Achterbahn

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Da Catelin für die nächsten Wochen einen Verbot bezüglich ihres Außendienstes bekam rechnete sie nicht damit um 3 Uhr nachts von Connor angerufen zu werden. Ihr Hirn brauchte eine Weile um zu verstehen wie aufgebracht der Android am anderen Ende der Leitung klang. "Ist gut Connor. Das ist nur eine Grippe. Ich bin in 30 Minuten bei dir. Gut zu decken und Lüfte einmal durch." Während die Kaffeemaschine damit beschäftigt war ihren Munter Macher zuzubereiten durchsuchte die Polizistin im Badezimmer ihren Medizinschrank. Ein paar Mittel warf sie achtlos in ihren Rucksack. Mit dem Kaffeebecher in den noch viel zu müden Händen schlurfte Catelin nun die Treppen runter direkt zum Taxi.

Das Gefährt hatte noch gar nicht richtig vor dem Haus angehalten da ging schon die Haustür auf. So aufgeregt hatte Catelin ihn noch nie gesehen. "Das wird schon wieder. Ich sehe ihn mir erstmal an." Im Wohnzimmer war bereits ein sehr gequältes Husten zu hören. "Na wer kränkelt denn da?" Mit einem leichten Grinsen stand Catelin nun in der Tür zum Schlafzimmer. Im Gesicht des alten Mannes war deutlich Verwunderung zu sehen. "Was willst du denn hier?" "Connor bat mich um Hilfe. Wehre dich nicht dann ist alles gleich wieder vorbei." Als erstes trug sie Connor auf den Lieutenant dabei zu helfen sich um zu ziehen und ihn notdürftig zu waschen. "Ich habe Menthol dazu gegeben. Das kühlt die Haut ein wenig runter. Wenn er sich wehrt musst du eben etwas grober mit ihm sein." Die Schüssel mit dem Präparierten Wasser gab sie sogleich an den Androiden weiter. Solange dieser mit dem Patienten beschäftigt ist bereitete sie die Medikamente und eine Kleinigkeit zu essen vor. Selbst in der Küche hörte sie ganz genau wie Hank herum zetert. Circa eine Stunde später war der Spuk endlich rum. Von dem Sessel beobachtete Connor wie Hank brav schlief. "Am besten sagst du Fowler morgen früh direkt Bescheid das er nicht zur Arbeit kommt. Die Medikamente lass ich dir hier." "Bleibst du auch?" Jede Sekunde die die junge Frau in diesem Haus war schmerzte. Dennoch konnte sie die beiden Männer jetzt nicht alleine lassen. Den Kloß im Hals schluckte sie unter großer Mühe hinunter um sofort ein Lächeln auf zu setzen. "Selbstverständlich. Ruf mich wenn was ist." Völlig kraftlos schleppte sich Catelin schlussendlich ins Wohnzimmer um mit Tränen in den Augen ein zu schlafen.
Ihr Schlaf war nicht von langer Dauer. Sie hatte völlig vergessen das gegen 7 der Hund raus musste. Allerdings war sie schon deutlich schlimmer aufgewacht als mit einer Hundezunge im Gesicht.
Bei ihrer Rückkehr saß ihr Vorgesetzter am Frühstückstisch und blätterte in der Zeitung rum. "Du hast schon wieder geraucht!" Connors Vorwürfe konnte Catelin gerade gut ignorieren. Ein schlechtes Gewissen hatte sie deswegen schon lange nicht mehr. "Na? Wie fühlst du dich?" Als wäre die Polizistin ein fester Bestandteil des Haushalts stand auch für sie ein Teller mit Frühstück und eine Tasse mit Kaffee bereit. "So wie du schaust deutlich besser als dir." Irritiert schnappte sie sich sogleich ihr Handy und schaltete die Frontkamera ein. Tatsächlich sah sie etwas mitgenommen aus. Besonders ihre Augen verrieten das sie lange geweint hat. "Ich mache mir eben Sorgen um dich. Für euch Männer ist so eine Grippe doch immer gleich Ein Todesurteil." Ein Bisschen beleidigt schlenderte sie so direkt zum Kühlschrank um die Augen mit Eiswürfel zu kühlen. Ein leises Seufzen war sogleich aus der Ecke zu hören. Ihr Herz schrie gerade zu nach Dingen die sie auf keinen Fall machen kann während ihr Hirn ständig sagt das sie dringend weg muss. "Connor, Bring ihn ins Bett. Wir müssen gleich zur Arbeit." Die Eiswürfel landeten ein paar Sekunden später im Waschbecken wo sie langsam vor sich hin schmelzen.

"Es tut mir leid." Connors Entschuldigung war ziemlich überraschend für Catelin. Ein paar Sekunden überlegte sie was er wohl meinen könnte. "Ich finds super wenn ein Mann sich entschuldigen kann, aber nur wenn er es auch wirklich tun muss. Also Red nicht so einen Blödsinn und konzentriere dich bitte auf die Arbeit." Da Catelin am Steuer saß konnte sie nur einen kurzen Blick auf den Androiden erhaschen. Sein Blick war wahrlich unglücklich. "Hör auf ständig auf meine Gefühle achten zu wollen. Man wird nunmal verletzt. Das ist unvermeidbar." Mit flüssigen Bewegungen parkte Catelin das alte Modell. Auf dem Heimweg nahm sie sich vor noch zu tanken.
Für Catelin war das schlimmste was an diesem Morgen hätte passieren können direkt in Fowlers Büro gerufen zu werden. "Martens! In mein Büro!" Eine Sekunde lang war es still um sie herum. Ihr war klar das alle Blicke an ihr klebten. Da sie sich aber keine Schuld bewusst war ging sie mit dem größten Selbstvertrauen das sie aufbringen konnte zu ihrem Chef. In dem kleinen Raum warteten noch zwei andere Gestalten. Gavin mit einem ziemlich ernsten Gesichtsausdruck und eine größere Version von Connor. Ihr menschlicher Kollege reichte eine dickere Ackte an sie weiter. Eine Reihe von Vermissten Fällen. Alles Frauen, nicht älter als 30. Verschwunden aus einem angesagten Club. Ihre Gemeinsamkeit bestand darin das sie keine Feiermäuse waren wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. "Ihr braucht einen Lockvogel." "Du bist nicht die erste die wir fragen. Alle anderen haben Nein gesagt." Schwungvoll landete die Akte auf dem Schreibtisch. "Gut, ich tus." "Catelin!" Ihr bester Freund äußerte sogleich einige Bedenken. "Connor, ist gut. Das die anderen nein gesagt haben kann ich verstehen. Sie haben Kinder oder einen Partner. Eigentlich hättet ihr mich zuerst fragen müssen." Insgeheim hoffte sie darauf so richtig Dampf ablassen zu können. Das Quartett zog sich für eine längere Lagebesprechung zurück. Dort erfuhr sie auch das der neue Partner von Gavin den Namen Nines erhalten hatte und sich beide nicht ausstehen konnten. Um die Situation etwas zu entschärfen bat Catelin Connor einen Tee zu holen. "Nimmst du Nines mit? Ich muss kurz mit Gavin allein reden." Sobald beide den Raum verlassen hatten schlug die Polizistin ihrem Kollegen eine Akte auf die Nase. "Du kannst nicht anders oder? Es wäre nett wenn du dich wenigstens in meiner Gegenwart benehmen würdest." Das Wichtigste besprochen stand für alle fest sich vorbereiten zu müssen. Heute Abend noch soll der Täter dingfest gemacht werden.

Only one Second - Detroit Become Human FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt