Kapitel 15

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Ich näherte mich zögerlich Lucas Haustür und meine Nervosität stieg bei jedem weiterem Schritt. Ich wusste nicht ob wir, wie immer schweigen würden, oder er mich auf den Tag im Krankenhaus ansprechen würde. Als ich mit Leon an der Hand an der Tür ankam, klingelte ich zögerlich.

10 Sekunden.

20 Sekunden.

30 Sekunden.

40 Sekunden.

50 Sekunden.

Ich klingelte nochmal.

Wieder machte keiner auf.

Aber das Auto steht doch vor der Tür? Leon strampelte ungeduldig an meiner Hand rum. Auf einmal hörte ich ein Knallen von drinnen. Ich zuckte zusammen und ging mit großen Schritten zurück zu meinem Auto, um Leon reinzusetzen. Damit Leon Luft bekam, öffnete ich das Fenster des Autos und ging dann mit kleinen Schritten aufs Haus zu. Da eh niemand die Tür aufmachen würde, ging ich zu einem offenstehenden Fenster. Ich stand einige Sekunden unschlüssig davor, bis ich wieder ein scheppern hörte. Ohne lange nachzudenken kletterte ich auf das Fensterbrett und schwang mich dann durch das Fenster. Ich stand in der Küche. Ich trat vorsichtig einen Schritt vor und ging zu der Tür, die auf den Flur führte. Ich drückte vorsichtig die Klinke runter und spähte in den dunklen Flur. Ein schwacher Lichtstrahl drang aus dem Wohnzimmer. Ich machte ein paar Schritte auf das Wohnzimmer zu, als ich wieder ein lautes Scheppern hörte. Ich beschleunigte meine Schritte und stieß die Wohnzimmertür auf. Und was ich sah schockierte mich. Überall lagen Scherben und es stank nach Alkohol, außerdem waren Kissen und Decken im ganzen Zimmer verstreut. Auf dem Sofa saß Luca mit einer Whiskey-Flasche in der Hand und in die Ferne starrend.

Ich trat zögerlich ein paar Schritte auf ihn zu und erreichte das Sofa. Dort setzte ich mich neben ihn und berührte ihn vorsichtig am Arm. Er schreckte auf und schien mich erst jetzt zu bemerken. Er fuhr sich durch die Haare und musterte mich, dann senkte er den Blick auf seine Flasche und nahm einen weiteren Schluck. Ich fragte zögerlich: „Luca? Was ist los? Seit wann trinkst du mittags?" Er blickte auf und antwortete mit kratziger Stimme: „Ich trinke wann ich will, Cathy." Seine genervte Stimme ließ mich zusammen zucken. Er ist definitiv schon sehr angetrunken. „Jetzt komm mir nicht so Luca! Ich habe dir nichts getan. Ich will nur wissen warum du aussiehst, als ob die Welt untergehen würde. Wo ist Ashley überhaupt?" „Auf Geschäftsreise glaube ich. Wir hatten Streit. Und langsam verliere ich echt all meine Nerven." Er sah wieder genervt aus. „Warum hattet ihr Streit?" fragte ich. „Wegen dir." Antwortete er ernst.

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Der Vater meines KindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt