19° ignorance

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Osamu, Atsumu, Mitsu und ich saßen vor unserem Klassenzimmer.
Wie immer machten Mitsu und Samu Pärchensachen, weshalb Tsumu und ich miteinander reden mussten.

Irgendwann setzte sich Rin zu uns und ich rutschte natürlich sofort zu ihm.
,,Morgen.", grummelte ich in seine Halsbeuge, als ich ihn umarmte.

,,Guten morgen, Prinzessin." grinste er und platzierte einen sanften Kuss auf meinem Scheitel.
Verliebt sah ich in seine grünen Augen, die mir entgegen funkelten.

,,Oh man. Wozu hat man einen Zwilling und einen besten Freund, wenn die beide nur ihre Freundinnen anglotzen?!", beschwerte sich Atsumu und stand ungeduldig auf.

,,Falls sich einer von beiden aufrafft mit MIR Zeit zu verbringen, ich bin in meinem Klassenzimmer!", schnaubte der Blonde und stapfte beleidigt den Gang entlang in seine Klasse.

Wir vier runzelten die Stirn und sahen ihm hinterher.
,,Ist etwas vorgefallen?", fragte Rin Samu.
Dieser formte seine Lippen zu einem schmalen Strich und antwortete: ,,Ich glaube ich weiß, was er hat."

Rin seufzte und gab mir dann einen sanften Kuss.
,,Ich glaube da müssen wir ran. Wir sehen uns später.", lächelte er und stand ebenfalls auf.

Osamu tat es ihm gleich und nachdem wir uns alle verabschiedet hatten, folgten die beiden dem Setter ihres Teams.

___

Rin und ich saßen an unserem gewohnten Ort auf dem Hof und schlugen die Freistunde tot.
,,Was war heute früh eigentlich los mit Tsumu?", fragte ich meinen Freund.

,,Samu weiß wohl genau, was er hat, aber wenn ich raten müsste, ist er eifersüchtig und fühlt sich vernachlässigt.", antwortete der Braunhaarige.

Ich runzelte die Stirn und sah nachdenklich auf die Tischplatte vor mir.
Rin nahm beruhigend meine Hand und sah mir in die Augen.
,,Der fängt sich wieder. Mach dir keinen Kopf über etwas, das du nicht beeinflussen kannst.", lächelte er und lehnte sich über den Tisch, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben.

Ich schmunzelte leicht und bettete mein Kinn auf meiner anderen Hand ab.

Timeskip - Samstag:

,,Okay, ich bin dann mal weg!", verbaschiedete ich mich von meiner Mutter und verließ das Tierheim.
Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lief zur Zug Haltestelle.

Chat:
Yua: Ok, bin jetzt raus aus Arbeit und bin so ca. in einer dreiviertel Stunde da.
Mitsu: Okey!! Ich warte an der Haltestelle ^^
Yua: Besser so! Ich gehe nur wegen dir da hin!!

Schmunzelnd packte ich mein Handy weg und setzte meine Maske auf, da der Zug kam.

Mitsu hatte mich am Freitag gefragt, ob ich zu ihrem ersten offiziellen Spiel als Managerin kommen würde und wer wäre ich, würde ich da nein sagen.
Außerdem würde Rin da sein, von daher gab es keinen Grund ihre Bitte abzuschlagen.

Nachdem der Zug endlich sein Ziel erreicht hatte, stieg ich auf den Bahnsteig, wo bereits meine beste Freundin wartete.
Mit einem breiten Grinsen setzte sie sich in Bewegung.

Nach 10 Minuten kamen wir bei den Turnhallen an und wir betraten den bereits überfüllten Eingang des Gebäudes.
Stirnrunzelnd besah ich die Menschenmenge und fing an meine Entscheidung zu bereuen.

,,Ich muss jetzt zu den Jungs. Wir treffen uns später wieder hier, okay?", sagte Mitsu und ich nickte.
Als erstes begab ich mich zu einem Gebäudeplan, um zu gucken, wo es überhaupt zu den Tribünen ging.

,,Ich hätte es ja noch komplizierter gemacht...", murmelte ich und trat genervt von der Übersicht weg.
Jedoch bemerkte ich nicht, dass hinter mir jemand war und so kollidierten wir beide und fielen hin.

,,Verzeihung!", rief ich panisch und stand auf, um der Person aufzuhelfen.
,,Du!", wurde mir entgegen geschrien.

