Mit der Zeit verbesserte sich die Beziehung zwischen Reich und Sowjet. Den Vorfall beim Fußballtraining hatten beide vergessen, es wäre Reich auch zu peinlich gewesen, wieder darüber zu sprechen. Russland wurde aber trotzdem jeden Mittwoch von Reich zum Training gebracht, wo der Deutsche auch gerne einmal zusah. Wenn die UdSSR nicht da war, nannte Russland den Kollegen seines Vaters immer Vati, aber natürlich ließ er es sein, sobald Sowjet in der Nähe war. Sowjet und Reich waren zwar Freunde, jedoch würde der Russe es wahrscheinlich für komisch empfinden, wenn sein Sohn jemand anderes Vater nannte. Außer mittwochs lud Sowjet den Jüngeren immer sonntags zum Kaffee-trinken ein. Mittlerweile ging es Reich besser. Beide mochten es Zeit miteinander zu verbringen, natürlich bemühte sich Russland, seine beiden Väter näher zusammen zu bringen. Wenn Russland die beiden ausspionierte, was für einen Fünfjährigen durch seine Größe manchmal schwer sein konnte, war er immer glücklich, wenn die Hände der beiden sich berührten. Auch wenn es vielleicht ungewollt war, machte es den jungen Russe so froh wie nie zuvor. Er hörte seinen Vater manchmal zu sich selbst reden, wie es überhaupt nicht möglich sein kann, sich so schnell zu verlieben. Ab da war Russland eines klar: Reich war der Schlüssel zu seinem und dem Glück seines Vaters. Aber waren es nur so leichte Gefühle , wie Sowjet immer behauptete? Wie Russland eben war, hoffte er das Gegenteil.
Schließlich gingen die drei etwas spazieren, Russland an Reichs Hand, und Sowjet etwas hinter ihnen. Man konnte Russland kaum noch von Reich wegbekommen, so sehr hing der Kleine an dem Deutschen. Sowjet bekam große Schuldgefühle durch diesen Anblick, wie hätte es auch anders sein sollen? Beide ergänzten sich beinahe, beide hatten etwas verpeilt, was sie nun nachholten. Reich genoss die Ruhe, den Gedanken, in diesem Atemzug zu nichts gezwungen zu sein. Freiheit. Etwas, wovor er Jahre lang Angst hatte, aus guten Gründen. Doch ein Rütteln an der Hand des Deutschen ließ seinen Blick zu Russland wandern, der ihn erwartungsvoll ansah. ,, Kann ich dir mal etwas erzählen?", fragte er und sah Reich mit einem flehenden Blick an. Dieser nickte: ,, Nur zu!". Mit einem erleichterten Lächeln begann Russland zu erzählen: ,, Letztens, auf dem Schulhof, haben sich zwei gestritten. Der eine hat immer wieder geschimpft. Der andere, der hat geweint, warum weiß ich nicht, aber wegen den Beleidigungen, schätze ich. Dann bin ich zu dem Gemeinen gegangen, und habe gesagt, er solle aufhören, weil das nicht richtig ist. Er hat mich geschubst, und mich auch beleidigt. Ich bin aufgestanden, habe dem Unschuldigen aufgeholfen, und bin weg gegangen. Der hat aber geguckt!". Am Ende musste Russland etwas lachen. ,, Das hast du richtig gemacht!", kommentierte Reich stolz, und klopfte Russland etwas auf die Schulter. Russland lief etwas vor, was Sowjet nutzte, um neben Reich zu gehen. ,, Du wärst ein guter Vater!", lobte der Ältere ihn. Das leichte Lächeln ebbte von Reichs Gesicht ab. ,, Ich bin nie ein guter Vater gewesen, denn ich war es bereits einmal, und habe es nicht geschafft.", hauchte Reich und hielt eine Träne zurück, feucht waren seine Augen trotz dessen. Gekränkt wendete sich der Deutsche von UdSSR ab. Dieser schien langsam zu realisieren, weshalb Reich solche Themen mied. Hat er sein Kind etwa verlassen? Oder seine Familie?, fragte der Russe sich. Es tat ihm leid, dass er dies nicht gewusst hatte. Nach einer Weile gingen sie zurück. Vor Russland versuchte Reich, seine Trauer zu unterdrücken, um ihm keine Sorgen zu machen. Doch immer wieder erinnerte er sich an das, was Sowjet gesagt hatte. Wie konnte es sein? Wie konnte auch sie es gesagt haben?
NSDAP, Reichs Verlobte, war zusammen mit ihm in Berlin spazieren gegangen. Alle, an denen sie vorbei kamen, grüßten sie mit einem speziellen Gruß. Wehrmacht, Reichs Bruder, so betitelte er ihn jedenfalls, hatte auf einen Spaziergang verzichtet. Er war ja auch beschäftigt. Bis zur Hochzeit würde es noch eine Weile dauern, das hielt die beiden Turteltäubchen jedoch nicht auf, das Bett zu teilen. Oh, wie sehr Wehrmacht Reich um seine Frau beneidete. Er machte ihr immer noch den Hof, obwohl er wusste, NSDAP sei mit Reich verlobt. Also, warum erschoss Wehrmacht seinen Bruder nicht einfach? Weil die Frau ihm anvertraut hatte, von Reich schwanger zu sein. Ja, ein Dilemma für jemanden, der beinahe an Eifersucht erstickte. Bis zu Reichs Geburtstag, der nur wenige Wochen hin war, sollte es auch ein Geheimnis bleiben. Wehrmacht respektierte die Dame zu sehr, um es früher zu verraten. Sobald der Krieg verloren ist, den Reich und er geplant hatten, würde man das Land sicherlich erschießen. Nur zu dumm, dass dann auch das Leben der Wehrmacht ein Ende hätte. Jedenfalls gingen die beiden spazieren, wobei Reich versuchte, die angenehme Ruhe zu genießen. Auf einmal kam ein Junge um die Ecke gerannt, stolperte, und fiel den beiden vor die Füße. Die beiden blieben stehen, NSDAP schockiert wie schmutzig der Junge war. Reich bückte sich, um dem Jungen aufzuhelfen. Dieser sah ihn ehrfürchtig an. ,, Geht es wieder, mein Junge?", fragte das Land, während der Junge sich aufrichtete, um sich etwas sauberer zu machen. Jedenfalls versuchte er es. ,, Es tut mir unendlich leid!", entschuldigte er sich. Reich schüttele den Kopf. ,, Nicht nötig. Wolltest du irgendwo hin?"- ,, Ja. In die Schule." - ,, Dann brauchst du jetzt nicht mehr laufen.", sagte Reich und winkte einem Waagen, der gerade im langsamen Tempo auf sie zufuhr. ,, Nehmen Sie diesen Jungen zur Schule mit! Das ist ein Befehl.", sagte Reich mit einer freundlichen Stimme, sah den Fahrer des Autos aber eiskalt an. ,, J-ja! Zu Befehl!", stammelte der Mann. ,, Vielen, vielen Dank!", meinte der Junge. Daraufhin stieg er ein, und winkte den beiden. NSDAP sah ihn mit leuchtenden Augen an. ,, Du wärst ein guter Vater.", gab sie zu, und lächelte Reich an. Dieser nahm ihre Hand. ,, Danke. Jedenfalls ein besserer als mein Vater.", fügte er hinzu. Beide gingen weiter, Reichs Verlobte damit beschäftigt, nicht allzu sehr ihren Bauch zu betonen. Wehrmacht rauchte eine Zigarre, und starrte die beiden an, geekelt. Er verabscheute seinen Bruder in dem Moment so sehr. Das einzige, was Wehrmacht wollte, war NSDAP ein einziges Mal zu küssen.
Russland lief in sein Zimmer, sobald die Tür zum Haus aufgeschlossen war. Sowjet zog seine Jacke aus, Reich bewegte sich kein Stück, als er im Flur stand. ,, Reich. Es tut mir leid, wegen vorhin. Ich wusste nicht, dass du damit nicht klar kommst.", entschuldigte sich der Russe und sah Reich aufdringlich an. Wie gewohnt antwortete Reich nicht, er blieb ein Sturkopf, weshalb UdSSR ihn eine Umarmung zog. Diese hielt nicht lange, da Reich den Schmerz in seiner Brust nicht aushielt. Der Deutsche löste die Umarmung schnell, sagte ruhig : Tschüss, und ging danach zu seinem Auto. ,, Wer hätte gedacht, dass Liebe so weh tut.", sagte jemand neben Reich, auf dem Beifahrersitz. Es war Wehrmacht. Seine Zigarre verqualmte das Auto stark, man konnte kaum etwas sehen. ,, Könntest du bitte aufhören in meinem Auto zu rauchen. Der denkt noch, es brennt.", schimpfte Reich, da er keinen Nerv für ein Gespräch mit Toten übrig hatte. ,, Guck nicht so! Wenn du auch eine willst, musst du sagen.", sagte Wehrmacht scherzend. Seine Augenklappe war ersetzt worden. Reich hatte eigentlich seine alte Augenklappe bekommen, aber diese war natürlich auch im Feuer verloren gegangen. ,, Also, ich denke, ich hätte überlebt.", schätzte Wehrmacht und blies den Rauch in die Fahrerkabine, ,, Junge, Junge, wir müssen das Fenster aufmachen, nicht, dass du ohnmächtig wirst.". Zusammen mit dem Rauch verschwand auch die Person neben Reich. Am liebsten hätte er seinen Bruder angeschrien, aber was nützt es, einen Geist anzuschreien? Vielleicht ist er nicht einmal echt! Es gibt keine Geister. ,, Ach halt deine Schnauze.", keifte Reich gereizt, obwohl Wehrmacht schon längst weg war.
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Fighter | Countryhumans FF | Thirdunion | IFBGacha
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