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Drittes Reich war zusammen mit anderen Wissenschaftlern in seinem Labor. Sie wollten die neue Geheimwaffe  testen. Einige hatten kritisiert, es sei zu früh, es zu testen, geschweige denn es einzusetzen. Trotzdem testeten sie es. Wenn sie die Russen besiegen sollen, hatte Reich erläutert, müsse diese Waffe sofort Einsatzbreit sein. Die besten Wissenschaftler des Landes hatten sich versammelt, um es zu testen. Alle standen hinter einem Schutzglas, vor ihnen eine große Konsole mit Hebeln und Knöpfen aufgebaut. Insgesamt war alles relativ alt, einige meinten sogar veraltet. Aber das reflektierte nur der Vorraum. Das eigentliche Labor war auf dem neusten Stand. Aber selbst dieser neuste Stand könnte nicht alle Gefahren abhalten. Das Land hörte aber kaum auf seine Leute, das Einzige woran er dachte, war Polen und die Weltherrschaft. Alltägliches, würde er einem antworten, wenn man ihn nach seinen Gedanken fragt. Die Gestalten standen nebeneinander, alle unsicher über das Ergebnis, oder ob sie jemals wieder lebend hier raus kämen. Die meisten waren gekonnte Pessimisten, wenn sie überhaupt noch an eine Art Zukunft glaubten. Aber die meisten hatten den Glauben an die Menschheit sowieso verloren.

Die Wissenschaftler und Reich hatten alle möglichen Leute aus dem Labor gescheucht. Das glaubten sie zumindest. Unbemerkt hatte sich eine Person ins Labor geschlichen. Es war kein Spion, wenn, dann hätte man es ihr nicht angesehen. Es war die Tochter des dritten Reiches. Es war Deutschland, die sich hippelig erst hinter und dann in einem der Schränke versteckte. Natürlich hatte ihr Vater kaum Zeit für sie, ihre Mutter schon gar nicht. Meistens passten die Hausmädchen auf sie auf, die Köchin oder auch die Sekretärin, aber niemand hatte viel Zeit für die Kleine. Deutschland hatte wenige Freunde, jedenfalls fühlte sie sich nicht, als würden diese Freunde wegen ihr allein kommen. Manchmal war das deutsche Mädchen neidisch, dass andere so viel Zeit mit ihren Eltern hatten. Aber dieser Wunsch normal zu sein verflog nicht. Dieser lästige Gedanke ließ sie Tag und Nacht nicht in Ruhe, vor allem nicht, wenn Deutschland genau wusste, ihre Eltern schlafen im Zimmer neben an, und würden sie am liebsten verscheuchen , wenn die Kleine auch nur einen Schritt in das Zimmer wagt. Es war ihr aber komisch egal, als das Mädchen im Schrank saß, durch einen kleinen Spalt sah und die Erwachsenen belauschte. Deutschland belauschte sie, in der Hoffnung, gefunden zu werden. In der Hoffnung, wenigstens ein Stück Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn es nur kurz wäre.

,, Sir? Sollen wir das Experiment starten?", fragte ein junger Mann mit einem langen, weißen Labor Kittel, der zu Deutschlands Verwunderung schwache, rostbraune Flecken hatte. Das dritte Reich nickte.  ,, Ich finde es idiotisch, wie einige von Ihren Kollegen glauben, es würde nicht funktionieren.", sagte er kühl. Einige sahen sich unsicher an, aber Reich schien es nicht mitbekommen haben.  ,, Der Sieg ist unser, sobald es den Test bestanden hat. Die Russen haben keine Chance. Habe ich Recht, meine Freude?", fragte das Land . Alle stimmten, widerwillig, zu. Deutschland beobachtete alle gespannt. Der Abstand zwischen ihr und den Erwachsenen war größer als sie gedacht hatte. Aufgeregt spielte das Mädchen mit ihren gepflochtenen Zöpfen, die ihr eines der Hausmädchen gemacht hatten. Insgeheim war es Deutschlands Lieblings Magd. Sie hieß Liselotte, und Deutschland liebte ihr Aussehen. Lise hatte lange, blonde Haare mit himmelblauen Augen. Deutschland dagegen hatte dunkelbraune Augen aber ebenfalls blaue Augen.  ,, Mein Vater liebt blaue Augen und blonde Haare.", sagte Deutschland einst zu ihr. Einer der Wissenschaftler drehte sich zu einem Hebel. Mit einem Quietschen betätigte er ihn. Was hinter dem Glas geschah konnte Deutschland überhaupt nicht erkennen, denn die Scheibe reflektierte stark. Alles war extrem interessant mit anzusehen, vor allem für das Mädchen. Plötzlich war alles grell weiß. Deutschlands Augen weiteten sich drastisch. Für einen Moment sah sie nichts, aber sie hörte die Rufe der Wissenschaftler und schnelle Schritte. Es roch verbrannt und es war höllisch warm. Mit Entsetzen realisierte Deutschland was passierte. Aber die Deutsche war zu jung um die Situation richtig einzuschätzen. Verängstigt hockte sie im Schrank und weinte. Waren das die Russen? Oder war ich das etwa?  Alle Erwachsenen waren bereits draußen, und ein Soldat der SS rannte ängstlich zu seinem Führer.  ,,Sir! Ihre Tochter! Wir können sie nirgends finden!", rief er von weitem. Deutschland hockte wie gelähmt im Schrank. Als Reich dies hörte wurde er panisch.  ,, Jemand muss sie holen!", befahl er, aber niemand wollte sein Leben in dem Inferno verlieren. Wütend zog er seinen Mantel aus und lief selbst in das Gebäude. ( <!! Nicht nachmachen!!). Der Vater suchte besorgt seine Tochter. Er bekam schlecht Luft und alles war insgesamt sehr unscharf vor seinen Augen. Was es zusätzlich noch erschwerte, war die Größe des Gebäudes. Das dritte Reich war am verzweifeln, als er ins Labor kam.  ,, Deutschland!?", schrie er, und hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden.  ,,Papa.", hörte der Vater die schwache Stimme von seiner Tochter. Sofort öffnete Reich den Schrank und holte Deutschland heraus. Schwer atmend kam Reich aus dem Gebäude. Erschöpft legte er seine Tochter auf den nassen Rasen. Reich kniete sich neben sie, während die anderen versuchten Erste Hilfe zu leisten.   ,, Papa.", wiederholte das Mädchen immer wieder. Verzweifelt streichelte Reich ihre Hand.  ,, Alles wird gut. Ich verspreche es dir.", hauchte er benommen. Die kleine schnappte immer wieder nach Luft. Aber auf einmal hörte sie auf. Ihre Hand verlor Halt. Alle versuchten ihr bestes, aber Hilfe kam zu spät. Als das Land realisierte, dass seine einzige Tochter tot war, fing er an zu weinen, beinahe zu schreien, während er Deutschlands leblosen Körper an sich drückte. Alle um sie herum falteten nüchtern ihre Hände zusammen. 

,, Ich werde weiter machen. Ich werde für dich kämpfen, das verspreche ich.", flüsterte Reich unter Tränen. In dem Moment wünschte er sich, er hätte mehr Zeit mit ihr verbracht, oder das Experiment nie gestartet. 

Reich an sich hatte es nur leicht erwischt. Im Feuer, bei der Suche, verlor er eines seiner Augen. Er verzichtete auf ein Glasauge. Stattdessen band er sich eine Augenklappe um, in der Hoffnung, das Ereignis irgendwie zu verarbeiten, egal wie lange es dauern sollte.

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