III. Love & the bonds of blood

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Einige Tage vor Schulbeginn trafen endlich die Eulen mit ihren Briefen aus Hogwarts ein und Saphira, die an diesem Tag schon früh auf den Beinen war, schnappte sich die dicken Pergamentumschläge und ging damit zu Draco, mit dem sie sich mittlerweile wieder blendend verstand, wenn man von ein paar kleineren Diskrepanzen absah. Es war erstaunlich, wie leicht er sich durch ihrer Beteuerung, sie würde sich selbst nie wieder körperlichen Schaden zufügen, hatte besänftigen lassen. Kein einziges Wort hatten sie seit diesem Tag über jenes Thema verloren.

Abgehakt, erledigt, totgeschwiegen.

Vorsichtig schob die Blonde die Türe zu seinem Schlafzimmer auf, huschte hinein und verschloss sie so leise es ging hinter sich, denn der junge Malfoy schlief noch – aber wie ...

Ein Bein und einen Arm hatte er in merkwürdigem Winkel aus dem Bett heraus gestreckt und die dünne Sommerdecke verhüllte lediglich das Bein, welches noch dort war, wo es hingehörte. Dieser Anblick war schlichtweg zu niedlich, als dass man dieses Bild zerstören konnte. Um ihn nicht zu wecken zog Saphira sich ihre Schuhe aus, bevor sie das Zimmer auf Zehenspitzen durchquerte und sich neben ihm auf die Matratze sinken ließ.

Bedächtig strich sie mit einer Hand durch das weißblonde Haar und begutachtete kurz seinen nackten Oberkörper, um sich dann wieder seinem Gesicht zuzuwenden, das so friedlich aussah, beinahe hilflos ohne den üblichen arroganten Ausdruck ...

Wie er so dalag erinnerte sein Anblick im Moment weniger an den Draco Malfoy, der er gerne zu sein vorgab, sondern eher an den kleinen Draco auf dem Foto, welches sie vor fast einem Jahr so unehrenhaft herum gezeigt hatte ...

Doch sie verspürte keine Reue. Er hatte es verdient.

„Mhh", grummelte er und rutschte im Bett hin und her, sodass nun auch noch der Rest der Decke auf dem Fußboden landete. Kichernd hob Saphira sie auf und sagte gut gelaunt:

„Guten Morgen, Schlafmütze."

„Was machst du denn hier?", nuschelte der junge Magier und öffnete die Augen unter größter körperlicher Anstrengung einen Spalt breit.

„Die Briefe aus Hogwarts sind angekommen", antwortete sie und unterdrückte ein Kichern. „Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?"

„Ich schlafe noch", war seine kaum verständliche Antwort, da er eher zu seinem Kissen als seiner Freundin sprach. Dennoch schaffte er es auf unerklärliche Weise, einen Arm um ihre Taille zu schlingen und sie somit näher an sich heran zu ziehen.

Die Umschläge nahm er ihr aus der Hand und schmiss diese halbherzig durchs Zimmer, woraufhin sie an die gegenüberliegenden Wand klatschten und am Boden liegen blieben.

„Draco!", tadelte Saphira ihn kopfschüttelnd.

„Sag das nicht so vorwurfsvoll, als wäre ich ein Schwerverbrecher ... Dann hörst du dich an wie meine Mum", erwiderte der Blonde gähnend.

„Leg dich hin und schlaf auch", murmelte er und tatsächlich gehorchte Saphira ihm, zumindest was das Hinlegen anging. An Schlaf schien sie jedoch weniger zu denken. Stattdessen fuhr sie mit ihren Fingerspitzen spielerisch seinen nackten Oberkörper entlang und begann vorsichtig, seinen Hals zu küssen. Als er ihren Atem hören und den Geruch ihrer Haare wahrnehmen konnte, wurde er langsam aber sicher wach und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass ihre kurze Anwesenheit wohl nicht ganz folgenlos geblieben war. Vielleicht hatte er auch einfach etwas Unanständiges geträumt, jedenfalls fühlten sich seine Shorts enger an, als sie es im Normalzustand eigentlich tun sollten ...

Für einen kurzen Augenblick drückte der Blonde sich fester an die junge Hexe und begann, ihre zaghaften Küsse zu erwidern, war dabei allerdings sehr viel stürmischer als sie und hätte ihr am liebsten den luftig dünnen Stoff ihres Sommerkleides vom Leib gerissen ... Doch da sein Verstand in diesem Moment ebenfalls zu erwachen schien und ihm sagte, dass Saphira sicherlich nicht die Art von Mädchen war, bei der man dies bedenkenlos tun konnte, rutschte er ein Stück weit von ihr ab. Schließlich sollte sie nicht sofort merken, wie sehr er sich freute, sie zu sehen, denn das war schon ein wenig peinlich ...

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