Ich verkrampfte mich, als ich erkannte, dass es niemand Geringeres als Rins Mutter war.
Streng schlug sie meine Hand weg und stand auf.
Sie klopfte sich ein wenig Staub von den Sachen und richtete ihren knielangen Rock.

,,Das ist wieder so typisch! Du hast mir gerade noch gefehlt!", knurrte sie und richtete ihre Nasenspitze empört nach oben.
Ich fing wieder an zu bereuen, hergekommen zu sein und fühlte mich mehr als unwohl in meiner Haut.

Ich verbeugte mich tief und entschuldigte mich wiederholt.
,,Tch. Scher dich weg, Gör.", sprach sie kalt und lief an mir vorbei, ohne mir einen weiteren Blick zu würdigen.

Entnervt atmete ich aus und straffte meine Schultern.
Ich folgte einfach den Menschenmassen und kam am Ende tatsächlich bei den Tribünen an.

Es waren bereits viele Leute da und ich erkannte das Orchester unserer Schule.
Auf den Treppen standen die Inarizaki Cheerleader und auf den restlichen Plätzen waren Fangirls und Familien verteilt.

Ich zog mich in eine abgelegenere Ecke zurück und verhielt mich ruhig.
Nach einiger Zeit kamen auch endlich die Volleyball Teams in die Halle und ein lautes Gejubel ging durch die Halle.

Die Teams reihten sich vor ihren Zuschauern auf und verbeugten sich.
Rin schaute desinteressiert auf die Menge und bemerkte mich nicht.

Das Spiel war relativ einseitig. Die Inarizaki erzielte die meisten Punkte, was nicht verwunderlich war,  da die Zuschauer auf meiner Seite alles taten, um das gegnerische Team unter Druck zu setzen.

Das ist ja dann auch voll das faire Spiel.

Die Inarizaki holte sich schnell ihre zwei Siege und stellte sich zur Verabschiedung wieder vor uns.
Ich stand auf und applaudierte, wie alle anderen auch.

Rins Augen schweiften über die Menschenmasse und sie leuchteten auf, als sie auf mich trafen.
Ich lächelte ihn an und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

Die Halle leerte sich und ich begab mich wieder zum Eingang, um dort auf Mitsu zu treffen.
Sie wartete bereits grinsend auf mich und führte mich dann zu ihrem Team, das gerade die Umkleiden verließ.

Ich unterhielt mich mit Aran, als sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich schlangen.
,,Du hättest mir ruhig sagen können, dass du kommst. Dann hätte ich mir Mühe gegeben.", hauchte Rin in mein Ohr.

,,Tja, ihr wart trotzdem gut genug, um zu gewinnen. War also nicht nötig.", schmunzelte ich und versuchte mich krampfhaft aus Rins Griff zu lösen.

Er schaute mich fragend an und hakte: ,,Alles gut?"
,,Hm? Oh ja.", lächelte ich verlegen.
,,Dann gib mir mehr Liebe!!", quängelte er und schloss mich wieder in seine Arme.

,,Rin, ich-", hob ich an und wollte ihn von mir schieben, als neben uns eine Stimme räusperte.
Augenblicklich löste Rin sich von mir und sah erschrocken zu seiner Mutter.

,,Was machst du denn hier?, fragte er leicht gereizt.
,,Ich dachte du würdest dich freuen, wenn deine Mutter dich anfeuern kommt, aber anscheinend bin ich überflüssig.", sagte sie abwertend und sah mich von oben herab an.

,,Da hast du Recht. Du bist hier mehr als unerwünscht.", kam es genervt von meinem Freund.
,,Rin.", ermahnte ich ihn und zupfte an seinem Ärmel.

Unsere Freunde zogen scharf die Luft ein und beobachteten die Situation kritisch.
Rins Mutter versuchte sich zu beruhigen und zischte nur:
,,Ich bin deine Mutter! Wer ist sie?! Partner kann man wechseln, aber Mütter gibt es nur einmal. Denk mal drüber nach!"

Damit machte sie kehrt und verließ uns.
Rin entspannte sich und sah entschuldigend zu mir.
,,Tut mir Leid.", flüsterte er sanft und streichelte meine Wange.
Ich nahm seine Hand und schaute ihm in die Augen.

,,Das ist nicht deine Schuld.", lächelte ich zuversichtlich und küsste ihn.
,,Lasst uns gehen.", meldete sich nun Kita.

Meant To Be // Suna RintarouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt