• J A Y D E N •
Ich bin sauer, wirklich stink sauer.
Was sollte diese typische Bryce-Aktion bitte wieder?
Hätte ich mich nicht eingemischt, wäre diese ganze Situation wieder so geendet, dass Derek seine Wut an mir ausgelassen hätte.
Mir geht das wirklich gewaltig gegen den Strich."Jayden, jetzt verdammt nochmal!", mein Chef knallt seine Faust auf den Tisch, schaut mich mit wütendem Blick an.
Ich senke meinen Kopf. Er hat völlig recht, sauer auf mich zu sein. Meine Laune ist derart im Keller, dass ich heute bereits schon 3 Tassen kaputt gemacht und 2 Bestellungen falsch ausgeführt habe.
Zusätzlich schweifen meine Gedanken immer wieder zu dem Abendessen gestern ab.
Dass ich mich auf Dereks Seite gestellt habe war mit voller Absicht gewesen. Bryce provoziert ihn schließlich dauernd.
Und dann auch noch vor seinen Eltern.Schließlich seufzt er wieder.
"Geh nach Hause, Jayden."Leicht schockiert sehe ich ihn an. Ich war erst Tage nicht auf der Arbeit gewesen und jetzt schickt mich mein Chef nach Hause, weil ich zu dumm bin und heute alles falsch mache. Wie peinlich.
Derek wird wahnsinnig sauer sein.Und aus genau diesem Grund entscheide ich mich heute dafür mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren. Ich möchte ihn nicht anrufen und ihn bitten mich abzuholen. Wenn er überhaupt zu Hause ist, wer weiß.
Aber vielleicht sollte ich noch etwas warten, bevor ich zu früh zu Hause bin.Ich könnte Bryce auf der Arbeit besuchen und ihn fragen, was das gestern sollte. Denn mich beschäftigt die Sache zu sehr als das ich sie einfach vergessen könnte.
Es dauert nicht allzu lange bis ich bei dem Autohaus angekommen bin und auch nicht lange, bis ich Bryce gefunden habe. Er ändert gerade die Preisbeschilderung an einem Auto, welches ziemlich weit in einer Ecke steht. Umso besser, dann bekommt es zumindest nicht jeder mit.
Ich bleibe hinter ihm stehen und räusperte mich. Er dreht sich zu mir um.
"Oh womit habe ich diesen hohen Besuch verdient?"
"Mit deiner scheiß Aktion gestern Abend. Was sollte das? Hast du diese Aufmerksamkeit wirklich so nötig? Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, du machst das nur, dass alle Augen auf dir liegen und du im Endeffekt als Held dastehst. Denkst du ich bin wirklich so dumm? Muss ich jetzt jedes Mal mit dem Gedanken auf ein Treffen gehen, dass du Derek wieder provozierst?", schiesse ich los.
"Beruhig dich mal, du weißt genau, dass er es verdient hat. Sein eingebildeter Ego verdient mal einen Dämpfer", beginnt er, aber ich unterbreche ihn.
"Nein, ich beruhige mich definitiv nicht, denn-"
Während ich mich so in Rage rede, beginnt Bryce plötzlich zu grinsen.
"Was?!""Weißt du, eigentlich bist du echt heiß, wenn du dich so aufregst", er grinst weiter und mustert mich anzüglich von oben bis unten.
Ich verstumme augenblicklich als er das sagt und bringe wieder etwas Abstand zwischen uns, da er mir während seinen Worten ziemlich auf die Pelle gerückt ist. Dabei steigt mir sein Parfüm in die Nase und ich muss sagen, es riecht wirklich gut. Einfach so männlich. Kann man das so sagen?Ich räuspere mich. Mit diesem Typen kann man echt nicht mal in Ruhe reden. Das macht keinen Sinn.
"Naja, wie auch immer. Lass sowas einfach. Ich muss dann jetzt auch los."
Selbst als ich schon längst aus seinem Blickwinkel verschwunden bin, spüre ich noch dieses Grinsen, welches mich den ganzen Weg aus dem Gebäude verfolgt. Es hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem Körper.Ich denke weiter über dieses Gespräch nach, doch diese Gedanken verschwinden, als ich die Haustür aufschließe.
Eine Spur aus brennenden Kerzen erstreckt sich durch unseren Flur und sie führen die Treppe hoch.
"Komm hoch, Baby!", ruft Dereks Stimme von oben.
Ich tue wie befohlen, doch ziehe ich vorher meine Schuhe aus und stelle sie ordentlich an ihren Platz.
Als ich die Treppe hochlaufe, ertönt leise Musik in meinen Ohren, die aus Richtung unseres Badezimmers kommt und auch die Spur aus Kerzen führt in genau dieses Zimmer.Ich bin überwältigt, als ich an meinem Ziel ankomme. Auf nahezu jeder Ablage in unserem Badezimmer stehen brennende Kerzen und rote Rosenblätter liegen verstreut auf dem Boden. Die Musik komm aus einer kleinen Box, die neben dem Waschbecken steht.
In unserer ziemlich großen Badewanne befindet sich Wasser und der Schaum auf der Oberfläche knistert leise vor sich hin. Auf unser Abstellfläche, welche mit der Badewanne verbunden ist, stehen Tablette mit verschiedenen Früchten und zwei Gläser gefühlt mit einer brickelnden Flüssigkeit. Vermutlich Champagner, was zumindest dir Flasche nebenan vermuten lässt. Komisch, normalerweise lässt er mich nie Alkohol trinken."Was-"
Mir fehlen förmlich die Worte. Derek kommt zu mir und nimmt meine Hände in seine.
"Ich dachte, ich überrasche dich mit einem gemütlichen Abend und naja, als Entschuldigung für das, was in letzter Zeit passiert ist. Du bist mein Engel und es tut mir leid, was ich dir angetan habe." Er redet leise, streicht zwischendurch mit der Hand über meine Wange, wo sie schließlich auch liegen bleibt.
"Ich- ich bin einfach nur sprachlos", hauche ich und lasse meinen Blick wieder durch den Raum wandern.
"Ich nehme das mal als ein ‚es gefällt mir'", lacht Derek und schließt dann die Tür hinter mir.Nun breitet sich auch ein Strahlen auf meinem Gesicht aus. Spätestens jetzt ist Bryce gänzlich vergessen.
Derek hilft mir mich auszuziehen, obwohl ich das auch alleine könnte, aber er steht drauf und nebenbei verliert auch er seine Klamotten. Ich lasse es mir nicht nehmen ihn dabei zu mustern.Gemeinsam lassen wir uns in die Wanne gleiten und direkt lehne ich mich in seine Arme. Geschickt greift er über meinen Kopf hinweg nach einer Erdbeere und füttert mich damit, bevor er sich vorlehnt und unsere Lippen zu einem Kuss verbindet.
In solchen Momenten weiß ich wieder, wieso ich ihn zu lieben gelernt habe und ich lasse mich fallen, gebe mich ihm hin und genieße diesen Abend, den er nur für mich vorbereitet hat.
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Real life
General FictionAlles hat seine Gründe. Jede Tat, jedes Wort, jeder Schlag. Davon ist Jayden fest überzeugt. Er glaubt an das Gute im Menschen, vor allem in Derek, seinem festen Freund. Seine Freunde sind anderer Meinung. Jay hält an einer Liebe fest, die so nicht...