II. Gespräch auf Augenhöhe

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Randbemerkungen: In jeder FF, in der es einen Ball gibt, gibt es die berühmte, langweilige Stelle, in der beschrieben wird, was die Hauptpersonen tragen… *gähn* auch bei mir müsst ihr euch das wohl oder übel antun. Viel Spass…
Man beachte den 'Hi ich bins Harry, dachte ich komm auch mal wieder vor' - Moment

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Offensichtlich hatte man sich dieses Jahr mit dem Schmücken des Schlosses besonders viel Mühe gegeben, um den Schülern der anderen Schulen zu imponieren. Nie zuvor hatte das alte Gemäuer prachtvoller ausgesehen. Echte Eiszapfen schmückten das Geländer der Marmortreppe, die Rüstungen sangen Weihnachtslieder und wo man auch hinsah, überall funkelte und strahlte die Dekoration.

Um nicht in Stress zu verfallen, hatten die Mädchen bereits vor Stunden damit begonnen, sich für den bevorstehenden Ball zurecht zu machen.
Zufrieden betrachteten Tracey und Saphira sich nun gemeinsam im Badezimmerspiegel. Tracey hatte ihre langen, schwarzen Haare offen gelassen und trug ein schlichtes, aber sehr elegantes, silbernes Kleid. Dazu hatte Saphira ihr silbernen Schmuck geliehen, der mit blauen Edelsteinen besetzt war und perfekt zu ihren Augen passte.
Die Blonde trug ein mitternachtsblaues Kleid, das mit einem tiefen Rückenausschnitt versehen war, vorne hingegen hoch geschlossen, was aufgrund ihrer eher knabenhaften Figur vorteilhaft wirkte. Der Saum war abwechselnd mit kleinen, silbernen Kristallen und blauen Saphiren besetzt. Ihr Schmuck war klassischerweise silbern und die bis zu den Ellenbogen reichenden Samthandschuhe, welche sie trug, waren von demselben Blau wie ihr Gewand.
Es war wirklich großes Glück, dass sie das Kleid mit Tante Zissy gekauft hatte, denn wenn ihre Mutter es ausgesucht hätte, so wäre ihre Abendgarderobe mit ziemlicher Sicherheit sehr viel altmodischer und biederer gewesen.

Millicent Bulstrode trug im Gegensatz zu den anderen Mädchen eine Art Hosenanzug, in welchem sie um einige Jahre älter und erschreckend seriös wirkte. Schmunzelnd stellte Saphira sich vor, wie die Mitschülerin in ein paar Jahren im Ministerium hinter einem Schreibtisch saß und mit strenger Miene, vor der selbst gestandene Geschäftsmänner erzitterten, jeden Antrag ablehnte, der ihr nicht in den Kram passte. Irgendwie passte dieser Aufzug zu ihr, unterstrich ihre selbstsichere, unabhängige Art, der sie es zu verdanken hatte, dass es ihr nicht im Mindesten unangenehm war, ohne Partner auf die heutige Veranstaltung zu gehen.
„Man kann auch ohne Kerle Spass haben“, hatte sie ungerührt geantwortet, als Pansy versucht hatte, sie damit aufzuziehen und kläglich daran gescheitert war.

Auch die junge Parkinson sah heute wirklich ausgesprochen hübsch aus, denn das rüschenbesetzte, blassrosa Kleid, welches Saphira zunächst eher skeptisch begutachtet hatte, stand ihr ausgezeichnet. Es kaschierte ihre Problemzone am Bauch und setzte dafür ihre üppige Oberweite perfekt in Szene. Neidisch betrachtete Saphira sie aus den Augenwinkeln heraus.
Pansy stellte für sie keine Konkurrenz dar? Von wegen! Da hatte sie die Freundin eindeutig unterschätzt. Bisher hatte Saphira nicht wirklich daran geglaubt, dass Draco sich ernsthaft für die Brünette interessieren würde, da er immer noch um sie selbst herumgeschwirrt war, doch seit ihrem Kuss, der nun ein paar Tage zurücklag, hatten sie kaum drei Sätze miteinander gewechselt. Und wenn sie Pansy nun ansah, wuchs die Angst, er könnte sie endgültig fallen lassen und sich einem anderen Mädchen zuwenden, ins Unermessliche. Sie steckten in einer verdammten Zwickmühle. Ausgerechnet Pansy, die Saphiras älteste Freundin war und von der sie seit Ende des dritten Schuljahres ganz genau wusste, dass sie auf Draco stand, begleitete nun den Jungen auf den Ball, in den beide Mädchen verliebt waren.
Oh, Saphira, du dumme, naive Kuh!, schalt sie sich in Gedanken und zupfte mürrisch an ihren Handschuhen herum. Es ist besser so. Zwischen euch wird nie, niemals etwas laufen. Du weißt, welche Risiken das birgt, also halt dich fern von ihm und überlasse es anderen, sich vom ihm das Herz brechen zu lassen. Seufzend wandte sie sich erneut ihrem eigenen Spiegelbild zu, tupfte noch ein wenig Creme auf die rissigen Lippen und begutachtete die Nägel ihrer rechten Hand, deren miserablen Zustand sie mittels schwarzem Nagellack zu verdecken suchte.

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