5° what do girls like

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Wir setzten uns auf den Boden und ich sah jetzt schon, wie staubig unsere schwarzen Jeans aussehen würden, wenn wir wieder aufstehen.

Wie immer unterhielten wir uns über Gott und die Welt und ich konnte mich total entspannen.
,,Wie lange darfst du denn heute bleiben?", fragte Suna mich.

,,Da meine Eltern Bescheid wissen, dass ich unterwegs bin, solange ich möchte. Hauptsache vor null bin ich zu Hause.", antwortete ich.

Suna nickte nachdenklich.
,,Yua?" Überrascht, dass er mich mit meinem Vornamen ansprach, sah ich ihm in die Augen, die nervös in den Horizont schauten.

,,Du bist...die einzige weibliche Person, die ich das fragen kann...uhm...also es gibt da ein Mädchen...ich würde nicht sagen, dass ich in sie verknallt bin...aber....ich mag sie halt sehr. Und...als Mädchen weißt du doch bestimmt, was man sich so wünscht von einem Jungen.", erklärte er.

,,Inwiefern, was man sich von einem Jungen wünscht?", hakte ich nach.
,,Naja...was man halt für Erwartungen hat, wie der Junge sich verhalten soll oder was er tun soll, um von einem das Herz zu gewinnen."

,,Hm...das kommt natürlich auf das Mädchen an, aber wenn ich von mir ausgehe, dann wollen Mädchen einen Beschützer, sag ich mal. Jemanden, den sie schon länger kennen und bei dem sie, sie selbst sein können. Jemand, der alles über sie weiß, aber trotzdem immer neue Dinge über sie lernt. Er sollte ein wenig besitzergreifend sein...nicht zu viel natürlich, aber wenn er merkt, dass jemand sein Herzblatt beliebäugelt, sollte er dieses verteidigeen und ganz klar zeigen 'Pfoten weg. Das gehört zu mir' Hm. Was noch? Er sollte immer da sein und am besten alles von den Augen ablesen können."

Ich lachte leicht.

,,Außerdem sollte man sich immer wieder neu in ihn verlieben können.", beendete ich meine Ausführung.

,,Und wie schafft man das?", hakte er.
,,Indem man ihr immer neue Seiten von sich zeigt, aber auch nie vergisst so zu bleiben, wie am Anfang. Er sollte eine Mischung aus attraktiv, humorvoll und kindisch, romantisch, mal ernst und mal auch entspannt sein."

Suna schaute nun endlich zu mir.
,,Aber ganz ehrlich...am Ende macht es jeder auf seine Art und jeder mag was anderes. Von daher würde ich davon nicht ausgehen, da es immer irgendwie anders kommt.", lachte ich.

,,Man, man. Ganz schön schwer.", schmunzelte er.
Ich kicherte leicht und schaute ihm in die Augen.
,,Und worauf stehen Jungs so?", fragte ich aus Spaß.

Suna antwortete lachend:
,,Weibliche Wesen. Zumindest der Großteil der Jungs, die ich kenne."

Wir beide schmunzelten und richteten unsere Blicke wieder gen Horizont.
,,Ein was habe ich vergessen zu sagen.", durchbrach ich die wiederkehrende Stille.

Aufmerksam schaute Suna mich an und ich fuhr fort:
,,Im Endeffekt...musst du dich nicht bemühen von irgendeinem Mädchen das Herz zu erobern.
Denn wenn sie dich für etwas liebt, was du nur stellst...ist es nicht die Richtige."

Ich schmunzelte wieder leicht.
,,Das klang ganz schön kitschig."
,,Find ich nicht." beruhigte er mich und lächelte sanft.

___

Es war bereits dunkel.
Nur noch ein kleiner, heller Streifen war im Westen am Himmel zu erkennen.

Ich umklammerte wieder Suna, der mich auf seinem Motorrad nach Hause fuhr.
Die Nachtluft war sehr angenehm und uns umgab eine friedliche Stille.

Weder zu warm, noch zu kalt.
Der Wind ließ meine Strickjacke wedeln und immer wieder leicht gegen meine Taille schlagen.

Nach einer Weile kamen wir vor meinem zu Hause an und wir stiegen von dem Motorrad.
,,Und fährst du jetzt nach Hause?", fragte ich ihn.

Suna schüttelte mit dem Kopf und sprach:
,,Training bis halb 12 würden meine Eltern mir doch nicht abkaufen. Ich hab ihnen gesagt, dass ich bei den Zwillingen schlafe...und das mache ich auch."

Dabei zückte er sein Handy und schaltete den Bildschirm ein.
,,Ah verdammt. Nevermind. Ich fahr nach Hause und sag einfach, dass die Zwillinge mich genervt haben."

Ich zog schmunzelnd die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an.
,,Osamu pennt bei seiner Freundin und Atsumu hat sich ausgeschlossen und musste woanders unterkommen. Und die Eltern sind nicht da.", erklärte er grinsend.

,,Langsam verstehe ich, warum man die beiden Chaos-Zwillinge nennt.", kicherte ich.
Suna lachte ebenfalls und steckte sein Handy weg.

,,Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du bei mir im Gästezimmer schlafen. Mein Vater ist schon im Bett, weil er um 5 auf Arbeit muss und meine Mutter wird auch früh auf Arbeit gehen.", bot ich ihm an.

,,Nur, wenn es dir echt keine Umstände macht.", lächelte er und kratzte sich am Hinterkopf.
Ich schüttelte den Kopf und nickte Richtung meines Hauses.

Suna parkte sein Motorrad ab und schulterte seine Sporttasche.
,,Wir können.", sprach er und wir liefen zur Haustür.

Leise öffnete ich diese und knipste das Licht im Flur an.
Suna trat ein und schloss hinter sich die Tür.

Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten, schlichen wir in mein Zimmer.
,,Willst du duschen?", hakte ich.
,,Wenn ich darf.", lachte er.

Ich deutete auf eine weitere Tür in meinem Zimmer und sagte:
,,Da ist das Bad. Wenn du dort die andere Tür nimmst, bist du auch gleich im Gästezimmer."

Dankend verschwand er mit seiner Tasche im Bad und bald darauf hörte ich die Dusche anspringen.

In der Zeit huschte ich in das zweite Bad in der unteren Etage, wo ich mich in Rekordzeit duschte.

Da es warm war, zog ich mir eine kurze Hose und einen Sport BH an und ging dann wieder mit feuchten Haaren in mein Zimmer.

In dem Bad neben meinem Zimmer war es ruhig und da ich mein Bad nach dem Duschen immer durchlüftete, betrat ich dieses.

Jedoch bot sich mir da ein unglaublicher Anblick.
Suna stand mit einem Handtuch um die Hüfte vor dem Spiegel und rubbelte sich die Haare trocken.

Man bemerke die definierten Bauch-, Rücken-, Arm-, sowie auch Schultermuskeln.
Ich konnte es mir nicht verkneifen und ließ ein Pfeifen ab, worauf Suna zu mir sah.

,,Stalkst du mich?", lachte er.
,,Möglich." antwortete ich und biss mir aus Spaß auf die Unterlippe.

Wir beide mussten laut anfangen zu lachen.
,,Ich wollte fragen, ob du was gegen Ramen hast.", kam es von mir, als wir uns beruhigt hatten.

,,Um ehrlich zu sein, klingen Ramen verlockend.", erwiderte er und fuhr sich mit der Hand durch die zerstrubbelten Haare.

,,Dann sehen wir uns in 10 Minuten in der Küche." sprach ich ironisch verführerisch.
,,Wird das ein Date?", fragte Suna genau so ernst.

Wieder antwortete ich mit: ,,Vielleicht."
Lachend verließ ich das Bad und ging Richtung Küche.

Dort setzte ich Wasser auf und packte zwei Ramen Packungen in Schüsseln.
Außerdem kochte ich dazu zwei Eier und legte eine Gurke und Sojasprossen in ein Sieben zum Waschen.

Ich schnitt die Gurke in Streifen und füllte diese, mit den Sojasprossen, in die Schüsseln.
Danach übergoss ich das Ganze mit Wasser und mischte das Pulver dazu.

Als krönende Endung kamen die gekochten und geschnittenen Eier auf die Nudeln.

Ich stellte die Schüsseln auf den Tisch und holte Stäbchen.
Suna kam runter und stellte sich in den Türrahmen.

,,Oh man, das sieht echt gut aus. Womit hab ich das verdient?", grinste er.
,,Gewöhn dich bloß nicht dran.", lachte ich und setzte mich hin.

Der Braunhaarige machte es mir gleich und wir fingen an zu essen.

Meant To Be // Suna RintarouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt