Kapitel 4

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Stunden später
POV Ava
Um mich etwas abzulenken und den Kopf etwas freizubekommen habe ich mich die letzten paar Stunden in der Bibliothek verschanzt. Es tat gut. Es gab nur mich und die Bücher. Voll bepackt mit Lesestoff verlasse ich mein Rückzugsort und laufe Richtung Suite. Es ist schon spät Saul wartet bestimmt schon. Auf halben Wege kommt mir eine aufgeregte Farah entgegen. Sie ist so mit sich beschäftigt, dass sie mich nicht zu sehen scheint. „Hey Farah alles okay?“ stoppe ich sie. „Alles gut Ava“ will sie abwiegeln aber nicht mit mir. „Du lügst. Schon vergessen Mentalfee“ ich stelle mich ihr in den Weg. Mein Instinkt sagt mir es hat etwas mit dem Vorfall von vorhin zu tun. „Na schön ich wollte es euch allen erzählen aber dann eben so. Eine Schülerin war außerhalb der Barriere und wurde von einem Verbrannten angegriffen“ „Einen Verbrannten. Wie kann das sein? Geht es der Schülerin gut?“ will ich besorgt wissen nehme aber gleichzeitig eine Welle des Unbehagens wahr. Was ist da noch. Ein Verdacht kommt mir. „Wer war die Schülerin?“ „Es geht ihr gut. Ihre Mitbewohnerinnen sind bei ihr“ „Farah wer war es?“ langsam nervt es echt. „Bloom“ gesteht sie und die Bücher fallen mir aus der Hand. Bloom. Musa. An mehr kann ich nicht mehr denken und renne los. „Ava Beruhige dich“ versucht es Farah aber ich bleibe nicht stehen. Außer Atem komme ich an Musas Zimmer an und ziehe sie sofort in meine Arme. Einfach nur froh, dass sie nicht verletzt ist. Noch weiß ich ja nicht, inwieweit sie involviert war. „Musa alles okay?“ ich spüre wie sie zittert. Die Angst strahlt in Wellen von ihr ab. „Ich bin nicht verletzt nur unter Schock denke ich“ bestätigt sie mir. „Das glaube ich dir“ „Es war so unwirklich. Ich kenne die Kreaturen nur aus deinen Erzählungen und plötzlich standen wir einer gegenüber. Ich dachte, immer sie waren ausgestorben“ „Das dachten wir auch Schwesterherz. Was habt ihr überhaupt so spät außerhalb der Schule gemacht. Der Wald kann gefährlich werden“ ich sehe wie sie betreten zu Boden sieht. Schuldgefühle nehme ich wahr. „Wir haben Bloom gesucht. Von Stella erfuhren wir, dass sie Heimweh hatte, also wollten wir nach ihr sehen“ „Was ist dann passiert?“ „Wir haben sie gefunden. Sie wurde von dem Verbrannten verfolgt. Ms. Dowling hat ihn aufgehalten. Wir liefen zurück zur Schule“ „Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Musa. Bitte versprich mir, dass du beim nächsten Mal zu mir kommst. Das vorhin hätte böse ausgehen können. Ich möchte nicht daran denken, was passiert, wäre hätte euch Farah nicht gefunden“ „Ich verspreche es. Wirklich“ versichert sie mir. „Ist es wahr was man sich erzählt?“ fragt sie mich leise. „Was erzählt man sich den?“ kann mir aber schon denken, worauf sie anspielt. „Eine Leiche“ „Ja es wurde eine Leiche gefunden aber ihr müsst euch keine Sorgen machen. Hier in der Barriere seit ihr sicher. Das verspreche ich.“ versichere ich ihr. „Ich fühle mich bei dir sicher Ava. Sag mal“ druckst sie herum. „Ja“ „Ich weiß, ich bin eigentlich schon zu alt dafür aber kannst du bleiben bis ich eingeschlafen bin“ fragt sie mich zögerlich. „Natürlich dafür ist man nie zu alt. Selbst Sky fragt das manchmal noch“ „Wirklich?“ „Ja aber sag ihm das nicht, dass ich in verraten habe“ „Indianerehrenwort“ grinst sie mich an. Ich spüre, dass sich ihre Gefühle etwas einpegeln. Wir kuscheln uns in ihr Bett und ich ziehe sie in meine Arme. Ihr Kopf ruht auf meiner Schulter. Fast wie früher. Zur Ablenkung stelle ich ihren Lieblingsdisneyfilm an Arielle. „Das ist schön. Erinnert mich an unsere Pyjamapartys früher“ „Wenn du Lust hast, können wir gerne diese Tradition wieder aufleben lassen“ biete ich ihr freudig an. „Wirklich?“ fragt sie erstaunt. „Aber sicher. Saul hat bestimmt nichts dagegen für eine Nacht pro Woche das Bett zu räumen“ „Das wäre schön“ „Dann ist es angemacht“ ich streiche ihr in sanften Kreisen über den Rücken. Ungefähr nach ein Viertel des Filmes höre ich ihre ruhigen Atemzüge. Gut sie ist eingeschlafen. Ich beschließe noch etwas zu bleiben. Nur für alle Fälle. Außerdem ist es schön Musa wieder so nah zu sein.

