37. Meine Fußballgeschichte

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,,Es ist fachlich gesehen sehr unklug das eine gewisse Emma Klopp aufhören will Fußball zu spielen und somit nicht für ihren Traum kämpft. Das ist irgendwo einfach feige." ,,Und warum ist das feige?" Frage ich etwas gereizt, kann er das Thema nicht einfach lassen. ,,Du hast Angst vor Konzequenzen und lässt es lieber bervor du Ärger bekommst. Die lässt dir von deinen Eltern vorschreiben was du zu tun und zu lassen hast."

,,Das stimmt nicht. Du kannst nicht so etwas behaupten. Das stimmt gar nicht, du kennst mich einfach nicht. Es ist schon ein Wunder das ich überhaupt Fußball gespielen habe! Meine Eltern haben mich unterstützt bis ich zehn war und aufs Gymnasium gekommen bin, da hatte ich schon zwei Jahre gespielt. Ab da an haben sie gesagt ich soll aufhören und mich nur auf die Schule konzentrieren. Ich hab weiter gespielt und bin wenn es sein musste auch einfach raus geschlichen um zum Training oder Spiel zu gehen, immer als ich dann nach hause kam gab es mächtig Ärger. Na und? Das hat mich nicht davon abgehalten es noch mal zu machen. Sie haben es dann irgendwann geduldet, aber nie richtig akzeptiert. Sie meinten wenn die Schule läuft darf ich spielen. Hab ich mal eine vier nach Hause gebracht durfte ich keinn Fußball spielen, hab es trotzdem gemacht. Sie wussten gar nicht was ich mit dem Fußball erreicht habe, aber das war ihnen auch egal. Nach der Schule sollte ich umbedingt studieren. Am besten Medizin, aber ich wollte es nicht. Als Kompromis gab es dann Sportmedizin, was ich nun auch studiere. Sie waren nie bei einem meiner Spiele oder waren beim Training mit mir, das Geld für die Fußballschuhe musste ich mir hart erarbeiten und kämpfen. Außerdem ich Frauenfußball nicht so gut bezahlt wie Männerfußball, ich kann davon eben nicht Leben und meine Eltern müßen meine Wohnung mitfinanzieren. Deshalb haben sie eine gewisse Kontrollmacht über mich. Also, denkst du es war für mich einfach hier her zu kommen? Da zu sein wo ich jetzt bin? Vielleicht denkst du nächstes Mal nach bevor du was sagst oder urteilst nicht über Menschen die du nicht kennst. Als so eine Person habe ich dich nie eingschätzt. Aber wie gesagt man Täuscht sich in Personen."

Nachdem ich das gesagt habe stehe ich auf und gehe zur Tür. Mats sitzt einfach nur auf dem Sofa und starrt ins Leere. ,,Danke fürs Fußball gucken." Sage ich noch zu Cathy und gehe dann. Dass sie mir hinterruft ich soll warten ignoriere ich komplett. Jetzt wissen die beide meine Geschichte. Die weiß kaum einer meiner Freunde und die beiden sind so fremd...

Ich gehe Richtung Phönixsee und setze mich dort auf eine Bank. Nun fängt es auch noch an zu regen. Alles passt. Ich sitze alleine auf einer Bank am See, der See an dem ich mich verletzt habe, es regnet, so wie es mir gerade zu heulen zu mute ist und es ist kalt, so wie ich mich jetzt fühle. Tränen laufen ungehindert über meine Wangen, ich will zurück. Relativ schnell bin ich durchgeweicht und nass bis auf die Knochen. Eine Person setzt sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Es ist irgendeine männliche Person. Wer es ist, ist mir völlig egal. Ich weine mich richtig aus und werde von dem ganzen weinen müde und schlafe ein. Mein letzter Gedanke ist: Nun kennen Mats und Cathy Meine Fußballgeschichte...

(1) Am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt