Kapitel 1 Teil 7

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Als ich zuhause bin, nehme ich mein Handy zur Hand und suche in meiner Tasche die Nummer von Mark Leviels. Ich rufe ihn über Video an. Es klingelt. Er braucht lange um ranzugehen. Vielleicht rufe ich ein wenig spät an? Sein Gesicht erscheint auf dem Display. Er kommt mir bekannt vor. Es ist tatsächlich der Mann, mit dem ich heute morgen zusammengestoßen bin! Auf jeden fall wirkt er jetzt viel ruhiger. Irgendwas geht von ihm aus, eine positive Aura.

Mark: "Mark Leviels, guten Abend. Oh...Sind sie sie Frau, die ich heute morgen getroffen habe?"

Luna: "Aha, endlich habe ich den richtigen gefunden!"

(Ich scheine nicht ganz falsch zu liegen...)

Mark: "Ich bitte Sie um Entschuldigung, ich hatte es sehr eilig und hoffe, dass ich Sie nicht verletzt habe?"

Luna: "Nein, keine Sorge, Herr Leviels. Ich bin Luna Thompson, die vierte im Team für das Projekt Shanhai."

Mark: "Ich freu mich, sie kennenzulernen, Luna. Nennen Sie mich Mark, wenn ihnen das recht ist."

Seine Stimme ist sehr gesetzt. Sehr ruhig. Er könnte mich glatt beruhigen, oder sind das die Nachwirkungen des Alkohols?

Luna: "Vielleicht können wir uns duzen? Ich kenne bereits Liang und Jenny und wir duzen uns. Es wäre doch einfacher, wenn wir es genauso tun, was meinen Sie?"

Mark: "Du hast recht und das ist auch eine gute Möglichkeit die Verbindung im Team zu stärken."

Luna: "Nun, obwohl wir Konkurrenten sind denke ich, dass es nicht schlecht wäre, sich ein wenig Kennenzulernen."

Mark: "Ich bin froh, dass du angerufen hast."

Ich weiß nicht warum, aber seine Worte gefallen mir. Auch wenn er nicht physisch da ist, gefällt mir seine Gesellschaft.

Mark: "Du wurdest über das Projekt informiert, denke ich?"

Ich fühle mich seltsam ruhig mit ihm. Ich fühle, dass ich ihm von meinen Bedenken erzählen kann.

Luna: "Ja...China...und 48 Stunden, um sich zu entscheiden...Das macht mir etwas Angst, muss ich sagen."

Mark: "Es ist schnell, aber es ist eine Wahnsinnsgelegenheit. Die Entscheidung, die dein Leben verändern kann...zum Guten hin."

Luna: "Hast du Ryan bereits geantwortet?"

Mark: "Ja, sobald er mir offiziell von den Plänen erzählt hat. Ist es die Distanz, die dich zögern lässt?"

Seine stimme ist so sanft. Mit einer gewissen friedlichen Autorität. Es kommt mir so vor, als würde sich meine Wohnung um mich herum drehen. Was passiert hier gerade? Ich bin kein junges Blumenmädchen mehr...

Luna: "Ja, unter anderem...Hast du bereits Ideen für das Projekt?"

Mark: "Ja natürlich! Das ist eine Gelegenheit, auf die ich seit langem warte, ich habe bereits viele Ideen im Kopf. Und du? Ich bin mir sicher, dass du trotz deines Zögerns ebenfalls Ideenentwickelt hast:"

Ich vertraue ihm wirklich, habe Lust mit ihm darüber zu reden, was mir durch den Kopf gegangen ist.

Luna: "Ja, ich habe Lust die moderne Seite New Yorks nach China zu bringen und das nicht nur aus ökologischer Sicht."

Mark lacht mich an. Ich habe das Gefühl, im ganzen Raum wird es warm.

Mark: "Es kommt mir so vor, als würdest du gar nicht so sehr zögern."

Luna: " Es ist eine große Entscheidung, die ich nicht innerhalb von ein paar stunden treffen kann. Aber es ist natürlich ein sehr interessanter Job."

Mark sieht mich weiterhin an. Seine jadefarbenen Augen scheinen zu leuchten.

Mark: "Vielleicht hat dein zögern ja mir dem zu tun, was dich in New York hält? Dein Mann vielleicht?"

Ich bin über diese sehr persönliche Frage überrascht. Und gleichzeitig spüre ich ein leichtes zwicken im Herzen, als er "Dein Mann" sagt.

Luna: "Nein, es ist eher die Tatsache, sehr an New York zu hängen. Wo werde ich laufen gehen, wenn ich den Central Park nicht mehr habe?"

Mark: "Wenn es nur um den Park geht, ich habe etwas von einem Century Park gehört. Der Name ist sehr ähnlich. Gut, er ist nur halb so groß, aber ich bin mir sicher, dass du dort laufen kannst."

Er ist lustig. Er ist Balsam für meine Seele.

Luna: "Du scheinst schon richtig gut informiert zu sein!"

Mark: "Ja, ich habe heute Mittag begonnen, mich zu informieren. Ich liebe die Natur, daher habe ich in Shanghai nach Orten gesucht, an denen ich welche finden kann."

Luna: "Und hast du keine Angst, ans andere Ende der Welt zu ziehen?"

Mark: "Nein, im Gegenteil, für mich ist es die Gelegenheit für einen Neustart...Aber wir haben gerade über dich geredet, nicht über mich."

Er scheint durcheinander und ich bohre nicht nach.

Luna: "Im Grunde genommen habe ich keine richtigen Argumente mehr. Alle haben mich mehr oder weniger beruhigt."

(Vor allem DU...)

Luna: "Es wird langsam spät, ich werde dich also in ruhe lassen. Also, eiliger Mann, ich wünsche dir eine gute Nacht. Ich kann es kaum erwarten, dich in ein paar tagen persönlich zu treffen."

Mark lacht mich an.

Mark: "Gute Nacht, Luna,"

Ich habe den Eindruck, dass es ganz gut zwischen uns passt.

Ich sehe in meinem E-Mails nach. Es gibt eine von Lisa, die Assistentin von Ryan Carter. Das muss der Vertragsentwurf sein.

E-Mail von Lisa: "Guten Abend, Luna. Im Nahang sinde ich Ihnen das Angebor der Carter Corp für die Stelle in Shanghai. Gute Nacht, Lisa."

Eilig öffne ich den Anhang. Ich fühle mich seltsam aufgeregt!

Stelle: Leiter/Leiterin der Niederlassung Shanghai. Probezeit: Einen Monat. Während der Probezeit übernimmt die Carter Corp alle Kosten der Bewerber auf chinesischen Boden. Wir empfehlen Ihnen den Flug ab dem Flughafen John F. Kennedy um 14 Uhr im Privatjet der Carter Corp. Sie werden während dieses Monats in einem Privathotel mit Vollpension in Shanghai in der nähe der Geschäftsräume wohnen.

Ich muss einfach einenFreudentanz hinlegen. Ok, der Jobist twar in Shanghai, aber die Bedinungen sind echt irre! In einem Fünf-Sterne Hotel übernachten! Privatjet? Wie cool ist das denn?

Meine Entscheidung ist getroffen. Ich gehe! Ich muss mich wohl etwas ran halten: Das Projekt an sich ist bereits eine ziemliche Herausforderung... Vieleicht hat mein Großvater ja doch recht? Das ist mein Schicksal! Ich schicke Nyxinc eine E-Mail das ich meine derzeitige stelle Kündige. Ich mach das ordentlich, denn ich will im Guten von ihnen gehen, man weis ja nie. Naja, vielleicht ist es ja gar keine schlechte Idee die Stadt zu verlassen, in der meine Ehe kaputt gegangen ist...

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