Kapitel 25 - Tweets And A Silent 'I Love You'

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 Kapitel 25 - Tweets And A Silent 'I Love You'

Der Grund, warum ich Niall nur völlig geschockt anstarrte, anstatt etwas in diesem Moment angemessenes zu sagen, war nicht, dass ich ihn nicht auch liebte. Ich liebte ihn, sehr sogar. Mehr als ich je irgendwen geliebt hatte. Aber „Ich liebe dich“ zu denken war etwas ganz Anderes, als diese drei Worte dann tatsächlich zu sagen. Und ich hatte es nun mal erst genauso selten gesagt, wie ich es vor seinem Geständnis gehört hatte. Nämlich nie.

Also gab es erst einmal eine peinliche Stille, in der Niall resigniert auf den Boden starrte und mein Mund versuchte, es meinem Gehirn nachzutun und diese drei simplen Worte zu formen, aber ich bekam schlicht und einfach nichts heraus. Wieso um alles in der Welt musste es so schwer sein? Wieso konnte ich es nicht einfach sagen und alle würden glücklich sein? Es war ja schließlich die Wahrheit!

Niall war der Erste, der etwas sagte. „Das wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Du musst es nicht erwidern.“ Sein bitterer Klang zog an meinem Herzen und eine Welle von Enttäuschung überkam mich. Wenn ich diese drei Worte schon nicht sagen konnte...

„Will ich aber.“, rief ich verzweifelt und sah ebenfalls auf den schwarz belegten Boden. „Ich kann es nur nicht.“, fügte ich leise hinzu und hörte, wie er scharf Luft einsog. „Scheiße, das tat weh.“, murmelte er und ich sah auf. Er sah aus, als würde er gleich heulen. In seinen Augen hatten sich Tränen geformt, die kurz davor waren, seine Wangen hinunterzurollen und er versuchte ganz offensichtlich, sie durch Blinzeln in seinen Augen zu behalten. Ich verfluchte mich und meine bescheuerten Ängste.

„Niall.“, sagte ich sanft und legte meine Hand auf seinen Arm. Gequält sah er mir in die Augen. Wenn ich es ihm nicht direkt sagen konnte, würde ich es eben auf andere Weise tun. „Ich kann es nicht sagen, weil mich irgendetwas daran hindert. Es geht nicht, ich kann die Worte nicht aussprechen, obwohl... obwohl sie eigentlich wahr sind.“, brachte ich heraus und er brauchte erst einmal eine Weile, um zu verstehen, was ich ihm eben versucht hatte, mitzuteilen.

Ein Winziges Lächeln stahl sich zurück auf sein Gesicht und ich hätte nicht erleichterter sein können. „Also liebst du mich?“ Ich nickte. Das ging anscheinend. Sein winziges Lächeln wurde zu einem strahlenden und endlich, endlich schloss er wieder seine Arme um mich. „Ich liebe dich.“, sagte er wieder und dieses Mal war das einzige Gefühl, das mich durchströmte, pure Glücksseligkeit.

Ich würde auch noch lernen, es zu sagen, koste es, was es wolle.

-

Als wir endlich im Hotel ankamen und Niall – nachdem wir erst einmal ausgiebig rumgemacht hatten und ich ihn tatsächlich dazu hatte überreden können, für mich zu hipthrusten – seinen Laptop anschaltete, um seine Mails zu checken, gab es schon die nächste böse Überraschung.

Nur zwei Tage in der Öffentlichkeit und ich war bereits eines der Hauptgesprächsthemen auf Twitter. Ein Glück, dass ich keinen Account hatte, sonst wäre der vermutlich mit tausenden von bösen Tweets überschwemmt worden. So bekam Niall die ganze Sache ab. Und ihn schien es weitaus mehr zu stören als mich.

„Für wen halten die sich eigentlich? Denken die, dass sie nur, weil sie im Internet anonym sind, einfach jeden verletzenden Scheiß von sich geben können?“, wetterte er, während er auf den ungefähr zwanzigsten Tweet antwortete.

@horanismine4everr: was findest du nur an dieser schlampe, @NiallOfficial? merkst du nicht, dass sie dich nur ausnutzt um selbst berühmt zu werden?

Das war nun wirklich die lächerlichste Anschuldigung, die ich je gehört hatte und ich hätte beinahe darüber gelacht, wenn Niall nicht so wütend gewesen wäre. „Als ob die auch nur irgendetwas über mein Privatleben wüssten.“, fauchte er und begann, wie wild auf die Tasten seines Laptops einzuhämmern.

@NiallOfficial: @horanismine4ever ich denke, ich habe in dem punkt etwas mehr ahnung als du. und meinst du nicht, dass es ein bisschen armselig ist, jemanden, den du noch nicht mal kennst, als schlampe zu bezeichnen?

Eigentlich hätte ich stolz sein sollen, dass mein Freund mich verteidigt, aber merkwürdigerweise konnte ich in diesem Moment nicht viel mehr als Mitleid spüren. Mitleid für diese ganzen Mädchen, die nur davon geträumt hatten, von Niall beachtet zu werden und schließlich böse erwachen würden, wenn sie sahen, wie er sie beachtet hatte. Ich hätte meine Dr Martens darauf verwettet, dass mindestens fünfzig Prozent von ihnen gerade heulten. Die andere Hälfte war vermutlich am Ausrasten, weil sie den Tweet nicht einmal wirklich gelesen hatten, sondern nur, dass Niall Horan ihnen geantwortet hatte.

„Komm, lass es.“, sagte ich, als er sich gerade daran machen wollte, auf den nächsten unfreundlichen Tweet zu antworten. „Reagier lieber auf die netten, davon gibt es auch welche.“ Nur leider waren die ziemlich schwer zu finden. Trotzdem beschloss Niall, meinem Rat zu folgen und nachdem er ein paar Sekunden hin- und hergescrollt war, fanden wir den ersten netten Tweet.

@SallyStylinson: @NiallOfficial Mach dir nichts draus, was die alle sagen! Ihr beide seid ein tolles Paar :) I ship Nicy! <3

Ich musste grinsen. Nicy? Aus irgendeinem Grund gefiel mir das. Niall schien es genauso zu gehen, denn er tippte schmunzelnd eine Antwort.

@NiallOfficial: @SallyStylinson danke!! und nicy find ich gut ;)

„Folge ihr.“, wies ich ihn an und erntete einen verwirrten Blick. Ich verdrehte die Augen. „Also mittlerweile habe ich genug von deinem Twitter gesehen, um zu wissen, dass man Leuten folgen kann, also folge ihr. Sie wird sich freuen und außerdem mag ich sie, weil sie ganz offensichtlich Larry shipt.“ Niall hatte mir das Prinzip des Shippens neulich erst erklärt und seitdem benutzte ich den Begriff zu jeder möglichen Gelegenheit.

Er zuckte mit den Schultern und gehorchte meiner Anweisung. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn. Ein glückliches Fangirl mehr auf dieser Welt, das war doch schon einmal was.

Wir antworteten noch auf ein paar weitere Tweets, dann fuhr Niall irgendwann seinen Laptop runter und wir kuschelten uns ins Bett. Den Extrasex, den ich ihm versprochen hatte, würden wir verschieben, dafür waren wir nämlich beide momentan zu müde.

Als ich gerade am Wegdämmern war, riss mich Nialls Stimme wieder aus meinem Halbschlaf.

„Du shipst Larry?“ Verwundert nickte ich. War das nicht offensichtlich? „Ich auch.“, murmelte er. „Das tun wir alle. Und deshalb kapier ich auch nicht, warum sie so ein Geheimnis draus machen.“

Oh. Anscheinend waren die beiden doch nicht so unauffällig, wie sie (und auch ich) dachten.

Ich beschloss, sie morgen sofort zu warnen. Aber es wurde auch wirklich mal Zeit, dass die beiden sich outeten.

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ich bin absolut und total unzufrieden mit diesem kapitel, aber wenigstens habe ich eine entschuldigung dafür, dass es so kurz geraten ist: ich versuche die tourkapitel möglichst kurz zu halten, weil die geschichte sonst noch ewig andauert und dieses kapitel hier ist eigentlich mal wieder nur ein füllkapitel, weil im nächsten etwas wichtiges passiert :P ihr werdet sehen !! ;)

das geschichtchen hier neigt sich langsam dem ende zu... wenn ich nicht noch irgendeinen absolut genialen, weltverändernden geistesblitz hab, wird die ganze sache noch etwa fünf bis sechs kapitel plus einen epilog andauern... aber es wird sich definitiv noch ne ganze menge tun :D

ich hoffe, ihr mochtet es trotzdem :P

lu xx

p.s. i ship nicy :3 ...ihr auch? :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 19, 2013 ⏰

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