei den Gedanken, den leckeren Erdbeerkuchen zu essen , der vor mir steht, Liang lacht mich an.

Liang: "Ich sehe, dass dir zumindest der Erdbeerkuchen zu gefallen scheint! Er ist sehr lecker, ich habe ihn schon mehrere male probiert!"

Luna: "Ja, ich Liebe Erdbeerkuchen und er sieht tatsächlich lecker aus!"

Ich nehme einen Mundvoll und er ist wirklich göttlich! Ich sehe Liang an, der sein Dessert ebenfalls genießt.

Luna: "Nochmal etwas, bei dem wir völlig unterschiedlich sind: Du liebst offensichtlich Schokolade und ich Obst."

Liang: "Ha,ha,ha! Ich denke wir können auf das schlimmste Date aller Zeiten trinken!"

Wir lassen unsere Gläser erklingen und lachen weiter. Er ist wirklich sympathisch, aber es wird nie viel mehr werden als das, was es heute Abend war. Wir können keine Chemie erzeugen, die es gar nicht gibt. Zumindest hat er mich an einen netten Ort gebracht und das werde ich genießen.

Luna: "Es ist wirklich ein sehr schönes Restaurant, die Aussicht ist herrlich."

Liang: "Ja, ich mag es sehr und es ist weit genug vom Viertel meiner Kindheit entfernt, damit ich sicher sein kann, dass nicht plötzlich meine Mutter hereinschneit."

Luna: "Ha,ha! Das kann ich voll und ganz verstehen!"

Unsere Mütter neigen dazu, sich in alles einmischen zu wollen. Ich denke nicht, dass dies aus böser Absicht passiert, kann aber schnell störend werden.

Luna: "Eltern können in unserem Leben oft einen großen Platz einnehmen, ob wir es wollen oder nicht."

Liang: "In der Tat, aber ich denke, sie tun es zu unserem Besten. Gut wechseln wir das Thema."

Wir beenden das Essen und reden über einfache dinge.

Luna: "Vielen Dank für dieses Abendessen, ich hoffe, das uns unsere Eltern nun etwas in Ruhe lassen werden!"

Liang: "Das ist eher ungewiss, aber hoffen wir es!"

Zumindest hat mich dieses Treffen heute Abend auf etwas andere Gedanken gebracht...

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