POV Silva
Mitternacht
Nach meiner Unterhaltung mit Farah bin ich auf den Weg nach Hause. Das Gespräch geht mir nicht aus dem Sinn. In den letzten paar Stunden ist so viel passiert. Wie soll ich das nur Ava beibringen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich laufe über den Innenhof und sehe eine Gestalt am Springbrunnen sitzen. Das Mondlicht erhellt die Szenerie und ich erkenne die Person. „Ava“ erschrocken sieht sie auf. Ich sehe, dass sie geweint hat. Schnellen Schrittes laufe ich auf sie zu und ziehe sie in meine Arme. Ich spüre wie sie Halt sucht aber nicht nur das wie ich fühle. „Du bist ganz kalt Schatz. Wie lange sitzt du schon hier?“ will ich besorgt wissen. Ich löse mich von ihr und hülle sie in meine Jacke, die wird sie wärmen bis wir zu Hause sind. „Eine Weile. Seitdem ich bei Musa war. Sie war so aufgewühlt so verängstigt. Ein Verbrannter Saul wirklich. Früher war das normal aber jetzt. Wo kommt er nur her?“ ich sehe die Sorge in ihren Augen. „Keine Sorge er ist gefangen“ will ich sie beruhigen und trockne ihre Tränen. Es tut mir weh sie so zu sehen. Das Bild erinnert mich an früher. Eine Zeit, die ich lieber vergessen will. „Woher weißt du das?“ „Ich komme von Farah. Sie hat es mir erzählt. Er ist eingesperrt in der alten Scheune und mit Zanbaq ruhig gestellt“ „Wurde sie verletzt?“ „Nein alles gut“ „Das ist gut. Musa meinte, er war stark“ „Aber wir sind stärker“ „Du wirkst aufgewühlt. Beschäftigt dich noch etwas?“ höre ich sie besorgt fragen. War klar, dass es ihr nicht lange verborgen bleibt. Meine kleine Mentalfee. „Farah hat mir etwas erzählt, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht“ sie sieht mich abwartend an. „Sie hat in der ersten Welt ein Wechselbalg gefunden. Es ist Bloom“ lasse ich die Bombe platzen und ich sehe wie Avas Gesichtsausdruck ausdruckslos wird.  „Was? Sag das nochmal“ „Bloom ist ein Wechselbalg“ komme ich ihrer Bitte nach. Nehme ihre Hand und spüre wie sie zittert. „Sie lässt Musa mit ihr in einer Suite schlafen, das ist verantwortungslos. Bloom hat keine Kontrolle über ihre Kräfte“ ich sehe wie ihre Augen blau aufleuchten und aus dem sonst so still plätschernden Springbrunnen wird ein reisender Strudel. Ich bin immer wieder beeindruckt über ihre Macht. „Ava bitte beruhige dich. Farah möchte, dass sie voneinander lernen“ „Wie kann ich mich beruhigen. Musa ist nicht nur mit der teils instabilen Stella in einem Zimmer nein jetzt erfahre ich auch noch von der Wechselbalgsache. Farah hätte es mir sagen müssen. Ich habe hier die Verantwortung für Musa“ „Das verstehe ich aber du kennst sie doch“ „Sie bringt Musa in Gefahr. Sie ist die einzige Familie neben Dad, die ich noch habe“ ich zucke bei ihren Worten leicht zurück. „Entschuldige, so war es nicht gemeint“ „Ich weiß Schatz mach dir keine Sorgen. Musa ist auch ein Teil meiner Familie so wie Sky für dich. Ich lasse nicht zu, dass ihnen oder dir etwas passiert. Das verspreche ich dir. Der Verbrannte wird bald verschwinden. Ich habe die solarischen Truppen schon informiert. Es war eine einmalige Sache. Es gibt kein Hinweis das es mehrere sind. Du kannst mir Vertrauen“ rede ich ihr gut zu. Sie soll sich sicher fühlen. Ich versuche meine eigenen Gefühle im Zaum zu halten. Sende ihr Liebe und Halt. Ich weiß, dass ihr das oft hilft. „Das weiß ich. Nur weckt sein Auftauchen Erinnerungen an früher als Angriffe noch an der Tagesordnung standen“ „Ich weiß, es geht uns allen so.“ ich hauche einen Kuss auf ihre Stirn und spüre immer noch die Kälte. „Komm Ava. Lass und nach Hause gehen. Ich lasse dir ein Bad ein und öffne eine Flasche von deinem Lieblingswein. Ich will nicht, dass du krank wirst. Komm“ ermutige ich sie und tatsächlich gelingt es mir. „Danke Saul das du mich immer wieder auffängst. Ich liebe dich“ „Ich liebe dich auch. Wir sind ein Team schon vergessen. Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst.“

Außerhalb der Barriere
POV Beatrix
Endlich habe ich es geschafft mich rauszuschleichen. Ich dachte, meine Mitbewohnerinnen würden nie einschlafen. Am Ende musste ich sogar nachhelfen. Nach ein paar Gehminuten komme ich an meinem Ziel an. Die Scheune. Ich öffne, die Tür mithilfe meiner Magie und sehe im Inneren meinen kleinen Freund zusammengekauert sitzen. „Hallo mein kleiner Freund. Was haben sie nur mit dir gemacht.“ Ich sehe einen glänzenden Film auf seiner Haut. Ah Zanbaq clever aber nicht clever genug. Mittels meiner Magie erzeuge ich einen Blitz und schleudere ihn auf die Kreatur. Es hat genau den erwünschten Effekt. „Ja so ist es gut. Werde wütend. So brauche ich dich. Du musst etwas für mich tun. Jemand ausschalten, er steht der Zukunft im Weg, ihrer Zukunft“ zufrieden betrachte ich wie er von Minute zu Minute mobiler wird. „Lass in Leiden. Er hat es nicht anders verdient.“ ich lege einen Zauber auf seine Fesseln, sodass sie aufspringen, wenn ich weg bin. Zufrieden verlasse ich die Scheune. Schritt 1 des Planes ist ausgeführt. Schritt 2 folgt gleich morgen. Gott bin ich gut.

Because of you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt