Kapitel 7

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Der Dienstag verlief komplikationslos, ich verbrachte Zeit mit Ava, doch das Erlebnis vom Vortag, kam immer wieder in mir hoch. Das Verlangen in mir ihm damit zu konfrontieren, wuchs ständig an, doch Ava hielt mich zurück, wofür ich ihr sehr dankbar war.

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Mittwoch - heute ist der erste Tag an dem wir an dem Projekt arbeiten und alleine Zeit miteinander verbringen würden. Ich stand vor dem Spiegel und begutachtete mich während ich Zähne putzte. Angezogen ging es los, ich stieg in den Bus ein um Ava vor der Schule zu treffen. Sie erzählte mir von ihrem Freund - wow jetzt entwickle ich noch Eifersucht meiner Freundin gegenüber, weil sie mit der Person, die sie mag in einer Beziehung ist und ich nicht.

„Marie, heute triffst du dich ja wieder zwei Stunden nach der Schule mit ihm, ahhh du musst mich danach sofort anrufen", leider hatte nicht nur ich den Satz gehört, sondern auch Chanel.
„Ach Marie, als ob sich ein Typ mit dir Streberin treffen will", kommentierte Chanel und lachte mich förmlich aus.
Es ist für mich zur Gewohnheit geworden sie zu ignorieren, sonst würde man die Schulzeit nicht überleben.
„Klar, ich erzähle dir alles im Detail, aber wir werden eh hauptsächlich arbeiten" und lächelte.
Der Tag verging viel zu schnell, sogar Englisch war halbwegs erträglich. Ava und ich verabschiedeten uns und ich ging zu James Klassenzimmer.
Gerade als ich klopfen wollte, hörte ich seine Stimme.
„Marie, warte, ich war eben Kakao bei deinem Lieblingscafé holen, hältst du mal, dann kann ich aufsperren" und er drückt mir die Becher in die Hand.
„Woher weißt du, wo mein Lieblingscafé ist?"
„Es ist auch mein Lieblingscafé, ich habe dich da schon öfter gesehen, aber da hatten wir noch keinen Unterricht zusammen, deswegen habe ich dich nicht gegrüßt"
„Was für ein Zufall" und wir gingen ins Klassenzimmer. Ich hoffte immer mehr, dass er mich nicht nochmal verletzen würde, weil genau mit dieser Information wusste ich, dass ich das Café nie wieder betreten könnte.
Wir diskutierten viel, machten uns viele Notizen, tranken unseren Kakao und lachten viel. Ich vergaß die Sache mit ihm und meiner Englischlehrerin, da ich schon lange nicht mehr so gelacht hatte.
„Bist du eigentlich Single?", fragte er mich und ich fing an Panik zu schieben. Was wollte er mit dieser Frage nur bezwecken?
„Ja, tatsächlich. Wieso fragst du?" und man sah im deutlich an, wie er es bereute diese Frage gestellt zu haben.
„Naja, ich will ja nicht, dass du keine Zeit mehr mit ihm oder ihr verbringst, weil das Projekt so viel Zeit einnimmt" und ich wusste, dass das nicht der Grund war, wieso er mir diese Frage stellte.
Mehr als ein Lächeln erhielt er nicht von mir, da ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte.

Wir unterhielten uns noch und ich merkte, wie ähnlich wir uns waren. Er wuchs genauso wie ich auf, seine Eltern waren kaum zuhause, Bücher eine Flucht aus der Realität und die Schule als Zufluchtsort in der Realität. Ich setzte gerade an, ihm von dem Druck, der wegen meiner Eltern auf mir lastete, zu erzählen, als er leicht über meine Hand strich. Ich zuckte zusammen und meine Haut kribbelte, doch er zog seine Hand so schnell wie sie an mir war, wieder zurück.
„Okay Marie, ich denke, dass wir fertig sind. Ich muss leider noch eure Klausur fertig korrigieren, falls du noch Ideen haben solltest, kannst du mir gerne schreiben"
„Hättest die Klausur ja nicht schreiben müssen" und grinste.
„Ach Marie, du hast eh 15 Punkte, ich habe deine Klausur als erstes korrigiert" zwinkerte mir zu.
„Na dann, kann ich mich jetzt entspannt in mein Bett legen und mein Buch lesen", ich war gerade auf dem Weg nach draußen als ich mich nochmal umdrehte. Er winkte mir zu.
„Ich mag es, wie du mir zuwinkst"
„Da ich jetzt weiß, dass du es magst, mache ich es noch lieber". Ich zeigte ihm lächelnd den Vogel und ging nach draußen.
Wow, ich hatte es geschafft, ich dachte, dass ich es nicht schaffen würde. Wir harmonieren so gut zusammen und freute mich schon auf Freitag. Ich weiß, dass ich ihn zwar morgen im Unterricht hätte, aber da ist er naja so anders, angespannt und seriös, wenn wir unter uns sind so locker, offen und süß.

Ich verließ das Schulgelände und lief auf die gegenüberliegende Straßenseite zur Bushaltestelle und machte mir Musik an. Ich stieg in den Bus ein, setzte mich auf den letzten leeren Platz, was ich sofort bereute. Mein Blick schweifte durch den Bus und das saß Chanel mit ihren Freundinnen. Ich hoffte inständig, dass sie mich nicht erkennen würde.
„Oh hi Marie, scheint ja nicht so gut mit dem Typen gelaufen zu sein, wenn du schon wieder auf dem Weg nachhause bist, HAHA was erwartest du Streberin auch?", schrie sie durch den halben Bus.
Ich habe mich an ihre Beleidigungen mit der Zeit gewöhnt, lies sie nicht mehr an mich ran.
„Oh hast du etwa ein neues Parfum? Ach nein, das ist nur der Neid, den ich bis hier her rieche" und ich fokussierte mich wieder auf mein Handy.
An meiner Haltestelle stieg ich aus und bekam einen Anruf von Lucas. Wieso hatte er meine Nummer?!
„Hallo?"
„Hi Marie, Ich bin's Lucas. Ich stehe vor deiner Haustür mit einem Picknickkorb, wann bist du daheim?"
„Lucas, ich bin gerade erst aus der Schule gekommen und schon mit Ava verabredet. Lass es bitte einfach", bettelte ich ihn förmlich an.
„Deine Eltern meinten, dass du heute nur bis 1 Schule hättest, wieso kommst du jetzt erst? Ich warte hier bis du daheim bist"
„Lass mich doch einfach in Ruhe, ich arbeite mit einer Lehrkraft an einem Projekt. Ach so und warten musst du sowieso nicht, ich schlafe bei Ava!" und lag auf.
Ich entschied mich bewusst für das Wort „Lehrkraft" nicht, dass er noch denkt, dass ich was mit James am laufen habe - habe ich aber leider nicht. Es wäre auch falsch, aber es kann doch auch, obwohl es verboten ist, echt sein, oder nicht?

Ich lief trotzdem nachhause, auch wenn ich dort hätte auf Lucas treffen würde. Gerade als ich um die Ecke ging, war er schon wieder gegangen - sein Glück.
Nachdem ich mich umgezogen und geduscht hatte, ging ich mit meinem Buch zur Hängematte in unserem Garten. Es war zwar September, aber mit einer Decke ging es schon.
Gerade als ich die Seite umblätterte, kam mir eine Idee, wie wir das Projekt noch besser umsetzen könnten.
Ich ging ins Haus und nahm mein Handy und öffnete den Messanger.

M: Was hältst du davon, wenn wir das alles mit Solarenergie machen würden, würde das gehen? Ich denke, dass Energie aus nicht fossilen Stoffen um einiges besser bei der Jury ankommen würde.
J: So weit habe ich noch gar nicht gedacht, es könnte funktionieren, aber sicher bin ich mir nicht. Wir sollten es definitiv ausprobieren, wenn wir in die Testphase übergehen.
M: Okay, mehr als schief gehen, kann es ja nicht 🙃
J: Marie, der Gedanke ist genial, das wird nicht schief gehen und selbst wenn, würde es in unser Skript mit aufgenommen werden, was uns ich Pluspunkte bringen würde. Mach dir da mal keinen großen Kopf drum. Ach übrigens fande ich unser Gespräch heute wirklich schön, ich habe sehr gerne die Sachen über dich erfahren, vlt. haben wir ja das nächste Mal noch ein wenig Zeit für eine zweite Runde, würde mich sehr freuen :)
M: Ich fande das Reden mit dir auch sehr schön, ich wusste gar nicht, dass wir uns doch so ähnlich sind. Wir sehen uns ja im Unterricht, bis dann
J: Das habe ich um ehrlich zu sein auch nie gedacht, bis dann Marie☺️

Ein Blick auf die Uhr erschrak mich, schon so spät? Ich entschied mich Pizza zu bestellen, da meine Eltern eh erst um Mitternacht daheim wären.  Eine dreiviertel Stunde später saß ich mit der Pizza im Bett und suchte nach einer Serie auf Netflix. Ich entschied mich dazu Friends das fünfte Mal zu schauen, weil ich diese Show einfach liebte.

Ich muss eingeschlafen sein, da ich von Autotüren geweckt wurde. Ein Blick auf die Uhr verriet mir auch wer es war, meine Eltern. Ich überlag nochmal zu ihnen hoch zu gehen, entschied mich dann aber dagegen. Irgendetwas stimmte nicht, ich wusste nur nicht was. Sie planten irgendwas mit Lucas, aber es war mir auf der anderen Seite auch egal.
Ich drehte mich um und schlief weiter.

Verbotene Liebe - aber deswegen nicht echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt