Kapitel 37

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Stunden später
POV Ava
Leise verlasse ich Skys Zimmer in unserer Suite. Es hat ewig gedauert ihn zu überzeugen etwas zu schlafen. Wenigstens einer von uns sollte Fit sein. Ich selbst habe es versucht bin aber gescheitert. Mein Kopf ist einfach zu voll. Ich kann immer noch nicht verstehen was vor wenigen Stunden passiert ist. Es ist so surreal.  Ich hoffe immer noch ich träume und wache jeden Moment auf. Das kann doch nicht die Realität sein. Farah verschwunden, Saul verhaftet und Andreas am Leben. Der Schock, den ich empfand als ich in sah, kann ich gar nicht in Worte fassen. All die Jahre dachten wir er sei Tod und schwups taucht Rosalind auf ist er auch da. Hat sie ihre Finger im Spiel zuzutrauen ist es ihr. Immerhin hat sie seid Farahs verschwinden begonnen Veränderungen an Alfea vorzunehmen. Die Stimmung ist gedrückt. Farah wo bist du nur. Keiner weiß was und das macht mir Sorgen. Der einzige Lichtblick war, dass Musa wieder mit den Mädels zurückkam. Ich war kurz vorhin bei ihnen. Auch dort saß der Schock tief. Stella konnte gar nicht glauben, was ihre Mum getan hat. Ich kann es auch immer noch nicht glauben. Dachte ich doch wir seien Freunde. Ist ihr Hass auf Saul wirklich so groß. Es gibt so viele offene Fragen. Ich habe die Mädels gebeten Ruhe zu bewahren und nichts Unüberlegtes zu tun. Wer weiß was Rosalind geplant hat. Eins ist sicher es wird nichts Gutes sein. Vielleicht sollte ich mir einen Tee machen. Ich lehne Skys Tür an so höre ich besser, falls etwas sein sollte. Zwischendurch hatte er im Schlaf geredet und geweint. Es tat mir so weh. Ich bereite meine Tasse vor und will das heiße Wasser eingießen aber durch meine Unachtsamkeit trifft etwas meine Hand. Verdammt. Dank meiner Gabe kann ich es gleich etwas kühlen. „Du solltest vorsichtiger sein“ erschrocken drehe ich mich um. Diese Stimme. „Andreas“ „Hallo Liebes“ er schenkt mir ein charmantes Lächeln was mich früher immer zum Schmelzen gebracht hat. Mein Herz klopft wie wild. Die Gefühle prasseln auf mich ein. Ich muss mich zusammenreißen. „Nenn mich nicht so“ meine ich verletzt. Sein Blick geht zu Skys Tür und er schaut mich zufrieden an. „Du konntest schon immer gut mit unserem Sohn umgehen. Ich bin froh das sich das nicht geändert hat.“ Ich schaue ihn genauer an. Er hat sich kaum verändert. Aus der Kampfmonteur die er heute früh trug, wurde legere Kleidung. Kampfmonteur. Saul. „Wo ist Saul?“ will ich von ihm wissen. Er kommt ein paar Schritte auf mich zu aber ich weiche aus. Will genug Raum zwischen uns bringen. Irgendwie traue ich meinen Gefühlen in seiner Gegenwart nicht. Es ist als hätte ich ein Engelchen auf meiner Schulter sitzen für Saul und ein Teufelchen für Andreas. Ich fühle mich wie zerrissen. „Saul ist im Gefängnis von Solaria. Dort wo er für seine Taten büßen wird Liebes. So wie es das Gesetz verlangt“ „Wohl eher wie ihr es wollt. Saul gehört da nicht hin“ „Er hat versucht mich zu töten ich denke schon“ „Er wollte versuchen Unschuldige zu retten. Farah und Ben vor einem schlimmen Erlebnis zu bewahren“ rechtfertige ich Sauls Tat. „In dem Dorf lebten Bluthexen Ava sie waren eine Gefahr. Mit der Vernichtung der Verbrannten haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“ „Ihr hättet ehrlich sein können“ „Du weißt selbst dann hätten sie nicht zugestimmt. Sie waren und sind zu verbohrt“ schnaubt er verächtlich. „Ich erkenne dich nicht wieder“ „Ich bin immer noch derselbe Ava“ ungläubig schaue ich ihn an. Wie oft habe ich mir früher gewünscht, dass er durch die Tür kommt und alles nur ein Alptraum war aber jetzt wo es so ist weiß ich nicht, was ich fühlen soll. „Wie kann es sein das du noch lebst? Saul meinte er hat dich tödlich verletzt. Da war so viel Blut. Ich habe um dich getrauert. Habe gelitten. Wollte nicht weiterleben ohne dich und du hast die ganze Zeit gelebt. Hast du überhaupt einen Moment an mich und Sky gedacht? Er war erst ein Jahr alt. Wieso hast du das getan? Du hast 16 Jahre im Leben deines Sohnes verloren. War es das Wert?“ keife ich ihn an. Die Gefühle sind mir einfach zu viel und müssen raus. Ich bin so wütend, so enttäuscht, so verletzt. „Ava bitte. Ich habe immer an euch gedacht. Egal was ich tat ich tat es für euch, dass musst du mir glauben. Ich weiß es ist schwer zu verstehen aber wir hatten keine andere Wahl“ versucht er sich mir gegenüber zu rechtfertigen. Natürlich. „Mit wir meinst du dich und Rosalind?“ frage ich skeptisch. „Ja Rosalind. Sie hat immer nur unser bestes im Sinn“ „Wirklich? Ich wette Sauls Verhaftung war auch ihre Idee. Saul war dein Freund“ „Der meinen Tod ausgenutzt hat, um bei dir zu landen. Toller bester Freund. Er hat deine Trauer ausgenutzt“ „So war das nicht. Es hat Jahre gedauert bis wir uns verliebt haben“ rechtfertige ich mich. Er sieht mich Ernst an. Kommt immer näher auf mich zu. Ich versuche gekonnt auszuweichen aber er drängt mich zur nächsten Wand und hält mich mit seinen Armen gefangen. Unsere Gesichter sind jetzt ganz nah. „Wir waren das Traumpaar Liebes. Jetzt hat er sich hinterrücks in dein Herz geschlichen. Meinen Platz eingenommen. Er war schon immer in dich verliebt. Mein Tod hat ihm in die Hände gespielt“ „Hör auf das ist nicht wahr. So ist Saul nicht“ ich kann nicht fassen, was Andreas denkt. Seine Hand berührt sanft meine Wange. Ich versuche der Berührung auszuweichen. „Fass mich nicht an“ ich kann seine Berührung gerade nicht ertragen alles ist so viel. „Liebst du mich den gar nicht mehr?“ seine Gefühle überschwemmen mich. Wieso kann ich sie nicht ausblenden. Irgendwas ist anders. „So einfach ist das nicht. Ich liebe Saul. Du kannst nicht einfach wieder nach 16 Jahren auftauchen und tun als wäre nichts gewesen“ „Du kannst nicht Lügen Ava. Ich sehe es in deinen Augen. Deinen wunderschönen Augen. Du fühlst es auch diese Verbindung zwischen uns. Leugne es nicht. Meine Gefühle sind unverändert. Du spürst es, oder? All die Jahre habe ich euch vermisst. Mir ist es so schwergefallen euch fernzubleiben. Ich musste mit ansehen wie du an seiner Seite warst, dein Potenzial verschwendet hast. Für die falsche Sache eingestanden bist. Alfea hat sich verändert“ „Ja zum besseren. Farah hat die Schule verändert. Die Schüler sind freier und glücklicher als wir es je waren“ „Hast du all unsere schönen Stunden vergessen, die wir miteinander verbracht habe. Die Ausflüge zum See, unsere Ausritte. Oh Ava jede einzelne ist für mich noch so präsent. Sie gaben mir die Kraft zum Durchhalten. Du hast mir so gefehlt. Ich werde dir beweisen, dass du mich noch liebst. Ich bin deine erste große Liebe und ich werde auch deine letzte sein“ sein Blick geht zu meinen Lippen. Ein Grinsen liegt auf ihnen. Er bewegt sich immer näher zu mir. „Nicht“ flüstere ich geschockt. Ich kann mich nicht bewegen. Fühle mich wie gefangen. „Dad“ Andreas stockt und schaut sich um. „Sky was machst du da?“ fragt er ihn. „Das könnte ich wohl eher dich fragen. Hast du heute nicht schon genug angerichtet?“ er kommt auf uns zu und drängt Andreas von mir weg. Hilfesuchend lehne ich mich an ihn. Ich bin froh, dass er die Szene unterbrochen hat. Ich war dazu nicht in der Lage. „Ich wollte nur nach Ava sehen. Der Tag war turbulent“ „Du hast sie gesehen, dann kannst du ja jetzt gehen“ meint Sky kalt. „Du willst mich rauswerfen ich bin dein Dad“ regt sich Andreas auf. „Wo warst du dann die letzten 16 Jahre? Verlass die Suite oder ich muss dir zeigen, was Ava und Saul mir in dieser Zeit beigebracht haben“ beide starren sich an und es sieht aus als wollte keiner nachgeben. „Na schön. Ich habe Zeit“ ich sehe wie Andreas zur Tür geht aber noch mal kurz innehält. „Denk an meine Worte Liebes. Ich werde nicht aufgeben“ er verlässt die Suite und Sky zieht mich in seine Arme. Wir beide suchen die Geborgenheit des anderen. Wie soll es nur die nächste Zeit weitergehen. Ich muss mich zusammenreißen aber das fällt mir so schwer. Dafür ist zu viel passiert. Eins steht jedoch fest. Ich werde kämpfen und Saul befreien komme was da wolle. Rosalind wird nicht gewinnen.

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