Kapitel 2

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Es klingelte und schon waren wir auf dem Weg zu Mathe. Ja mein Kurs hasst Mathe, aber unser Religionslehrer ist schlimmer. Im Klassenzimmer angekommen, erklärte uns Herr Smith seine Vorgehensweise für den heutigen Tag. Immerhin hatten wir keine Partnerarbeit- wie ich Partnerarbeit hasse. Ich saß da und schon nach 20 Minuten war ich fertig. Es war das erste Mal, dass ich mich nach der Beendung meiner Aufgaben auf ihn konzentrierte. Ich sah ihn an und genau in dem Moment trafen sich unsere Blicke. Er sah direkt weg, doch ich stand auf und fragte, ob er für mich weitere Aufgaben haben würde.
Er schüttelt nur den Kopf: „Und du willst mir weiß machen, dass du für die Arbeit lernen musst, das brauchst du gar nicht, du hast den Stoff wirklich drauf". Ich lief knallrot an, weil ich nur Komplimente akzeptierte, die sich auf meine Leistungen beziehen, nicht auf mein Aussehen.
„naja, Sie haben schon Recht, aber so Fachbegriffe und so, die hab ich echt nicht drauf..", meinte ich verlegen.
„Okay, dann nehm dir jetzt die Zeit und schaue dir die Sachen an", lächelte er und ich saß wieder auf meinem Platz. Ich war vertieft in mein iPad als es zum Stundenende klingelte, wow war ich echt so vertieft in meine Notizen?
Ich wollte eigentlich mit Herrn Smith das Zimmer verlassen, aber Chanel, die arrogante Bitch aus meinem Jahrgang, musste ihm natürlich noch Fragen stellen. Er zwinkerte mir zu, ich verstand und ging bereits zu seinem Auto. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich, wow, diese schwarzen Locken, wie sehr ich sie nur berühren wollte.
„Du siehst leicht durchgefroren aus ,hier nimm bitte noch meine Jacke, ich möchte nicht, dass du krank wirst", meinte er schlicht, aber mit solch einem Glänzen in seinen wunderschönen blauen Augen. Ich bedankte mich, auch wenn ich ein wenig zurückhaltend war und stieg in sein Auto ein, die Tür wurde mir davor von ihm ganz Gentleman mäßig geöffnet. Wir fuhren los, oh Gott, diese Stille, kann er zumindest das Radio anmachen, ich sterbe sonst und wie lange fahren wir überhaupt schon. Ich habe nie aus dem Fenster geschaut gehabt, sondern auf seine Hände - wow, wie groß und muskulös sie sind.
„Ähm, wie lange brauchen wir denn noch?", fragte ich ihn um die Stille überwinden zu können. Ich bekam keine Antwort, er war komplett auf die Straße fokussiert.
So schnell, wie ich immer eingeschnappt war, nahm ich mein Handy und schwur mir die ganze Fahrt nicht mehr mit ihm zu reden, was nicht mal eine große Kunst war, weil wir kein einziges Wort wechselten. Ich schrieb gerade meiner Mum als es von ihm kam, dass wir da waren. Ich löste den Blick vom Display und wagte einen Blick. Wow, wie groß ist sein Haus bitte? Eine ungute Vermutung machte sich in mir breit, dass er hier nie im Leben alleine wohnen würde.
„Ja, ich wohne hier alleine und bevor du fragst, ich habe dieses Haus von meiner verstorbenen Großmutter bekommen, ich könnte mir das sonst nicht leisten", kommentierte er mit einem Lächeln.
Mir fiel sichtlich ein Stein vom Herzen und wir stiegen aus dem Auto.
„Also, dann komm mal mit. Ich zeige dir das Esszimmer, da kannst du lernen und ich würde für uns beide was kochen? Auf was hast du denn Lust?", fragte er mich ein wenig schüchtern.
„Ähm, nichts großes, vielleicht Nudeln mit Tomatensoße, esse ich echt sehr gerne..", kam von mir, während ich mich im Esszimmer umsah bevor ich mich mit Mathe befasste. Mir fiel sofort dieses große Gemälde auf, vermutlich er mit seiner Familie, wow die scheinen ja echt reich zu sein. Endlich saß ich über Mathe, als er schon das Essen bringt.
„So, wie gewünscht Nudeln mit Tomatensoße für die junge Dame", stotterte er.
„Dankeschön, sieht wirklich appetitlich aus, darf ich Sie was fragen?", fragte ich ein wenig nervös. „Wir sind nicht mehr in der Schule, lassen wir das Förmliche, ich heiße James und ja klar, du kannst mich alles fragen, was du möchtest", erwiderte er ein wenig verlegen.
„Okay James, ich habe das Gemälde gesehen, ist das deine Familie?", ich konnte mir diese Frage nicht verkneifen.
„Ja ist es und bevor du das fragst, ja sie sind sehr vornehm, aber ich bin wirklich nicht so abgehoben wie sie" meinte er und ich sah ihm an, wie sehr ihn das belastete.
„Schon gut, wir reden über was anderes", meinte ich mitfühlend.
„Also, was kann ich dir zu diesem tollen Beruf erzählen?", fragte er und ich sah wieder dieses Feuer in seinen Augen, wow er liebt seine Arbeit ja wirklich. Ich stellte ihm wirklich jede Frage, die mir in den Kopf kam und er beantwortete wirklich jede einzelne im Detail.
„Wieso bist du Lehrer geworden?", fragte ich nun zum Schluss.
„Wow, Marie das ist eine sehr schöne Frage. Ich denke, weil ich immer gerne anderen Dinge erklärt habe und es sehr mag, wenn ich anderen mein Wissen weitergeben kann..", meinte er und ihm stieß eine leichte röte ins Gesicht.
Wie rot er schon ist, ich bezweifle allerdings sehr stark, dass ich nicht, wie eine Tomate aussah.
„So überwältigt von meinen Worten oder warum kriegst du kein Wort raus?", neckte er mich. „Nein, nein...also doch, ich bin einfach beeindruckt", erwähnte ich ein wenig verlegen.
„Was hältst du davon, wenn wir noch einen Film schauen würden, du meintest ja deine Eltern sind nicht da und morgen ist ja eh Wochenende?", fragte er mit einem traurigen Lächeln.
„Kommt drauf an, was du für Snacks hier hast", erwiderte ich mit einem frechen Grinsen.
„Alles, zur Not gehe ich noch in den Supermarkt um die Ecke".
„Welcher Film?" lächle ich ein wenig peinlich berührt.
„Jeden den du möchtest, vielleicht ne Liebeskomödie?".
„Ach so einer bist du, klar gerne". Ich saß auf der Couch und schaute auf seinem riesigen TV nach, was wir schauen könnten, kam er aus der Küche mit einem riesigen Teller voll Obst, sowie Tellern voll mit Schokolade und Apfelschorle.
„So viel?! Wer soll das denn alles essen?".
„Mach dir mal keine Sorgen, ich esse einiges" sagte er mit seinem dummen Grinsen.
Wir saßen nun auf der Couch und diese Stimmung, einfach nur merkwürdig, Hilfe ich will hier einfach nur weg. Nach einer gefühlten Ewigkeit mit ebenfalls gefühlten 5m zwischen uns war der Film endlich zu Ende.
„Schon so spät, ich sollte nach Hause gehen" und versuchte irgendwie aus dieser unangenehmen Situation herauszukommen.
„Oh ja, soll ich dich fahren?" und diese Hoffnung in seinen Augen, ich kann einfach nicht nein sagen.
„ Meinetwegen" und konnte dieses gequälte Lächeln einfach nicht unterdrücken und da, da war wieder diese Trauer in den Augen, aber ich musste das hier einfach abblocken, es ist einfach falsch. Wir stiegen ins Auto ein, er versuchte jedes Mal ein Gespräch zu beginnen und ich blockte jedes Mal ab und meinte, dass ich mich nicht so wohl fühlen würde - solch eine Lüge, aber immerhin hab ich nun meine Ruhe auch wenn ich mich ein wenig schlecht fühlte, naja gut. Ich verabschiedete mich und ging in das Haus meiner Eltern.

Verbotene Liebe - aber deswegen nicht echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt