Keine Grenzen

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Nach 2 Wochen Zwangspause durfte Catelin endlich wieder an die Arbeit. Allerdings musste sie dafür nun regelmäßig einen Anti Aggressionskurs durch machen. Den Grund für ihren Ausraster kannten nur sie und Gavin. Sie hatten sich nie wirklich ausgesprochen. Unbedingt nötig war das auch gar nicht. Sie lebten einfach nebeneinander her. Das war die beste Beschreibung zu der Catelin im Moment fähig war.
An diesem verregneten Montag Morgen wurde das Trio zu einem Mehrfamilienhaus gerufen. Einer der Anwohner beschwerte sich über einen unerklärlichen Lärm. "Ich hab doch gesagt das ich schneller bin als ihr." Triumphierend Grinsend stand die junge Frau mit ihrem Motorrad vor dem alten Gebäude. Mitte April fing für die Frau die Motorrad Saison wieder an. "Wie viele Rote Ampeln hast du dafür ignoriert?" "2!" Als wäre sie auch noch stolz darauf. "Was auch immer. Gehen wir rein." So schmutzig und vernachlässigt das Haus war kam es einem so vor als wäre das Gebäude nicht mehr bewohnt. "In der Meldung hieß es das die Geräusche im 2. Stock zu hören waren." "Und dafür werden wir raus geschickt. Super." So was ähnliches hatten Hank und Connor schon einmal gehabt. "Immer langsam Kleines." Wie gewohnt wollte das Mädchen schon wieder vorraus rennen, der alte Mann hielt sie jedoch am Kragen ihrer Bluse fest. Von ihrer Rechten aus griff Connor ganz plötzlich nach ihrer Waffe. Am anderen Ende des Flures stand ein Mann. Er grinste frech über das ganze Gesicht. Die Waffe in seinen Händen kannte Catelin gar nicht. Gerade als Connor den Mann dazu auffordern wollte das Gerät in seinen Händen fallen zu lassen fiel erst Hank dann Connor selbst. Kleine Runde Teile klebten jeweils an ihren Kollegen. Was auch immer die Teile waren, beide Männer waren außer Gefecht gesetzt. Catelin musste sich wirklich zusammen reißen um ruhig zu bleiben. Langsam erhob sie ihre Hände in der Hoffnung das ihr so weniger passieren würde. "Ziel gefunden und eingekesselt. Was sollen wir mit den anderen beiden machen?" War sie das Ziel? Der Typ vor ihr lauschte konzentriert auf das was aus seinem Ohrhörer kam. Die Wohnungstür direkt neben der Polizistin öffnete sich. "Sei brav dann passiert dir vorerst nichts." Die Stimmen kamen ihr alle nicht bekannt vor. Völlig hilflos musste sie es zu lassen das man sie fesselte um sie anschließend irgendwo hin zu verfrachten.

'System Neustart' Das erste was Connor registrierte waren Meldungen über beschädigte Teile seines Körpers. Diese Beiseite geschoben verschaffte er sich als erstes ein Überblick darüber wo er war. Es sah ganz nach einer verlassenen Lagerhalle aus. Hinter ihm rührte sich etwas. Der Android lehnte an einem Stuhl, zur Sicherheit war er ebenfalls daran fest gemacht. "Catelin?" "Connor?! Gott sei Dank du bist aufgewacht! Ich hatte schon Angst das es vorbei mit dir sei." Von ihrer Stimme her schien es ihr den Umständen entsprechend gut zu gehen. Von seinem zweiten Partner war allerdings nichts zu sehen. "Wo ist Hank?" "Den haben sie liegen gelassen. Wieso sie dich mit genommen haben weiß ich auch nicht. Ich weiß aber mittlerweile wieso wir hier sind. Der Großteil von dieser Gruppe war schon einmal im Gefängnis." Die Puzzelteile fügten sich auf der Stelle zusammen. "Sie wollen sich an deinem Vater rächen." "Ja genau. Sie verlangten eine hohe Summe für mich oder sie werden mir was antun. So ihre Drohung. Bis dato ist nichts passiert." Bislang sind 4 Stunden vergangen. Selbst wenn ihr Vater brav zahlt unter den Umständen den die Verbrecher verlangen und vorrausgesetzt beide werden wirklich frei gelassen, dann geschieht das nicht in den nächsten paar Stunden. "Tut mir leid daß du da mit hinein gezogen wurdest Connor." Obwohl die Sonne noch nicht so kräftig war wurde es durch die Bauweise des Gebäudes ziemlich warm. Connor störte das keineswegs. Um Catelin machte er sich eher sorgen. "Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst."

Nach längeren schmerzhaften Versuchen hatte die Polizistin es nicht geschafft sich von den Fesseln zu befreien. Ihre Handgelenke waren wund gescheuert, aber das nahm sie Tapfer hin. Bisher hatten ihre Entführer sich nur einmal blicken lassen für den Anruf an ihren Vater. "Weißt du, das erinnert mich daran das ich dir noch erzählen wollte das ich meine Testament geändert habe. Ein Teil meines Geldes geht an dich und Hank. Auch meine Geige sollst du bekommen. Was mit meinen restlichen Sachen passiert ist mir egal. Das könnt ihr ruhig unter euch aufteilen. Der andere Teil meines Geldes geht an Stiftungen und Kinderheime." Die Befreiungsversuche hatten ziemlich an ihrer Kraft gezerrt. Die Wärme zusätzlich machte sie unheimlich müde. "Klingt als hättest du bereits aufgegeben." "Mitnichten Connor. Ich wollte es dir nur gerne erzählen. Wir kommen schon hier raus." Aus heiterem Himmel fing Catelin an eine Melodie zu Summen. Diese wirkte sich ziemlich beruhigend auf Connors Gemüt aus. Das Summen wurde mit der Zeit immer Leiser bis Catelin letztendlich eingeschlafen war. Ohne Hände konnte Connor kaum etwas ausrichten. So wie beide aneinander gebunden waren konnte er sich sowieso kaum bewegen.

Ein lautes Poltern ließ Catelin aufschrecken. Die schändliche Bande Stürmte ziemlich heiter gelaunt in den größeren Raum. "Zeit deinem Daddy ein Lebenszeichen zu schicken." Der, wie sie vermutete, Anführer der Gruppe packte Catelin etwas unsanft an den Haaren. "Jungs, meint ihr nicht auch das wir sie vorher etwas bearbeiten sollten?" Allgemeines Gelächter ging um sich. Die Antwort der Polizistin bestand aus einer kräftigen Kopfnuss die sie sogleich bereuen sollte. "Du kleine Schlampe!" Einige Schläge  und Tritte später schien der Mann sich abgeregt zu haben. "Macht mit ihr was sie wollt." Gehässig lachend ging der Anführer zurück zur Tür. "Wo wollen wir denn hin?" Vor der Tür wartete ein ganzer Einsatztrupp, bereit ihre Arbeit zu erledigen. Die Rettung war endlich eingetroffen.

Eine Kollegin war so nett Catelin und Connor von einander zu befreien und sich nach ihrem befinden zu Erkundigen. Die meisten waren damit beschäftigt die Leute zu verhaften oder Drogen ein zu packen. "Es geht schon, danke. Wichtiger ist das sich jemand um Connor kümmert." Es war dem Androiden deutlich an zu sehen das ihn seine Handlungsunfähigkeit gegen den Zeiger ging.  "Halt noch etwas durch. Ich bring dich sofort zu jemanden der dir helfen kann." Mit dem was von seinen Armen noch übrig ist hielt sich Connor so irgendwie fest während er von seiner Partnerin auf dem Rücken hinaus gebracht wurde.
"Das wird ein Teurer Spaß." "Kein Problem. Ich bezahl alles was nötig ist." Zweifelnd schaute Gavin zu seiner kleineren Kollegin. "Wie willst du das bitte bezahlen? Das sind über 20.000 $." Catelins Aufmerksamkeit wurde prompt von dem Mann gezogen der an Connor arbeitete, dabei schlich sich ein freches Grinsen auf ihr Gesicht. "Glaub mir, ich habe mehr als genug Geld." "Mit ihren Aktien und Einlagen beläuft sich ihr Vermögen auf 532 862 $, die jetztige Rechnung bereits abgezogen." Gavin glaubte kaum das er gerade richtig gehört hatte. "Wie du siehst ist das kein Problem. Und zur Feier des Tages Lad ich dich auch zum Essen ein. Ich schulde dir ja noch eins."

Only one Second - Detroit Become Human FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt