Das nagende Gefühl

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Am Morgen des 1. Weihnachtsfeiertag schien die Sonne. Kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen. Trotz dessen das die Nachtschicht so entspannt ablief war Catelin verdammt müde. Nachts zu arbeiten war einfach nicht ihrs. Bereit für eine Mütze voll Schlaf verabschiedete sich die Rot Haarige brav von ihren Kollegen bevor sie Kurs Richtung Freiheit nahm. Vor der Tür wurde sie bereits von Zwei bekannten Gesichtern erwartet. "Guten Morgen Catelin. Frohe Weihnachten" "Hey, frohe Weihnachten ihr beiden. Was macht ihr denn hier? Ihr müsst doch erst morgen wieder arbeiten." Connor hatte ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. Weihnachten tat ihm wirklich gut. "Ach, wo ihr schon Mal hier seid. Ich bin gleich wieder da." Für die Nachtschicht hatte sie dieses Mal nur eine kleine Umhängetasche bei sich gehabt. Die warf sie Achtlos Connor vor die Füße bevor der überhaupt erklären konnte wieso beide Männer da waren.
Keine 5 Minuten später kam sie dann zurück gerannt. "Eure Geschenke." "Die machen wir zu Hause auf. Jetzt steigt endlich ein." Immer noch Glücklich wie ein Honigkuchenpferd dirigierte der Android die junge Frau zum Auto. "Moment Mal. Was soll das werden?" "Eine kleine Entführung." Jetzt konnte er schon Witze reißen. Ohne weitere Widerworte nahm Catelin also neben ihrer Reisetasche und ihrer sorgfältig eingepackten Geige Platz. Wie genau die beiden jetzt an ihre Sachen gekommen sind, wollte sie nicht so genau wissen. "Du wusstest dass ich heute alleine zu Hause wäre, nicht Connor?" "Als Miss Green dich vorgestern gefragt hat ob du nach Hause fährst hast du nicht gesagt dass du Weihnachten mit deinen Mitbewohnern verbringst. Und das du erst Ostern zu deiner Familie willst." Sah sie den wirklich so einsam aus? Er hatte also nicht gewollt dass sie alleine ist. Weil er wusste das Hank einige Weihnachten alleine verbracht hatte und vermeiden wollten das nun auch Catelin depressiv wird. Oder noch depressiver als sie es eh schon war. "Um Samira kümmert sich deine Nachbarin." Ihre Katze, an die hatte sie bis eben keinen Gedanken gehabt. "Und meine Medikamente?" "Alles da. Mach dir darum keine Gedanken." Natürlich hatte er nichts vergessen. "Dankeschön." Ein wenig hatte sie ein schlechtes Gewissen. Was für einen Eindruck machte sie wenn man sich dermaßen um sie kümmern muss.

Im Wohnzimmer stand ein nicht geschmückter Baum. Das war das erste was Catelin auffiel. Das Zweite war der Hund. So schnell wie Sumo hatte noch nie jemand die Polizistin zu Boden bekommen. "Sumo! Runter von ihr." So konnte sie aber auch sein. Bevor der Hund weg trotten konnte klammerte sie sich an seinen flauschigen Rücken fest und ließ sich durch das Wohnzimmer tragen. "Na? Findest du das lustig?" In der Küche warf sich der Bernhardiner auf den Boden und rollte über Catelin. "Ah! Ist ja gut! Ich ergebe mich." Endlich wieder frei stehend sah sie nun neugierig zu den Männern. "Was machen wir jetzt?"

Der Baum war geschmückt, Connor und Catelin hatten zusammen Kekse gebacken und das Abendessen zu bereitet. In einer Art Fresskoma versunken saß die junge Frau an Hank gelehnt, dem es ähnlich ging, dabei Connor, der sich ruhig einen Film im Fernsehen an sah. Zu ihren Füßen lag der Hund und schnarchte vor sich hin. So gut hatte sich Catelin das letzte Mal gefühlt als sie noch bei ihren Eltern gewohnt hat. Wie aufs Stichwort begann Catelins Handy auf dem Esstisch zu vibrieren. "Bleib liegen." Ganz brav erhob sich Connor und holte ihr das technische Gerät. Wenn sie versucht hätte jetzt auf zu stehen wäre ihr wahrscheinlich das Abendessen wieder hoch gekommen. "Hallo Mum. Ja ich hab gegessen. Nein, sind bei ihren Familien. Bin ich nicht. Bei Kollegen. Connor sag Mal Hallo." "Guten Abend Miss Martens." Statt nur zu grüßen nahm er dem Mädchen das Handy direkt aus der Hand. "Es gibt nichts wofür sie mir danken müssen. Werde ich machen, versprochen." "Hey her mit dem Handy! Mama lass den Blödsinn. Ich liebe dich auch. Werde ich. Bye." Das Handy schaltete sie dann aus um nicht erneut gestört zu werden. "Connor hilf mir Mal bitte." In ihrem Momentanen Zustand war Catelin ungefähr so mobil wie eine Schildkröte die auf dem Rücken lag. "Was hast du denn jetzt vor Catelin?" Statt zu antworten zeigte sie es einfach. Die Idee ihr Lieblingsinstrument ein zu packen war garantiert von Connor. Behutsam nahm die junge Frau ihren wertvollen Schatz aus der Tasche. Sie begann damit einfache Weihnachtslieder zu spielen. Während Connor ganz gebannt zu sah was Catelin alles auf der Geige konnte, war Hank tief und fest eingeschlafen. "Er sollte langsam Mal ins Bett." Er wirkte nicht so ernst wenn er schlief, fast schon friedlich. "Schaffst du das alleine?" Als hätte der Android das schon öfter getan hiefte er den alten Polizisten auf seinen Rücken. "Gute Nacht ihr beiden."

Am Morgen stellte Hank fest das nur noch er im Haus war. Da es erst knapp 8 Uhr war konnten sie noch gar nicht so lange weg sein. Sollte er Frühstück machen? Zumindest Kaffee schadet nicht. "Mit dir gehe ich nie wieder joggen!" Sowohl Hund als auch Polizistin waren fix und fertig. Der Länge nach legte sich Catelin neben Sumo und war erstmal nur mit Atmen beschäftigt. "Was hast du mit den beiden gemacht?" "Überhaupt nichts." Der Arme Connor hatte wirklich keine Ahnung wo was Problem war. Zweifelnd schauend reichte der Mann eine Tasse Kaffee weiter. "Mit Milch, richtig?" "Oh ja." Viel Zeit blieb den dreien aber nicht mehr. Der Dienst ruft nach ihnen.
Zwischen den Feiertagen war nicht viel los. Erstaunlich daran ist, das dies jedes Jahr so war. Direktor Fouwler nutzte diese Situation um die Station richtig auf Vordermann zu bringen. Eine Art Neujahrs Putz wenn man es so will. Daran konnte sich Catelin wahrlich ein Beispiel nehmen wenn sie so an ihre Wohnung dachte. Damit hatte sie einen ersten Neujahrsvorsatz. Catelin wurde hauptsächlich für Laufarbeit eingesetzt. Aus einem ganz bestimmten Grund war es ihr auch lieber nicht in der Nähe eines bestimmten Mannes zu sein. Wie sie den Silvester Abend in wenigen Tagen überstehen soll war ihr bis dahin noch ein großes Rätsel. Warum musste es auch ausgerechnet er sein?

Only one Second - Detroit Become Human FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt