33. Entscheidungen

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Am nächsten Morgen werde ich von meinem Wecker geweckt. Ich mache ihn schnell aus und stehe dann auf. Ich suche mir was zum anziehen raus und ziehe mich an. Ich trage eine blaue Jeans, ein Muster Top mit Blumen und eine schwarze Strickjacke. Mein Handy landet in meiner Hosentasche und dann gehe ich nach unten. In der Küche sitzt mein Onkel beim Frühstück. ,,Guten Morgen." Grüße ich ihn und er sagt: ,,Na, wir lange warst du gestern noch unterwegs?" ,,Bis Mitternacht. Dann hat Marco mich nach Hause gebracht." ,,Okay. Kommst du gleich mit zum Training, also zum zuschauen." ,,Klar, was soll ich denn sonst hier?" ,,Wer weiß was du immer so vorhast." ,,Nichts. Wollen wir dann gleich los." ,,Klar." Ich mache mir ein Brot und setze mich zu ihm. Danach räume ich den Teller weg und gehe dann in den Flur um mich anzuziehen, also Schuhe und Jacke. Fertig mit allem, folge ich meinem Onkel nach draußen zum Auto.
Die Fahrt zum Trainingsgelände verläuft schweigend. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Ich denke an Marco. Mir ist klar, ich bin verliebt. Auch wenn ich es eigentlich nicht will. Ich will eigentlich auch gar nicht hier sein. Ich will zu meine Freundinnen. Ich freue mich auch darauf wieder spielen zu dürfen. Bis Donnerstag dauert es noch etwas.

Verdammt!

Wir erreichen das Trainingsgelände und steigen aus. Mit meinem Onkel gehe ich auf den Trainingsplatz, wo bisher noch niemand ist. Doch nun trudeln nach und nach die Spieler ein. Kevin und Maus umarmen mich zur Begrüßung und die anderen winken nur kurz. Marco kommt etwas später als die anderen und läuft direkt in die Kabine ohne auch nur Notiz von mit zu nehmen. Ich mache mir aber auch nichts draus, wahrscheinlich liegt es auch nur daran das er spät dran ist. Das ganze Training sitze ich einfach nur am Rand und langweile mich. Es ist blöd einfach nur zu zugucken. Nach dem Training gehen die Jungs duschen und ich warte auf meinen Onkel. Die Jungs verlassen alle nach einander das Gebäude und verabschieden sich. Marco geht ohne Notiz von mir zu nehmen zum Parkplatz. Das er mich ignoriert verletzt mich irgendwo schon. Gestern haben wir und endlich verstanden und ich habe mir die Liebe zu ihm eingestanden, da zeigt er mir die kalte Schulter. Nach einiger Zeit kommt auch mein Onkel aus dem Gebäude. Wir gehen zum Auto und fahren nach Hause. Die Fahrt verläuft schweigend. Am Haus angekommen steige ich aus, gehe ins Haus und dann, nachdem ich Jacke und Schuhe ausgezogen habe, weiter in mein Zimmer.
Dort lasse ich mich aufs Bett fallen. Ich starre an die Decke und denke nach. Wenn Marco mich ignoriert, kann ich das auch. Auf Training mit dem kann ich gut verzichten. Was bringt mir das Training überhaupt? Ich gebe nämlich allmählich die Hoffnung auf das ich zurück darf, klar ich bin erst eine Woche hier, aber es war eine verdammt lange Woche. Wenn ich wieder laufen darf werde ich laufen gehen oder so. Ich will ja nicht zu einem Walross mutieren. Ansonsten konzentriere ich mich auf mein Studium. Meine Eltern bekommen endlich ihren Willen.
Dem ganzen Tag habe ich schon nach gedacht und Entscheidungen getroffen, nun ist es schon halb sieben. Ein klopfen an der Zimmertür holt mich wieder in die Gegenwart. Mein Onkel betritt das Zimmer und fragt: ,,Hast du Hunger?" Ich schüttle nur mit dem Kopf. ,,Okay. Wenn irgendwas ist, ich bin unten." Dann verlässt er das Zimmer wieder und ich bleibe allein zurück. Am liebsten würde ich jetzt Tabea abrufen, aber leider hat sie Training. Deshalb beschließe ich schlafen zu gehen. Ich gehe also ins Bad und ziehe mich um. Wieder im Zimmer klingelt gerade mein Handy. Ich gehe ran: ,,Hallo?" ,,Hey Emma." ,,Hey Kevin. Was gibt's?" ,, Wir wollen zocken." ,,Schön macht das doch." ,,Aber du sollst auch kommen." ,,Nein. Tut mir leid, mir geht's nicht so besonders." ,,Schade. Dann nächstes mal. Gute Besserung." Dann hat er aufgelegt. Das war zwar eine Notlüge aber muss keiner wissen. Ich stecke mein Handy ans Ladekabel und gehe dann schlafen.

Werde ich meine Entscheidungen bereuen?

(1) Am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt