Kapitel 23 - New York, New York
New York ist eine Stadt, die man nicht einfach mit ein paar Worten beschreiben kann. Selbst um eine einzige Straßenecke zu beschreiben bräuchte man tausende von Adjektiven.
Das Hotel, vor dem wir gerade standen ließ sich allerdings mit einem einzigen beschreiben: monströs. Alles hier war monströs. Die meterhohen Fenster, die kunstvoll verzierte Eingangstür, die riesigen, goldenen Gepäckwagen, auf denen unsere Koffer aussahen wie winzige Puppenköfferchen und sogar der Türsteher, dessen überbreite Schultern jeden Millimeter seiner Uniform ausfüllten.
Seit wir aus dem Flugzeug gestiegen waren, kam ich mir unglaublich klein vor. Und das war eine Empfindung, die mir aus irgendeinem Grund bekannt vorkam. Je näher wir dem Hotel gekommen waren, desto stärker war das Gefühl des Déjà-vus geworden und als wir schließlich dicht aneinandergedrängt die beeindruckende Lobby betraten, fiel mir endlich ein, wann ich mich schon einmal so gefühlt hatte.
Vor etwa zweieinhalb Jahren, als ich völlig auf mich allein gestellt zum ersten Mal meinen Fuß in die Londoner Innenstadt gesetzt hatte. Damals hatte ich niemanden gehabt. Keine Menschen und auch keinen Plan. Aber wieso fühlte ich mich gerade genauso wie damals? Ich war nicht allein. Ich hatte Niall. Und Harry, Louis, Zayn und Liam. Und die Crew. Und ich hatte einen Plan. Einen Plan, den Andere für mich gemacht hatten und an den ich mich auch halten würde, weil er gut war. Ich hätte eigentlich wunschlos glücklich sein sollen und trotzdem fühlte es sich an, als hätte man mich im Stich gelassen.
Verwirrt und auch etwas ängstlich griff ich nach Nialls Hand und er verschränkte sofort seine Finger mit meinen. Auf der Fahrt zum Hotel hatten wir kaum ein Wort geredet, dafür hatte es viel zu viel zu Sehen gegeben. Die ganze Zeit hatte er mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen aus dem verdunkelten Autofenster gestarrt, genau wie die anderen Jungs auch. Obwohl sie die ganze Sache schon so viele Male erlebt hatten, war es ein Abenteuer für sie. Ein großes.
Für mich allerdings war es ein riesiges. Ein monströses, so groß wie das Hotel, wenn nicht die ganze Stadt selbst. Aber aus irgendeinem Grund wusste ich eben nicht, ob ich mich darauf freuen oder mich davor fürchten sollte.
Niall schien mein Unbehagen zu spüren, denn er zog mich etwas näher an sich und begann, liebevoll mit meinen Fingern zu spielen. „Das hier wird toll.“, versprach er mir im Flüsterton, während wir durch die schier endlose Hotellobby schlenderten und darauf warteten, dass Paul uns unsere Zimmerschlüssel gab. Ich nickte nur.
Ehrlich gesagt war ich todmüde und konnte deshalb eben nicht besonders viel Euphorie zeigen. Anders als Niall hatte ich nicht den ganzen Flug über geschlafen und langsam merkte ich, dass das vielleicht ein Fehler gewesen war.
Zum Glück hatten wir den amerikanischen Fans erst einmal entgehen können, da das Management sie absichtlich auf eine falsche Fährte gelockt hatte, sodass die Jungs am Flughafen nur ein paar Autogramme an ein paar andere Passagiere hatten geben müssen.
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Als wir endlich auf unseren Zimmern waren (Niall und ich hatten ernsthaft die Nummer 69 erwischt, was mich sofort ein bisschen aufgeheitert hate), wo uns bereits unser Gepäck erwartete, schloss mich Niall erst einmal in seine Arme. Und da Nialls Umarmungen ohne jeden Zweifel zu den Top Three der allerschönsten Dinge, die man erleben konnte zählten (nur geschlagen von „Sex mit Niall“ und „Niall küssen“), stahl sich auch sofort wieder ein Lächeln auf meine Lippen und ich schmolz in seiner Umarmung dahin.
Unglaublich, was der Junge alles mit mir anstellen konnte.
Aber müde war ich trotzdem, also bat ich ihn, mir wenigstens eine Stunde Auszeit zu gönnen, die er mir, lieb wie er war, natürlich gewährte. Wir legten uns auf das riesige (wie sollte es anders sein?) Kingsize-Bett, das noch um einiges größer war als das in Nialls Londoner Hotelzimmer und kuschelten. Wunderbar.
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Wake You Up
FanfictionWenn man nach einer durchfeierten Nacht neben einer wildfremden Person aufwacht und sich an absolut nichts erinnern kann, gibt es Lucy Grantham zufolge zwei Möglichkeiten: 1.) Man packt so schnell wie möglich seine Sachen zusammen und verschwindet l...