7.Training

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Jürgen parkt das Auto und meint: ,,Wir sind da." Wir steigen aus und gehen auf das riesige Gelände. ,,Am besten gebe ich dir mein Schlüssel. Dann kommst du in die Kabine und so." Er drückt mir einen Schlüssel in die Hand. Wir erreichen ein Gebäude und er meint: ,,Hier den Gang runter links ist eine Kabine und Gegenüber davon ist ein Raum mit Fußbälle und sowas." ,,Okay und wie lange ist die Besprechung?" ,,Etwa zwei Stunden, also wenn du irgendwann keine Lust mehr hast, dann kannst du vorbei kommen. Dir erste Tür hier rechts, dann im Treppenhaus nach oben und dort die erste links. Alles klar?" Ich nicke. ,,Dann sehen wir uns später." Er geht mit schnellen Schritten davon und ich mache mich langsam auf den Weg zur Kabine. Ich schließe sie auf und ziehe mich als erstes um. Eine schwarze, kurze Hose und ein schwarzes Shirt mit meiner Nummer und meinem Namen in neongelb. Das sind unsere Trainingshirts, natürlich haben wir mehrere aber das ist mein Lieblings. Ich packe meine Sachen ein und nehme meine Tasche mit nach draußen. Aus dem anderen Raum hole ich mir noch drei Bälle, die ich aufs Tor schmettern kann. Ich schließe alle Räume wieder ab und begebe mich nach draußen, vorher treffe ich jedoch Marco auf dem Flur. Er schaut mich komisch an und fragt: ,,Was wird das den?" ,,Ich will etwas trainieren während ihr Besprechung habt." ,,Mädchen sollten kein Fußball spielen, das ist nichts für sie. Außerdem sieht es albern aus und ihr habt doch alle nur Angst das ihr dreckig werden könntet." Dann verschwindet er im Treppenhaus. Ist das gerade sein Ernst?! Der lernt mich noch kennen. Ich betreten den Platz und lege meine Tasche auf einer Bank ab, die Bälle lege ich daneben. Dann beginne ich erst einmal mit laufen. Fünf Runden laufe ich um den großen Platz und bin irgendwie noch gar nicht aus der Puste, deshalb laufe ich noch weitere drei Runden. Nun hab ich erst einmal genug gelaufen. Ich lege die Bälle auf Höhe des Elmeterpunktes hin, hole Anlauf und schieße sie aufs Tor. Doch irgendwas ist Anders. Ich treffe von zwölf Schüsse gerade einmal fünf, sonst ist es fast jeder der mindestens aufs Tor geht. Ich beschließe eine kurze Pause zu machen und gehe hinüber zu meiner Tasche. Als ich gerade etwas trinke, klingelt mein Handy. Es ist Tabea.
,,Hey Em!"

,,Hey, was gibt's?"
,,Wir wollten dich anrufen, sitzen alle gerade bei mir im Wohnzimmer, ich hab schon alles erzählt."

,,Also hören mich alle jetzt?"
,,Ja."

,,Ich trainiere gerade etwas."
,,Im Garten?"

,,Ne."
,,Sondern?! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!"

,,Auf dem Trainingsgelände. Mein Onkel hat eine Besprechung und ich darf ein bisschen Bolzen."
,,Das ist ja Mega. Wie sieht es den da aus?"

,,Wie ein Trainingsgelände halt aussieht."
,,Sehr präzise, trifft man wenigstens das Tor vernünftig?"

,,Ich hab von zwölf nur fünf aufs Tor gebracht, nicht sehr erfolgreich."
,,Dann streng dich an! Wir gucken gleich einen Film und dann können wir später weiter reden, dann halten wir dich nicht weiter ab."

,,Tut ihr nicht. Aber ich ruf euch dann an wenn ich wieder zurück sind."
,,Okay, bis dann. Und wir wollen eine bessere Quote hören."

,,Ich geb mein Bestes. Bis später."

Sie legt auf und ich packe mein Handy wieder weg. Dann trinke ich ein Schluck Wasser und laufe dann wieder aufs Feld. Ich lege die Bälle zurecht und schieße, noch nicht mit voller Wucht, aber immerhin treffe ich das Tor. Nun lege ich mir einen Ball direkt auf den Elfmeterpunkt und laufe an. Mit voller Wucht knalle ich ihn auf das Tor. Das tut gut. Ich schieße mehrere Male noch, immer lege ich meine ganze Wut in Form von Kraft in den Ball und ich treffe jedes Mal. Nach neunzehn Schüssen habe ich erst einmal genug. Ich schaue auf die Uhr, insgesamt bin ich schon einandhalb Stunden inklusive Pause dabei. Ich packe die Bälle neben meine Tasche und laufe dann wieder. Ich laufe zehn Runden, danach bin ich einigermaßen erschöpft. Ich gehe zurück zur Tasche, nehme sie und die Bälle und gehe ins Gebäude. Zuerst bringe ich die Bälle weg und gehe dann in die Kabine zum umziehen. Ich ziehe mich um, käme meine Haare, mache diese wieder zu einem Zopf und packe dann meine Sachen wieder in die Tasche. Ich verlasse den Raum und schließe ihn ab. Dann gehe ich Richtung Treppenhaus, wo Jürgen und die ganze Mannschaft gerade rauskommt. ,,Das nenne ich Timing. Dann können wir ja los." Meint mein Onkel und wie alle verlassen Das Gebäude. ,,Bis gleich." ,,Jop, bis dann." Alle verabschieden sich und es kommt mir so vor als ob sie sich gleich wieder sehe, fragend schaue ich zu Jürgen. ,,Die Jungs treffen sich gleich noch um essen zu gehen." ,,Und du nicht mit?" ,,Nein, ich muss mit dir reden." Was hab ich verbrochen? Wie kommen am Auto an und steigen ein. Die Fahrt über herrscht eine unangenehme Stille. Ich grübel die ganze Zeit nach, worüber will er reden?

(1) Am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt