6.Nächster Morgen

6.9K 168 3
                                    

Am nächsten Morgen wache ich auf und schaue erst einmal auf mein Handy. Zuerst blendet es, doch dann kann ich die Uhrzeit erkennen. Es ist 7:30Uhr. Super, ich hätte ausschlafen können, aber jetzt kann ich nicht mehr einschlafen. Ich blicke wieder auf mein Handy, 20 neue Nachrichten. Allesamt von meiner Mannschaft. Alle fragen, wie es mir geht und wie es hier ist. Ich beschließe erst einmal Tabea anzurufen um mit ihr zu reden. Ich wähle ihre Nummer.

(Kursiv=Tabea, Nomal=Emma)
,,Hallo?!"

,,Hey. Hier ist Emma."
,,Em, schön was von dir zu hören."

,,Du tust ja so als hätten wir uns Ewigkeiten nicht gehört."
,,Naja, aber trotzdem. Erzähl wie ist es?"

,,Geht so. Will wieder zu euch."
,,Und wie ist dein Onkel?"

,,Du glaubst nicht wer er ist."
,,Komm ich bestimmt nicht drauf, sag einfach." ,,Jürgen Klopp. Trainer des BVB."
,,Du verarscht mich?!"

,,Würde ich nie tun, gestern war auch die Mannschaft wegen der Siegesfeier da."
,,Oh mein Gott! Und sieht Marco Reus wirklich so gut aus?"

,,Keine Ahnung."

,,Wie 'keine Ahnung'?"

,,Ich hab ihn nicht gesehen. Ich war nur kurz bei Ihnen."
,,Und da hast du ihn nicht gesehen?"

,,Ich weiß doch gar nicht wie er aussieht." ,,Dein Ernst? Emma Sophia Elena Klopp, sowas sollte man wissen."

,,Nein, ich interessiere mich nicht für Männerfußball."
,,Was sagt eigentlich dein Onkel zum Fußballverbot?"

,,Wir haben noch nicht wirklich geredet und vom Haus kenne ich bisher nur mein Zimmer, das Bad und das Wohnzimmer."
,,Und wie ist das?"

,,Sieht gut aus, das Zimmer ist BVB angehaucht, aber sieht gut aus."
,,Okay, ich muss gleich los zum Training. Wie geht es dem Fuß?"

,,Geht wieder. Ich will heute noch laufen gehen, damit ich nicht auskomme."
,,Viel Spaß! "

,,Danke dir auch, grüß die Mädchen. Wir telefonieren später, ich ruf dich an?"
,,Okay, bis dann."

,,Tschau."

Ich lege auf und schaue auf die Uhr und erschrecke, ich hab über eine halbe Stunde telefoniert, es ist schon nach acht. Ich stehe auf, such mir Klamotten raus und gehe ins Bad. Dort ziehe ich mich aus und gehe duschen. Nach einer lange ausgiebigen Dusche, trockne ich mich ab und ziehe mich an. Ich trage eine schwarze, enge Hose, ein schwarzes Top und darüber ein durchsichtiges, gelbes, bauchfreies Shirt. Meine Haare föhne ich und lasse sie offen. Dann bin ich auch schon fertig und gehe wieder ins Zimmer. Dort packe ich mein Handy ans Ladekabel und gehe dann runter. Ich höre Stimmen aus dem Wohn-Esszimmer. Ich klopfe an die Tür und gehe rein. Dort sitzt mein Onkel und ein paar der Jungs. ,,Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?" Begrüßt Jürgen mich. ,,Ja danke." ,,Sets dich doch." Er deutet auf einen freien Platz und ich gehe zögerlich dorthin und setze mich. Es sitzen drei der Jungs mit am Tisch, ist wohl gestern spät geworden. ,,Du kennst die Jungs?" Ich schütel etwas peinlich berührt den Kopf und meine: ,,Ich schaue kaum Fußball. Meine Mädels erzählen nur immer von welchen." ,,Okay, dann stell ich sie dir mal vor." Können dir nicht selber reden? Als hätte der Typ von gestern meine Gedanken gelesen meint er: ,,Wir können uns auch selber vorstellen. Also ich bin Mats und das sind Kevin und Marco." Er deutet auf die beiden Typen und ich muss schmunzeln als er Marco erwähnt. Jetzt weiß ich wie er aussieht. ,,Warum lachst du?" Fragt nun Kevin und ich meine: ,,Eben hab ich mit meiner Freundin telefoniert und sie hat gefragt ob ich euch schon gesehen habe und irgendwelche Namen genannt und ich wusste natürlich nicht wen sie meint. Ich hab euch noch nie gesehen." ,,Okay, das ist aber absolut ungewöhnlich." Ich höre wie ein Telefon klingeln und Jürgen steht auf, er meint: ,,Ich geh eben hin." Dann ist er schon verschwunden. ,,Du guckst nur Fußball?" Fragt Kevin, kaum ist Jürgen aus der Tür. ,,Ich spiele lieber. Aber ich muss mit den Mädchen immer Sportschau gucken." ,,Hast du dann überhaupt ein Lieblingsverein?" ,,Klar, Turbine Potsdam." ,,Warum den die?" Dieser Kevin scheint nicht der hellste zu sein. ,,Erstens ich komme aus Potsdam und zweitens habe ich dort gespielt und man hält zu seinem Verein." ,,Du bei Turbine?" ,,Ja, im Sturm." ,,Kev, das ist Emma Klopp." ,,Ach so. Deshalb kamst du mir so bekannt vor." ,,Wieso kennt ihr mich? Ich kenne ich nur von Erzählungen." ,,Ich hab dich vor kurzem in den Nachrichten gesehen, mit den Wechsel und so." ,,Warum versteht das keiner! Ich hab nicht gewechselt! Ich wurde von meiner Familie gezwungen herzugehen!" ,,Tut mir ja leid. Aber das haben halt alle gesagt." ,,Alle? Nur die Presse und der sollte man nicht glauben." ,,Ja, tut mir Leid." Mein Onkel kommt wieder und setzt sich an DEN Tisch. ,,Ich will dann auch mal." Meint Marco und steht auf. ,,Bis später." Und schon ist er verschwunden. ,,Wir sollten auch langsam los. Cathy wartet schon." ,,Okay, bis nachher." Und auch sie sind verschwunden. Ich frühstücke erst einmal zu Ende, genau so wie Jürgen. ,,Hast dich gut mit ihnen unterhalte oder?" ,,Ja, die sind ganz nett." ,,Wir haben nachher Besprechung vom Spiel gestern, willst du mitkommen?" ,,Ne, da störe ich dann nur. Gibt es eigentlich einen Garten?" ,,Wieso?" ,,Zum kicken." ,,Nein. Was hast du eigentlich gemacht das du kein Fußball mehr spielen darfst." ,,Hab durch den Sport die Uni vernachlässigt." ,,Das ist schlecht. Aber nun hast du ja noch Ferien. Wie wäre es wenn du ein bisschen auf dem Trainingsplatz bolzt?" ,,Das wäre voll cool." ,,Dann kannst du gleich deine Sachen zusammen packen und es geht los. Du hast übrigens die Richtigen Farben getroffen." Ich schaue meine Klamotten an und erst jetzt fällt mir auf, das ich die BVB Farben trage. Ich schmunzel. ,,Dann deck ich eben den Tisch ab und du packst deine Sachen zusammen." ,,Okay." Ich stehe auf und laufe nach oben. Im Zimmer angekommen, schnappe ich mir meine Sporttasche und packe meine Sachen ein. Dann mache ich mir einen normalen Zopf und fertig bin ich. Mit der Tasche bewaffnet gehe ich wieder nach unten, wo Jürgen schon wartet. ,,Dann kann es ja los gehen." Meint er und wir verlassen das Haus. Auf dem Weg zum Trainingsgelände werde ich etwas nervös, ich weiß nicht warum immer hin ist es nur ein kleines Training. Hoffentlich schaut mir keiner zu.

(1) Am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt