Klitzekleines großes Problem

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Nach der ewig langen Zeit im Krankenhaus war Catelin überglücklich wieder an ihrem Schreibtisch zu sitzen. Ihre Hauptaufgabe bestand darin die ganzen Anzeigen auf zu nehmen, Akten für Kollegen zu holen oder ihren Üblichen Papierkram zu erledigen. Das mag sich sehr trivial anhören war für die junge Frau aber genau das richtige für den Anfang. "Detektiv? Besuch für sie." Unangekündigter Besuch kam selten vor. Ihre beiden besten Freunde waren so beschäftigt das sie Catelin nur 2 Mal im Krankenhaus besucht hatten. "Malique, mon amour! Was verschafft mir denn die Ehre?" Die Schwarzhaarige hatte ein strahlendes Lächeln aufgesetzt und nicht nur das, sie trug eine interessante Tupperdose mit sich. "Hat hier jemand was süßes Bestellt. Wie geht es dir petit ami?" "Oh man. Willst du mich mästen?" Mit glitzernden Augen schaute sich die Polizistin die Brownies an. "Du musst doch wieder zu Kräften kommen. Ich wollte dir eigentlich nur die Klamotten wieder bringen die ich mir für eine Show geliehen hatte und da ich nicht wusste wann du zu Hause bist dachte ich mir ich bringe dir die Tasche hier her." "Ach die hatte ich schon völlig vergessen. Vielen Dank." Wirklich daran denken wollte sie auch jetzt nicht. "Lass es dir in Ruhe schmecken. Ich muss schon wieder los." Malique lachte über ihre Freundin nur. Catelin hatte in der Zeit schon mehrere Stücke verschlungen. "Pass auf dich auf Malique."

"Catelin, wie weit bist du mit deinen Arbeiten?" Auch jetzt noch musste Collin seine Partnerin in regelmäßigen Abständen daran erinnern sich nicht ablenken zu lassen. "Collin? Ich hab dich soo lieb." Völlig unerwartet sprang die Polizistin von ihrem Platz auf und umarmte den Androiden. Das war nicht das Verhalten das er von ihr gewohnt war. "Schau mich bitte an." "Nein!" Fest drückte die Frau ihr Gesicht an seine Schulter. "Du riechst so guuut. Wonach riechst du?" Darauf folgte ein kindliches Kichern. "Hast du getrunken?" "Nope. Nicht einen Tropfen." Mit etwas mehr Bestimmtheit drückte er seine Kollegin ein Stückchen weg. Im ersten Moment hatte sie die Augen fest verschlossen, musste dann aber wieder Kichern. "Du bist high." "Natürlich nicht, ich bin doch Polizistin." Der Android musste einsehen das sie zu nichts mehr zu gebrauchen war. Sein größtes Problem war das er nicht wusste was er jetzt machen sollte. Noch nie musste er sich um jemanden kümmern der auf Gras war. Aber er wusste was Connor machte wenn Hank wieder zu viel getrunken hatte. Davon musste doch einiges für diese Situation zu gebrauchen sein. "Na schön. Ich habe eine Idee, kommst du mit?" "Mit dir immer Collin!" Er musste das alles wie ein Spiel verpacken. "Wie wäre es wenn wir Detektiv Reed erschrecken? Dafür musst du dich im Ruheraum verstecken. Tust du das für mich?" Den Gedanken ihren Verlobten ein wenig auf den Arm zu nehmen gefiel ihr natürlich. Bereitwillig lief Catelin voran. "Sehr gut, setz dich hin." Solange er lächelte sollte seine Partnerin keinen Verdacht schöpfen. "Gut so, Gib mir deine Hand." Ihr Kichern hörte genau in dem Moment auf als sie das Klicken ihrer eigenen Handschellen hörte. "Collin? Was soll das?" Er hatte es tatsächlich gewagt Catelin an die Heizung zu Ketten. "Entschuldige bitte. Sei mir nicht böse." "Hey!! Hiergeblieben! Collin du Verdammter!" Als Collin in den Gang trat bemerkte er die seltsamen Blicke einiger Kollegen. "Nur jemand der sich gegen eine Pause sträubt." Das war nichts neues. Besonders Gavin tat dies oft, so wurde die Aussage des Androiden nur müde belächelt. Das schlimmste würde jetzt erst auf ihn zu kommen. Deutlich nervös trat Collin also an Gavins Schreibtisch. "Was willst du?" Nette Begrüßung. "Es geht um Catelin, sie wurde unter Drogen gesetzt." Der Mensch vor ihm reagierte eine Sekunde nicht. Das erste mal war dies nicht, es überraschte Gavin trotzdem jedes mal. "Wo ist sie?" "Im Ruheraum. Ich musste sie an die Heizung ketten damit sie nicht weg läuft." 

Unter fachmännischen Augen musste auch Gavin einsehen das seine Verlobte für heute nicht mehr arbeiten wird. Er hatte genug bekiffte Leute gesehen und fest genommen in seiner Zeit als Uniformierter. "Da hilft auch kein Kaffee." "Was machen wir jetzt mit ihr?" Da sie nicht aggressiv war konnte Gavin sie mit relativ wenig Gefahr nach draußen lassen. "Sie muss müde werden. Renn mit ihr ne Runde um den Block. Dann kann sie ihren Rausch ausschlafen." Als Gavin den Raum verlassen wollte kam Nines mit wichtigen Beweismitteln. "Detektiv, Catelins Handys hat geklingelt. Malique ist dran und meinte es sei sehr wichtig. Überlebenswichtig sagt sie." Das hatte gerade noch gefehlt. Lang knurrend nahm der Polizist das Handy an sich. "Sie kann Grad nicht. Was ist los?" "Wie viel hat sie von den Brownies gegessen?" Von Malique wusste er lediglich das sie Catelins Studienkollegin war und das sie zusammen gewohnt hatten. Da sie aber die Brownies ansprach klärte das vielleicht wodurch seine Verlobte so drauf war wie sie eben war. "Fast alles. Waren das etwa--" "Ja waren sie! Es tut mir so leid! Geht es Lee gut?" "Alles bestens. Ich lass sie frische Luft schnappen, das sollte sie müde machen." Am anderen Ende der Leitung war nur ein verzweifeltes Schluchzen zu hören. "Hast du die Brownies gebacken?" "Nein, ein Bekannter von mir. Ich kann nicht Mal kochen. Ich muss wohl die falsche Dose gegriffen haben. Sie hat auch keine Schwierigkeiten wegen mir?" Darüber musste Gavin erstmal nachdenken. Den restlichen Papierkram kann Collin zu Ende machen. Dank der Medikamente darf sie momentan sowieso noch nicht so lange arbeiten oder mit genügend Pausen dazwischen. "Nein erstmal nicht. Ob das noch Konsequenzen hat wird Catelin entscheiden sobald sie sich von ihrem Rausch erholt hat." "Natürlich. Sie soll sich sofort melden wenn alles vorbei ist."

Zurück an seinem Schreibtisch musste der Detektiv erstmal durchatmen. Langweilig wird es irgendwie nie mit ihr. Für eine Polizistin war sie manchmal etwas zu sorglos und blind, aber dafür hatte sie ja ihre Freunde und Kollegen. "Sie wird wieder. Da hatte sie schon schlimmeres." "Ach sei ruhig." Nines Aufmunterungsversuch blockte Gavin sofort ab. Es wäre ihm peinlich wenn jeder wüsste wie vernarrt er in seine Freundin war. Und vor allem welche Sorgen er sich andauernd machte. 

Only one Second - Detroit Become Human FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt