Kapitel 5

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Am Samstag entschied ich mich dafür nochmal ordentlich für die Mathearbeit zu pauken. Nachdem ich drei Stunden nicht auf mein Handy geschaut hatte, sah ich eine Nachricht auf meinem Handy, ich kannte die Nummer nicht, versuchte deswegen erst etwas mit Hilfe des Profilbildes herauszufinden. War ja klar, ein Strandbild, wie viel ich damit anfangen konnte. Ich öffnete, so neugierig wie ich eben war, die Nachricht.

Hallo Marie,
Ich wollte dich nur fragen, ob du Interesse daran hast mit mir an einem Physikprojekt zu arbeiten.
Ich würde mich freuen, wenn du mitmachen möchtest, melde dich doch einfach😊.
Liebe Grüße,
James Smith

Mein Blick als ich die Nachricht gesehen hatte, war vermutlich Gold wert. Ich war überrascht und ich konnte ihm natürlich nicht absagen. Aber woher hat er meine Nummer? Ich überlegte bis mir kam, dass wir mal auf freiwilliger Basis unsere Nummern in der Schule hinterlegen konnten, dass die Lehrer einfacher mit uns in Kontakt treten könnten, wenn es nötig wäre. Vor einem Jahr dachte ich mir nicht viel dabei und jetzt bereute ich es irgendwie.

M: Hallo Herr Smith,
Das klingt echt super, ich würde gerne mitmachen. Wer ist denn sonst so dabei und wie viel Zeit haben wir dafür?

Ich war mir unsicher, ob ich ihn siezen sollte oder nicht, da wir uns ja eigentlich schon duzen, aber ich wollte nicht riskieren, dass irgendwer die Nachricht lesen könnte und sich wundert, wieso ich ihn duze.

J: Marie, erstens wir waren schon beim du.
Also wir wären ein Duo, ich hoffe, dass das okay wäre. Ich dachte gleich an dich, als ich ausgewählt wurde. Ich glaube, wir würden wirklich ein gutes Team abgeben. Hast du vielleicht am Montagnachmittag Zeit, dann könnten wir den Rest besprechen. In Person ist doch alles einfacher, als hier über den Messanger😉.
Was hältst du von Montag 15:00 in meinem Klassenzimmer?

M: Ja, ich bin da, freue mich schon. Ich muss dann jetzt aber mal weiter für die Arbeit lernen, die wir am Montag bei dir schreiben;)

J: Schaffst du doch eh, wird schon nicht so schwer, bis Montag 😉.

Jetzt war es mit meiner Konzentration vorbei - na ganz toll. Ich habe wirklich Lust auf dieses Projekt, aber ich war mir unsicher, ob mir das gut tun wird. Ich würde noch mehr Zeit mit ihm verbringen und könnte ihm nicht mehr so viel aus dem Weg gehen. Das Wochenende verging schneller, als mir lieb war. Es war Sonntagabend, ich stand vor meinem Schrank und quälte mich wie jeden Abend mit der Frage was ich anziehen sollte. Ich wollte etwas anziehen, was ihm gefallen könnte. Ich entschied mich für eine schwarze Jeans, einen grünen oversized Strickpullover und meine braunen Boots. Ich ließ mich ins Bett fallen und schlief sofort ein. 
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Ich freute mich auf den heutigen Tag, obwohl ich Klausur schrieb, aber als Belohnung würde ich ein Treffen mit ihm haben. Die Klausur war auf die ersten beiden Stunden angesetzt, weswegen ich noch früher als sonst da war, ich hatte einfach Angst zu spät zu kommen. Ich ging ins Klassenzimmer und wir waren alleine, meine Klasse schrieb vermutlich noch ihre Spickzettel fertig und Ava würde versuchen ihre Mutter zu überzeugen, sie krank zu melden.

„Guten Morgen James" und lächelte ihn an.
„Oh hi Marie, bist du nervös?"
„Meintest du nicht, dass die Klausur einfach wird, jetzt mach mir ja keine Angst"
„Schaffst du schon, steht unser Treffen nachher noch?" und ich bildete mir ein, dass er befürchtete, dass ich es mir anders überlegt habe und absagen würde.
„Klar, freue mich schon" und wir beendeten unser Gespräch.

Die Klausur war wirklich einfach, ich gab schon nach 40 Minuten ab und verließ das Klassenzimmer, aber nicht ohne mir nochmal sein Lächeln einzuprägen. Wow, wie süß.
Jetzt habe ich eine Stunde frei um mich dann in Englisch zu quälen. Zum Glück zusammen mit Ava, ich würde sonst sterben. Ich entschied mich, mich auf die Couch zu setzen und ein wenig an meinem Handy zu sein.  Ich war gerade auf Instagram als ich eine Nachricht bekam.

J: So schnell wie du abgegeben hast, muss die Klausur ja leicht gewesen sein.

M: War sogar fast schon zu einfach, das darf Ava aber niemals erfahren, die bringt mich für die Aussage um. Sie würde vermutlich befürchten, dass du die Klausuren jetzt schwerer machst. Na toll und jetzt habe ich eine Stunde frei, na vielen Dank.

J: Gern geschehen, kannst ja schonmal überlegen, ob du eine Idee für nachher hast, ich bin gespannt 😉

Dieser Emoji muss echt sein Lieblings Emoji sein, aber um ehrlich zu sein, Lust hatte ich jetzt nicht wirklich, Ideen zu sammeln. Ich entschied mich lieber zu Avas und meinem Stammcafé zu laufen um uns einen Kakao zu holen. Ich glaube, dass sie den Zucker nach der Klausur wirklich gebrauchen könnte. Nach 15 Minuten war ich wieder da, setzte mich vor James Klassenzimmer und hoffte das Ava früher fertig sein würde- tja falsch gedacht, sie brauchte natürlich die ganze Zeit. Ich muss eingenickt sein, da ich von Ava wach geschüttelt wurde.
„UHH, du hast mir Kakao mitgebracht, hatte wohl doch einen Vorteil, dass du so schnell fertig warst" und sie lachte, ich liebe es sie lachen zu hören.
„Hier du Quälgeist, dachte du könntest bisschen Zucker gebrauchen nach der Klausur. Du sahst echt verzweifelt aus" und gab ihr lachend ihren Kakao.
„Und wo bleibt mein Kakao?", kam es von einer mir zu sehr vertrauter Stimme.
„Ich habe nachher noch eine Stunde frei, wenn Sie wollen, bringe ich Ihnen einen mit" und grinste frech.
„Marie, das ist sehr nett, bis heute Nachmittag" und er ging in Richtung Lehrerzimmer.
Ich wusste, dass ich von Ava gleich angeschrien werde, wieso weshalb warum und wieso ich ihr davon nicht erzählt hatte- 5,4,3,2, 1...
„Marie, wieso siehst du ihn heute Nachmittag und wieso zum Teufel hast du mir davon nichts erzählt?!"
„Wir arbeiten an einem Projekt und wollten heute mal ein paar Ideen sammeln. Wir arbeiten zu zweit daran und ja, ich fande es eben nicht so wichtig..."
„Du meinst es ist unwichtig, dass du eine mega Chance hast und dazu noch Zeit mit dem Smith verbringst? Das ist mega"
„Wir werden sehen, jetzt darf ich wegen dem Idioten nachher noch Kakao holen"
„Du machst es doch gerne, weil du ihn magst"
Ich schlug ihr gegen den Arm und wir machten uns auf den Weg zu Englisch.

Verbotene Liebe - aber deswegen nicht echt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt