Den Plan, Professor Moody zu fragen, wie sie ihre Noten verbessern konnte, hatte Saphira nach diesem einschneidenden Erlebnis aufgegeben und beschränkte sich fortan darauf, mit Tracey fleißig für die Prüfungen am Schuljahres Ende zu lernen. Tatsächlich benahm sich der Lehrer ihr gegenüber seit diesem Tag äußerst merkwürdig.
Ständig begleitete sie das unangenehme Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Sei es auf den Fluren, im Unterricht oder beim Essen ... Mindestens eines seiner Augen schien dauerhaft auf sie fixiert zu sein, doch jedes Mal, wenn sie versuchte, seinen Blick zu erwidern, schaute Moody schnell weg und tat so, als wäre sie Luft.
Außer Saphira schien das allerdings niemandem aufzufallen, jedenfalls sprach sie keiner darauf an, weshalb sich die junge Hexe ein ums andere Mal fragte, ob sie sich das Ganze womöglich nur einbildete. Die seltsame Begegnung mit dem unbekannten Mann hatte sie für sich behalten, nicht einmal Draco wusste davon und Saphira hatte auch nicht vor, dies in absehbarer Zukunft zu ändern. Die Angst davor, dass der Fremde seine Drohung wahrmachen könnte, hielt sie davon ab, auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten.
Professor Moody wusste bestimmt, um wen es sich bei diesem Kerl gehandelt hatte, und Saphira war sich beinahe sicher, dass er genauestens über den Vorfall in seinem Büro informiert war, aber ihn darauf anzusprechen, wagte sie nicht.
Sie befand es für das Klügste, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen und versuchte, nicht allzu häufig daran zu denken, obgleich die Erinnerung sie ein ums andere Mal einholte.
* * *
Das Verhältnis zwischen Saphira und ihrer besten Freundin aus Kindertagen war seit dem Weihnachtsball ziemlich unterkühlt. Pansy sprach lediglich mit ihr, wenn sie dazu gezwungen war, und ging ihr weitestgehend aus dem Weg. Die junge Black konnte sich denken, woran dies lag und verspürte ab und an den Stich ihres schlechten Gewissens, bemühte sich jedoch nicht um ein klärendes Gespräch. Was hätte sie ihr auch sagen sollen?
Tut mir leid, dass ich nun mit dem Kerl zusammen bin, von dem ich genau wusste, dass du in ihn verliebt warst oder es immer noch bist.
Sicher nicht. Das würde den Finger lediglich in die Wunde legen und Saphira bezweifelte, dass Pansy darüber reden wollte. Es war eben blöd gelaufen und ließ sich nicht mehr ändern. Sie konnte nur hoffen, dass Pansy eines Tages darüber hinwegkam und sich eventuell wieder mit ihr vertrug. Zwar war es schade um die langjährige Freundschaft, aber Saphira musste sich eingestehen, dass sie nie sonderlich an Pansy gehangen, sie im Grunde genommen nur ausgenutzt hatte. Nein, manchmal war sie kein guter Mensch und vielleicht wäre Pansy ohne sie besser dran.*
An einem Samstagnachmittag im Slytherin-Gemeinschaftsraum suchte Saphira nach langem wieder die Gesellschaft von Blaise, mit dem sie in den vergangenen Wochen wenig unternommen hatte, da sie ihre Freizeit fast ausschließlich mit Draco verbrachte.
„Du, Blaise?" Lächelnd ließ sie sich auf der Lehne des Sessels nieder, in welchem der Angesprochene saß und konzentriert sein Zaubertrankbuch studierte. Als er nicht reagierte legte die Blonde ihm die Arme um den Hals und lehnte den Kopf an seine Schulter, während sie ihn erwartungsvoll musterte.
„Was?", zischte er harsch, schlug mit einem entnervten Seufzen das Buch zu und warf es vor sich auf den Tisch. Seit kurzer Zeit hatte auch er eine feste Freundin, doch musste er sich insgeheim eingestehen, dass ihn die Nähe der Blonden zunehmend durcheinander brachte, er sich aus unerfindlichen Gründen plötzlich nach ihr sehnte, obwohl er vor ihrer Beziehung mit diesem Idioten nicht einmal ansatzweise an ihr interessiert gewesen war. Beim besten Willen konnte er nicht nachvollziehen, was sie an Malfoy fand. Einmischen würde er sich trotzdem nicht, denn offen zuzugeben, dass Saphira für ihn mehr darstellte als nur seine beste Freundin, stand außer Frage.
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Slytherin Hearts
FanfictionLink zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=fYm2xRBWd_Y Gesellschaftliche Zwänge, Regeln und Perfektionismus sind die Dinge, welche Regulus Blacks Tochter antreiben. Eine Slytherin wie aus dem Bilderbuch. Von der eigene...