Hallo zusammen
Tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber ich bin momentan privat im Stress mit Joblichen Geschichten und Bewerbungen.
Deswegen ist das Kapitel auch leider etwas kürzer geraten, das tut mir leid. Das nächste Kapi wird definitiv länger, das kann ich euch versprechen
Ich hoffe euch gefällt trotzdem
Gruß Dunkelpelz
Jahr 2016
Lily lauschte atemlos Ginevras Erzählung über das mysteriöse, schwarze Buch, dass die Gefangene gefunden hatte. Unzählige Fragen schossen Harry Potters Tochter in diesem Moment durch den Kopf, sodass sie sich kaum noch auf die Worte der rothaarigen Gefangenen konzentrieren konnte. Diese schien das zu spüren, denn sie unterbrach ihre Erzählung und starrte Lily aus der Dunkelheit heraus grimmig an. „Bist du fertig?" fragte sie leicht säuerlich, während Lily vor Scham ganz rot wurde, „Tut mir Leid, ich...", begann sie, „Ich war in Gedanken, wegen dem Tagebuch..." beeilte sie sich zu erklären. Sie konnte gerade noch erkennen, wie Ginevra ein wenig verächtlich mit den Augen rollte und hörte die Gefangene leise murmeln, verstand aber keines der Worte, die sie von sich gab. „Woher kam das Tagebuch überhaupt?", platzte Lily dann plötzlich voller Neugier heraus, sie konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten, denn die Neugier hatte sie längst gepackt und ließ das Mädchen einfach nicht mehr los.
Als zunächst jedoch keine Antwort aus der gegenüberliegenden Zelle kam, wollte Lily sich schon entschuldigen, hielt aber inne, als ihr der Gesichtsausdruck der Gefangenen ins Auge fiel.
Ginevra wirkte tatsächlich ein wenig bedrückt, fast schon traurig. Lilys Neugierde schwand, stattdessen erfüllte so etwas wie Mitgefühl Harrys Tochter, als sie sah, wie Ginevra ihren Kopf zur Seite drehte und gedankenverloren vor sich hinstarrte. Sie wirkte auf einmal sehr niedergeschlagen.
„Das Tagebuch..." sagte Ginevra langsam und durchbrach damit die Stille, die schwer in der kalten Luft des Gefängnisses lag. Sie umklammerte mit beiden Händen fest die Gitterstäbe, „Tom..." Ihre Stimme klang fast ein wenig gedankenverloren, es schien so, als würden einige alte Erinnerungen wieder hochkommen, die die Schwester von Ron nun augenscheinlich überwältigten.
Nach einer Weile verzog Ginevra dann ihr Gesicht, schüttelte rasch den Kopf, schlug einmal fest gegen einen der Gitterstäbe ihrer Zelle und schnaubte frustriert.
Während Lily ihre Gesprächspartnerin mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen fokussierte, beruhigte sich Ginevra schließlich wieder und stieß einen lauten Seufzer aus. „Das Tagebuch...", setzte sie erneut an, „Erinnerst du dich, was ich von Lucius Malfoy erzählt habe?" fragte die Gefangene. Harrys Tochter runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern, was Ginevra über Dracos Vater erzählt hatte. „Du hast erwähnt", begann Lily dann, nachdem sie kurz nachgedacht hatte, „dass er ein Buch aus deinem Kessel genommen hat. War das das Tagebuch?"
Ein kleines und zerbrechlich wirkendes Lächeln huschte über Ginevras Gesicht, während sie kurz in den Schatten ihrer Zelle verschwand. „Du hast dir ja doch ein bisschen was gemerkt", meinte sie sarkastisch, „Aber du liegst nicht ganz richtig. Lucius hat damals eines meiner alten Schulbücher aus dem Kessel genommen, zu diesem Zeitpunkt war nur dieses Buch im Kessel. Ich vermute, Lucius hat mir Toms Tagebuch zugesteckt." Lily nickte langsam. So wie Ginevra die Familie Malfoy in ihrer Erzählung bisher geschildert hatte, traute sie Lucius Malfoy diese Tat durchaus zu.
„Aber ich bin ehrlich, ich weiß bis heute nicht sicher, wie das Buch in meinen Kessel gekommen ist. Das alles sind nur Vermutungen.", fuhr Ginevra fort, dann strich sie sich durch ihr verfilztes, rotes Haar. Lily hingegen hatte noch immer einige Fragen, die ihr im Kopf umherschwirrten, wie ein Bienenschwarm
Wer war überhaupt dieser mysteriöse Gesprächspartner, mit dem Ginevra geschrieben hatte? Wie war so etwas überhaupt möglich? Ein sehr starker Zauber? Oder war das Buch verflucht?
Dann fiel Lily der Name wieder ein, der in Form von Initialen vorne auf dem Einband des Tagebuchs gestanden hatte
Tom Vorlost Riddle.
Lily dachte angestrengt nach, aber der Name sagte ihr nichts. Sie kannte weder einen Tom, noch einen Tom Riddle, geschweige denn einen Tom Verlost Riddle. >>Was für ein seltsamer Zweitname<<, dachte sie und musste kurz schmunzeln.
Dann blickte Lily wieder zu Ginevra und sah sie fragend an. Die Gefangene allerdings wirkte erneut abwesend und starrte mittlerweile mit leerem Blick gegen die Decke ihrer Zelle.
>>Die Sache mit dem Tagebuch scheint sie schon etwas stärker mitzunehmen<<, vermutete Lily.„Ginevra?", meldete sich das Mädchen anschließend leise und zog so die Aufmerksamkeit der Gefangenen wieder auf sich. Sie wollte einerseits endlich Antworten auf ihre Fragen, aber andererseits meldete ich auch Lily Gewissen, das ihr riet, Ginevra erstmal Zeit für sich zu lassen, denn sie schien wirklich ein wenig neben der Spur zu sein.
„Du kannst auch Ginny sagen. Ist mein Spitzname.", kam es von drüben, „Ist mir eigentlich egal, wie du mich nennst." Ginevras Stimme klang hart, aber Lily wusste, dass sie noch immer bedrückt war.
„Gut...", meinte Lily zögerlich, „Dann...Ginny...Ich würde gerne wissen...", sie schluckte nervös, sie konnte ihre Neugier nicht mehr bändigen „Wer war dieser Tom Riddle?" platze sie dann heraus und stellte vermutlich nun genau die Frage, die Ginny nur noch trauriger machen würde.
>>Na toll! Großartig Gemacht. Sehr einfühlsam. Klasse<<, schimpfte das Mädchen über sich selbst und blickte dann gespannt zu Ginny hinüber
Die Gefangene reagierte nicht.
Sie verschwand aus dem Blickfeld des gefangenen Mädchens und Harrys Tochter glaubte, ein leises Seufzen zu hören, gefolgt von einem leisen Rascheln aus der Zelle gegenüber. Lily seufzte ebenfalls vor sich hin. >>Habe ich es doch gewusst. Keine Gute Idee,<<, fand sie. >>Wahrscheinlich ein Freund von ihr, der gestorben ist oder so. Wirklich gut gemacht Lily.<<
„Tom Riddle war vieles." Kam es dann von drüben, woraufhin Lily aufhörte, über sich selbst zu schimpfen und aufmerksam die Ohren spitzte.
„Ein genialer Zauberer, wenn nicht sogar der beste aller Zeiten. Er war ein tapferer Kämpfer, der für seine Meinungen und Ziele einstand, wie kein anderer. Und viele, viele Jahre lang war er für mich ein wirklich guter Freund." Ginnys Stimme klang tatsächlich ein wenig wehmütig. Lily blickte hingegen mit gemischten Gefühlen in das Dunkel der Zelle gegenüber, denn die Gefangene war nach wie vor nicht zu sehen. Ihr war auch nicht entgangen, wie Ginny über den für sie so rätselhaften Tom gesprochen hatte.
>>Er War...Vergangenheitsform<<, schoss es ihr durch den Kopf. Ob Ginnys Freund gestorben war? Oder ihm war etwas anderes, schlimmes passiert...
Lily beschloss in diesem Moment nicht mehr mit Ginny über Tom zu sprechen, denn das schien ihre Gesprächspartnerin nur noch trauriger und bedrückter zu machen.
>>Das hast du ja mal wieder toll hingekriegt<<, dachte Lily, wütend auf sich selbst.
„Ginny? Wie ging es weiter?", fragte sie daher um das Gespräch wieder in eine neue Richtung zu lenken. Vielleicht könnte sie Ginny sogar dazu bringen, ihre Geschichte weiter zu erzählen.
Aus der Dunkelheit der Zelle gegenüber erklang ein leises Rascheln. Dann, kurze Zeit später erschien Ginny wieder im Dämmerlicht der Zelle und ließ sich neben den Gitterstäben ihrer Zellentür nieder. „Aber wenn du wieder vor dich hinträumst, höre ich sofort auf!", warnte sie, ihre Stimme klang gereizt. Lily nickte heftig. „Ich passe schon auf", versicherte sie schnell.
Ginny nickte nur, fast ein wenig gleichgültig, bevor sie den Mund öffnete, um mit ihrer Geschichte fortzufahren. Aber das war sie nicht. Ganz und gar nicht...
Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen :-)
DU LIEST GERADE
Das ist der Weg
Fantasy2016: Lily Luna Potter wacht eines Morgens in einer Zelle in Askaban auf? Was ist nur passiert? Wie ist sie nur hierhergekommen? Während Harry Potters jüngste Tochter verzweifelt nach einem Ausweg sucht, lernt sie eine geheimnisvolle Gefangene kenne...