Kapitel 10 - Truly, Madly, Deeply

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Kapitel 10 - Truly, Madly, Deeply

Pünktlich um fünf Uhr Nachmittags landete meine Arbeitsschürze auf einem Haufen in der Ecke des Mitarbeiterraumes und ich machte mich voller Vorfreunde auf den Weg zum Hotel. Es waren zwar nur ein paar Stunden gewesen, die ich Niall nicht gesehen hatte, aber es war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen.

Ich lief die Straßen schnellen Schrittes und mit gesenktem Kopf entlang, aus lauter Angst, dass mich jemand erkennen könnte. Was für ein Unsinn, dachte ich, als ich schließlich am Hotel angekommen war. Langsam wurde ich ja echt paranoid! Nur Leute, die mich wirklich gut kannten, hätten sehen können, dass ich das auf dem Foto war und ich benahm mich schon fast, als ob ein Mörder hinter mir her wäre!

Kopfschüttelnd stieg ich in den Fahrstuhl und rannte fast in einen Lockenkopf mit grünen Augen hinein, der zugegebenermaßen nicht gerade hässlich war – allerdings sah Niall meiner Meinung nach besser aus. Ich entschuldigte mich und er ließ seine wirklich sehr grünen Augen prüfend über mein Gesicht wandern. Irgendwann begann ich, mich unwohl zu fühlen und wollte gerade anheben, etwas zu sagen, als er schon selbst zu sprechen begann.

„Also von seiner Beschreibung her müsstest du Lucy sein.“ Seine Stimme war angenehm rau und ich konnte einen Funken Traurigkeit in ihr erkennen. Ich schätzte, dass er wohl zu Nialls Band dazugehörte. „Die bin ich.“, erwiderte ich lächelnd und er nickte. „Ich bin Harry.“, meinte er und erwiderte mein Lächeln etwas halbherzig. „Und ich glaube, Niall wartet schon auf dich. Man sieht sich!“ Mit diesen Worten verschwand er, ehe ich etwas erwidern konnte. Ich drückte den Fahrstuhlknopf und dachte stirnrunzelnd über das nach, was ich eben erlebt hatte. Harry schien wirklich traurig gewesen zu sein und ich beschloss, Niall danach zu fragen, der seinen Freunden anscheinend von mir erzählt hatte. Ein unerschütterliches Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.

In weniger als einer Minute würde ich Niall wieder sehen, wenn sich dieser blöde Fahrstuhl mal beeilte. Als er schließlich im dritten Stock zu stehen kam, konnte ich es gar nicht eilig genug zum Hotelzimmer haben. Allerdings bereitete mir die Tatsache, dass hier alles so verdammt gleich aussah, gewisse Probleme. Ich war gerade zum dritten Mal den schier endlosen Gang auf und ab geirrt und kam mir mittlerweile ziemlich blöd vor, als mir Nialls Zimmernummer ins Auge fiel. 376. Ja, das musste es sein. Ich klopfte Leise an der Tür und als mir ein grinsender Niall aufmachte, war ich erst einmal ziemlich erleichtert, dass ich tatsächlich das richtige Zimmer gefunden und mir kein Opa im Bademantel oder so aufgemacht hatte.

Lächelnd breitete er seine Arme aus und drückte mich an sich. Ich hatte noch nie jemanden erlebt, der so verdammt gut umarmen konnte. Ich fühlte mich einfach unglaublich geborgen bei ihm und mein Herz hatte begonnen, deutlich schneller zu schlagen als sonst. „Ich hab dich vermisst.“, murmelte er, die Lippen dicht an meinem Hals. Mir wurde warm ums Herz und mich überkam der Drang, ihn nie wieder loszulassen. Nie war ein Junge auch nur ansatzweise so süß zu mir gewesen!

„Ich dich auch.“, erwiderte ich lächelnd. Ich konnte spüren, wie er grinste, als er mich mit einer schnellen Bewegung hochhob, die Tür zufallen ließ und mich in Richtung Bett trug. Erschrocken klammerte ich mich an ihn und schlang meine Beine um seine Hüften, bis ich schließlich den weichen Stoff seines Bettes in meinem Rücken spüren konnte. Er lag über mir und hatte sich auf seine Arme gestützt, seine Lippen nur wenige Millimeter von meinen entfernt.

„Ich hab dich echt verdammt vermisst.“, meinte er ernsthaft und seine so unglaublich blauen Augen verbanden sich mit meinen grünen. „Wie soll das nur weitergehen, wenn ich nicht mal ein paar Stunden ohne dich sein kann, Lucy?“ In seinem Blick konnte ich ein freches Glitzern erkennen und einen Moment später lag sein Mund auf meinem. Ich erwiderte seinen Kuss und vergrub meine Hand in seinem Haar, etwas, von dem ich wusste, dass es ihn verrückt machte.

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