• J A Y D E N •Wie schön es ist, zusammen mit seinem Partner aufzuwachen, bekomme ich heute Morgen wieder zu spüren. Heute habe ich mal einen Tag frei und kuschle mich deshalb wieder zufrieden an Dereks Brust, als ich kurz aufwache, um weiterzuschlafen, doch daraus wird nichts, da Derek beginnt, mit mir zu reden.
Ich seufze genervt, ich will doch einfach nur schlafen.
''Ich will demnächst kurz auf die Arbeit. Checken, ob alles gut läuft. Willst du mit?'', fragt er, beginnt dann mit seiner Hand über meinen Hintern zu streichen. Nicht im sexuellem Interesse, sondern einfach so.
''Schon'', antworte ich und stehe dann auch schon auf, weil er sich ebenfalls erhebt und mich dann über seine Schulter wirft. Ich würde nicht gerade sagen, dass ich leicht bin, aber er behandelt mich trotzdem so, als sei ich ein Fliegengewicht. ''Ich kann laufen'', teile ich ihm trocken mit, doch er trägt mich trotz allem weiter ins Bad und lässt mich dann vor der Dusche runter, bevor er beginnt sich auszuziehen.
Nach der Dusche, in der wir uns nur lediglich gegenseitig eingeseift haben, frühstücken wir noch kurz was und sitzen dann auch schon in seinem Auto. Wenn er mich mitnimmt, dann eh nur am Morgen, oder mittags, da dann noch nicht so viel los ist. Zudem gehen wir immer durch den Hintereingang rein, um ja keine Aufmerksamkeit vor allem auf mich zu lenken. Manchmal frage ich mich, wieso er mich dann überhaupt mitnimmt und nicht gleich zu Hause lässt, wie er es sonst immer tut.
Auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude hält er an und wendet seinen Blick nochmals mir zu.
''Denk an das, was ich dir gesagt habe. Nur Justin und Lexi, klar?''
Seine Augen durchbohren mich fast und wie automatisch rutsche ich tiefer in den Sitz. Hastig nicke ich, um ihn zufrieden zu stellen.
Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Dann lass uns reingehen, Baby."
Ich folge ihm durch den Hintereingang. Ein langer Gang erstreckt sich vor uns, gespickt mit mehreren einzelnen Räumen, die jeweils zu verschiedenen Zimmern führen, in denen die Künstler leben.
Aus einem von diesen tritt aus Zufall gerade Lexi heraus, die sofort auf uns zukommt, als sie uns erkennt. "Hey, ihr beiden. Wie gehts euch?", fragt sie freundlich, wie immer und drückt mich dann fest an sich. Sie ist die einzige, die mich so umarmen darf, ohne dass Derek einen Anfall bekommt.
Von mir bekommt sie als Antwort wie immer ein einfaches Lächeln. Mehr erwartet sie auch nicht mehr.
"Uns geht es bestens", antwortet Derek stattdessen und nimmt meine Hand.
"Ich wollte nur mal nach dem Rechten sehen. Begleitest du mich Schwesterherz?", meint Derek zu Lexi, dreht sich dabei zu mir um. "Du kannst derweil zu Justin gehen, ja? Dauert nicht lange."
Er drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und verschwindet dann zusammen mit Lexi durch eine Tür.
Ich hasse es hier zu sein. Es gibt kaum einen anderen Ort, an dem ich mich so unwohl fühle, wie hier. Trotz dessen, dass durch die Tageszeit noch nichts los ist, kommt ich mir von allen Seiten beobachtet vor, als ich zu Justin in den Clubraum gehe, der gerade dabei ist die Tische zu säubern.
"Manche Gäste benehmen sich wirklich wie Schweine. Die rotzen und sabbern auf die Tische, sobald sie eine von den Tänzerinnen sehen, das ist nicht mehr normal", regt er sich auf, als er meine Anwesenheit zu bemerken scheint.
"Soll ich dir helfen?", frage ich, ohne auf seine Beschwerde einzugehen.
Er schüttelt den Kopf, richtet sich danach auf und legt den Lappen auf einen Tisch, bevor er mich schnell umarmt. "Alles gut bei euch?"
Die Frage ist auf Derek und mich bezogen. Lexi und Justin fragen dauernd nach, ob alles in Ordnung ist, weil sie wissen, wie Derek manchmal sein kann. Aber so ist das nun mal. Jeder hat seine Ecken und Kanten und ich liebe ihn trotzdem.
"Ja, alles bestens", antworte ich verträumt, während ich meinen Blick durch den Raum fliegen lasse.
"Willst du wenigstens was trinken?"
"Ein Wasser würde ich nehmen", antworte ich und gehe dann zusammen mit ihm an die Theke. Mir fällt auf, dass er mich, während wir laufen, schräg von der Seite aus anschaut.
"Was?", hinterfrage ich.
"Seit wann trinkst du Wasser? Sonst ist es immer Cola." Stutzig schaut mich Justin an, schenkt mir dann aber parallel ein Glas Wasser ein.
"Derek meint, ich soll ein bisschen mehr auf meine Figur achten", gebe ich schließlich zu, ohne wirklich darüber nachzudenken. Doch, was gesagt ist, kann man nicht mehr zurücknehmen.
"Inwiefern sollst du auf deine Figur achten? Die ist doch perfekt." Justin's Blick sagt aus, was er über die Sache denkt, doch das ist mir egal. Derek meint es nur gut und er weiß schon, was er macht.
Danach herrscht Schweigen in dem Raum. Ich schlürfe an meinem Wasser, während Justin jetzt dazu übergegangen ist, die Alkoholflaschen im Regal wieder richtig zu ordnen.
Kurz darauf kommen Derek und Lexi in den Raum, ihnen folgt zusätzlich noch Alexa, eine weitere Tänzerin aus dem Club, die mir zugegebener Maßen von Anfang an richtig unsympathisch war. Sie lässt nun mal raushängen, wie zufrieden sie mit ihrem „geilen" Körper ist und wie viel Geld sie damit verdient, was meiner Meinung nach allerdings armselig ist.
Manche Menschen stehen in der Früh auf und rackern sich bis abends irgendwie durch. Kommen dann nach Hause und haben kaum etwas von ihrem Leben, können sich kaum was leisten und Alexa tanzt eine Stunde, lässt sich ein bisschen ficken und ist beinahe reich. Das ist genau so, wie bei den Footballspielern, die Millionen verdienen. Meiner Meinung nach sollten eher die Gefäßchirurgen so viel verdienen und niemand, der da auf dem Feld rumrennt und andere Menschen zu unterhalten. Natürlich weiß ich, dass da mehr dahintersteckt, aber ich wollte das nur mal so formulieren. Denn es ist einfach nicht fair.
Derek stellt sich hinter mich und schlingt die Arme um mich. Ich liebe es, wenn er von anderen auch zeigt, dass wir einander gehören.
Zufrieden lehne ich mich an ihn und trinke mein Wasser leer, während er sich noch mit den Anderen unterhält, ehe wir wieder nach Hause gehen.
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Real life
General FictionAlles hat seine Gründe. Jede Tat, jedes Wort, jeder Schlag. Davon ist Jayden fest überzeugt. Er glaubt an das Gute im Menschen, vor allem in Derek, seinem festen Freund. Seine Freunde sind anderer Meinung. Jay hält an einer Liebe fest, die so nicht...