1.Das Abendessen

8.2K 180 9
                                    


Ich bin gerade auf dem Weg von der Uni nach Hause, als mein Handy klingelt. Ich gehe ran: ,,Hallo?" ,,Hallo Darling, ich wollte nur kurz Bescheid sagen das wir um sieben einen Tisch reserviert haben. Bitte sei pünktlich." Dringt mir Stimme meiner Mutter ins Ohr. ,,Werde ich sein, bis später." Antworte ich und ohne das sie noch etwas erwidern kann lege ich auf. Ich erreiche das Haus indem sich meine Wohnung befindet. Ich schließe die Tür auf und schlüpfe ins Treppenhaus. Dann laufe ich die Treppen hoch, bis in den dritten Stock. Dort schließe ich die Tür auf und betrete meine Wohnung. Sie hat zwar nur zwei Zimmer und ist im allgemeinen nicht sehr groß, aber ich brauche keine größere. Jedoch ist das auch der Grund warum meine Eltern wenn sie in Deutschland sind nie bei mir übernachten. Ich ziehe Jacke und Schuhe aus und gehe dann in die Küche. Zuerst trinke ich etwas und dann fällt meine Blick auf die Uhr, es ist Fünf. Mir bleiben also noch zwei Stunden. Ich atme einmal tief durch und schlender dann ins Schlafzimmer. Dort öffne ich den Kleiderschrank und suche mir etwas passendes zum anziehen. Meine Eltern haben für heute abend ein etwas luxuriöses Restaurant ausgesucht und deshalb sollte ich mich angemessen kleiden. Meine Mutter legt viel viel auf Äußerlichkeit. Meine Wahl fällt auf ein blaues Kleid, das mir bis kurz über das Knie geht. Ich ziehe es an und schaue mich im Spiegel an. Irgendwas stört mich. Nach mehrmaligem überlegen weiß ich es. Ich habe einen blauen Fleck auf dem Knie. Der kommt vom Fußball spielen mit Freunden. Ich hab kein Problem damit, nur meine Mutter sieht es nicht gerne und füllt sich in ihrer Annahme bestätigt. Sie nennt Fußball nämlich ein sinnloses, gefährlich Spiel was nicht für junge Dame geeignet ist. Mit ihren Sprüchen geht sie mir so auf die Nerven. Damit man den Fleck nicht mehr sieht entscheide ich mich schließlich für ein bodenlanges Bordeaux-farbendes Kleid. Bevor ich mir das nun anziehe gehe ich schnell duschen. Das Wasser tut gut auf meiner Haut und als ich fertig bin, trockne ich mich ab und steige in mein Kleid. Meine Haare föhne ich und locke die dann, damit sie mich bei Essen nicht stören halte ich sie mir einem goldenen Harrband zurück. Außerdem Strecke ich mir kleine Ohrringe rein und lege eine schlichte Kette um, beides ebenfalls Golden. Insgesamt bin ich zufrieden und muss fest stellen das ich langsam los sollte. Da das Restaurant nur zehn Minuten Fußweg entfernt liegt, beschließe ich zu laufen. Ich ziehe mir schwarze Ballerina an und ziehe dann meine Schwarze Lederjacke über. Ich packe mein Handy, Portemonnaie und Schlüssel in eine klein schwarze Handtasche und verlasse dann die Wohnung. Ich habe mich für flache Schuhe entscheiden, weil ich hohe Schuhe nicht besonders mag. Außerdem bin ich groß genug, da brauche ich nicht noch Schuhe die mich größer machen.

 Nach zehn Minuten erreiche ich auch schon den Treffpunkt. Zwar bin ich pünktlich, aber meine Eltern sind schon da und schauen mich etwas tadelnd an. ,,Hallo my Darling." Begrüßt mich meine Mutter überschwänglich und umarmt mich kurz. ,,Hallo Kleines." Meint nun auch mein Vater und drückt mich kurz. ,,Dann wollen wir mal rein." Bestimmt sofort meine Mutter und stolziert hinein. Sie war schon immer sehr bestimmend und wenn sie etwas beschlossen hat, dann kann man es nicht mehr ändern. Widerspruch ist bei ihr zwecklos. Wir setzen uns an einen Tisch und bekommen sofort die Karten gereicht. Nach kurzem überlegen bestellen wir uns geben die Karten wieder zurück. ,,Wie war es heute in der Universität?" Fragt nach kurzem Schweigen meine Mutter und ich antworte: ,,Gut. Zwar anstrengend aber immerhin sind ja bald Semesterferien." ,,Ab Freitag richtig?" Kommt es nun von meinem Vater. ,,Genau, wenn ihr wieder zurück müsst habe ich frei und kann mich von euch erholen." Meine ich scherzhaft und mein Vater beginnt zu lachen. Meine Mutter hingehen meint: ,,Zeig Manieren. Man spricht so nicht über seine Eltern." Was ist ihr den über die Leber gelaufen? Unser Essen kommt auch schon und wir beginnen. Währenddessen reden wir über alles mögliche.

 Als wir fertig sind bleiben wir noch etwas sitzen und auf einmal meint meine Mutter: ,,Wir müssen dir etwas mitteilen." Was kommt jetzt? Hoffentlich nichts schlimmes. ,,Du wirst wie wir zum Thema ,,Fußball" stehen." Fährt mein Vater fort und betont Fußball abwertend. Nun sagt meine Mutter: ,,Da du viel zu viel Zeit mit diesem unsinnigen Sport verschwendest haben wir beschlossen dir das Spielen zu verbieten. Wir untersagen dir das Fußball spielen, damit du dich mehr auf dein Studium konzentrierst." Hab ich gerade richtig gehört? Sie wollen nicht das ich Fußball spiele? ,,Was?" Frage ich etwas entgeistert, immerhin können die mir mein Sport nicht wegnehmen. ,,Ich denke du hast uns schon verstanden." Betont mein Vater. ,,Ich kann aber nicht ohne Fußball." Setzte ich dagegen und meine Mutter meint nur: ,,Wir wissen das, wir wissen das du nicht damit aufhören wirst. Und deshalb haben wir beschlossen das du zum nächsten Semester in Dortmund studierst, es ist alles abgesprochen. Wohnen wirst du bei deinem Onkel, er wird aufpassen das du nicht gehen dieses Verbot verstößt." Umziehen? Kein Fußball? Onkel? Mir wird alles zuviel. ,,Warum? Warum tut ihr mir das an?" Flüstere ich nur und meine Mutter meint: ,,Es ist nur zu deinem besten." Nur zu meinen besten? Das wüsste ich aber. 

Ich stehe auf schnappe mir meine Tasche und meine Jacke und gehe. Ohne ein Wort verschwinde ich und machte mich auf dem Weg nach Hause. Mein zu Hause. Ich komme an, schließe die Haustür auf und laufe nach oben. Bei meiner Wohnung schließe ich die Tür auf, schlüpfe rein und schließe sie wieder. Ich lassen meine Sachen fallen und rutsche an der entlang auf den Boden.

Was war gerade passiert?



(1) Am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt