Kapitel 26

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Am nächsten Tag
POV Ava
Der Nachmittag mit Saul war wirklich schön. Es war wie eine kleine Flucht vom Alltag. Selbst am Abend haben wir es geschafft ungestört zu bleiben aber leider ist jede Auszeit mal zu Ende. Der Alltag hat uns wieder und wir stecken wieder mittendrin in den Problemen. Gerade sitze ich mit Ben, Farah und Saul zusammen und wir überlegen, wie wir weiter vorgehen. Die Gefahr ist noch nicht gebahnt und das macht uns allen Sorgen. Eben habe ich ihnen von der mysteriösen Stimme erzählt. Weder Ben noch Farah haben sie je gehört, so wie ich es mir dachte. „Du glaubst es könnte Rosalind sein?“ frage ich perplex. Farah hat den Gedanken gerade ins Spiel gebracht. Daran habe ich gar nicht gedacht aber es würde Sinn ergeben. „Sie hat auch Bloom kontaktiert. Ich halte es für möglich“ „Aber wieso nur ich?“ „Du bist eine mächtige Fee Ava“ meint Farah schulterzuckend. „Es tut mir leid Leute. Ich hätte eher etwas sagen sollen. Vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen.“ gebe ich geknickt zu. Irgendwie fühle ich mich verantwortlich. „Mach dir keine Vorwürfe. Wer hätte das ahnen können. Rosalind ist hinterhältig“ versucht mich Farah zu beruhigen. „Glaubst du Beatrix arbeitet für sie?“ äußere ich meinen Verdacht. „Ich weiß es nicht. Woher sollte sie von ihr wissen aber andererseits würde es so viel erklären“ „Was meinst du?“ will ich von ihr wissen. „Bloom war heute früh bei mir. Ich weiß, wo Beatrix mit ihr war“ gespannt sehen wir sie an. „Wo?“ will Saul ungeduldig wissen. „In Asterdell“ ich sehe wie sich die Gesichter, der drei verdunkeln. Kein Wunder es sind schmerzhafte Erinnerungen. „In Asterdell?“ fragt Ben schockiert. „Aber wie ist das möglich. Die Barriere von Luna verschleiert den Ort“ meint Saul bedrückt. „Sie hat sie wohl kurz verschwinden lassen“ erklärt uns Farah. Ich kann es nicht glauben sollte Beatrix so mächtig sein. Diese Art Zauber sind nicht leicht. So was lernt man nicht allein. „Da ist noch mehr, oder?“ frage ich vorsichtig. „Ja leider. Beatrix hat ihr den Floh in Ohr gesetzt, dass sie dort geboren sind“ „Warte beide?“ will Ben aufgeregt wissen. Sie nickt. Seltsam. Ich sehe und fühle wie die drei mit ihren Emotionen kämpfen. Ich war an dem Tag nicht dabei aber Sauls Erzählung hat mir gereicht. Es war der schicksalhafte Tag an dem Andreas eine falsche Entscheidung traf. An diesem Tag haben wir alle etwas verloren, was wir nicht wieder bekommen. Ich gehe zu Saul und lehne mich an ihm. Dankend zieht er mich näher an sich. „Das erklärt Blooms Kommentar im Auto“ meine Kollegen schauen mich verwundert an. „Bloom hat mich gefragt wie ich noch an eurer Seite stehen könnte, nachdem was ihr getan habt“ entschuldigend sehe ich sie an. Spüre ihre Reue, ihre Scham, den Schmerz, die Traurigkeit. „Ihr wurdet getäuscht. Es ist nicht eure Schuld.“ „Ich erinnere mich. Du hast mit ihr reden wollen aber als ich fragte, ob alles gut war ist sie verstummt“ erinnert sich Ben. „Ja das war dieser Moment. Was machen wir jetzt? Was sind unsere nächsten Schritte?“ frage ich in die Runde. „Ich will nochmal mit Beatrix reden später. Ava würdest  du mich bitte begleiten? Das hätte ich schon beim ersten Mal machen sollen. Entschuldige“ bittet mich Farah verlegen. „Gerne und schon vergessen. Ich bin froh, das wir wieder als Team agieren. Ich habe euch echt vermisst Leute“ gebe ich zu. „Ja das Gefühl kenne ich. Nur zusammen sind wir stark. Eine Einheit“ pflichtet mir  Ben bei. „Apropos Einheit. Hat das Bataillon schon etwas gefunden?“ erkundigt sich Farah bei Saul. „Nein aber Marco ist im ständigen Kontakt mit ihnen und meldet sich, sobald es etwas Neues gibt“ „Gut Saul. Wie geht es ihm?“ will Farah wissen und ich sehe die Sorge in Sauls Gesicht. Spüre wie die Angst seinen Körper durchströmt. Marco wurde von einem Verbrannten verletzt. Nicht lebensbedrohlich aber tief genug für eine fortschreitende Infektion. „Das Zanbaq hilft ihm. Er hält sich tapfer“ ich spüre wie schwer es Saul fällt. Marco ist unser Freund schon seit Jahren. Keiner will ihn verlieren. „Ben was glaubst du wie viel Zeit haben wir?“  frage ich behutsam. „Genug. Die Wunde ist zwar tief aber wir haben ihn schnell behandelt. Es ist anders als bei Saul damals keine Sorge.“ „Gut“ atme ich etwas auf. „Konntest du mit Musa reden?“ fragt mich Farah hoffnungsvoll. Ach ja, das Gespräch mit Musa. Farah hatte die Idee, ob ich nicht mal bei ihr anfühlen kann, wie sich Bloom verhält, ob sie weiß was sie vorhat. Die Idee hat mir nicht so gefallen aber ich tat es trotzdem. „Ja aber ich habe nichts erfahren, was uns weiterhelfen würde. Sorry Farah“ „Kein Problem. Ein Versuch war es wert.“ „Sind die Schutzzauber noch aktiv?“ eine Frage die mich schon lange beschäftigt. Mein Blick fällt auf das Bücherregal. „Ja keine Sorge. Ich habe sie verstärkt“ beruhigt mich Farah. „Hat Bloom eine Ahnung wo Rosalind ist?“ will Saul wissen. „Nein nur das wir sie in Alfea verstecken zum Glück“ meint Farah. „Dabei sollen wir es belassen“ meint er besorgt. Plötzlich spüre ich Wellen aus Schmerz und Trauer. Ich kralle mich fester an Saul. Versuche mich zu fokussieren. „Schatz was ist los?“ fragt er mich besorgt und stützt mich. „Es tut so weh. Schwierig es auszublenden“ bringe ich gerade so heraus. Die Intensität der Gefühle raubt mir den Atem, „Schatz was“ die Tür wird aufgerissen und Marco kommt reingestürmt. Tränenüberströmt und voller Blut. Es hat den Anschein, als seien seine Wunden wieder aufgeplatzt. Saul eilt sofort auf ihn zu. Gerade rechtzeitig den er droht umzufallen. Ben eilt zu seiner Unterstützung und fängt an die Wunden neu zu verbinden. „Was ist los Marco?“ will Farah wissen. Er reicht Saul sein Handy und er schaut mich traurig an. „Saul was ist los?“ ich laufe auf in zu und will das Handy nehmen aber er hält es außer Reichweite. „Saul“ „Du siehst dir das nicht an Schatz“ meint er überzeugt. „Was ist auf dem Handy?“ will ich ungeduldig wissen. Saul bleibt weiter stumm. „Marco?“ versuche ich es ihm zum reden zu bringen. „Ava“ Saul nimmt mich in den Arm. Was kommt den jetzt. „Nora und die anderen sind auf eine Gruppe Verbrannte getroffen. Sie haben es nicht geschafft“ erklärt er mir ruhig aber ich spüre seine Trauer über den Verlust seiner Truppe. „Nein“ ich kann es nicht glauben. „Sag das das nicht wahr ist?“ flehe ich. „Leider doch“ zerstört er meinen letzten Funken Hoffnung. Ich löse mich von ihm. Überfordert mit der Situation. Nora war meine Freundin. Ich kann nicht glauben, dass sie es nicht geschafft hat. Sie war immer so stark. „Zeig es mir“ fordere ich Saul auf. Ich muss es sehen. „Ava ich glaube das ist keine gute Idee“ „Saul ich will es sehen. Bitte“ widerwillig reicht er mir das Handy und ich bin schockiert von dem Video. Diese Brutalität. „Es sind so viele“ hauche ich geschockt. „Sie hatten keine Chance“ stöhnt Marco unter schmerzen. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter und lindere etwas seinen Schmerz. Dankend sieht er mich an. „Wo kommen sie nur alle her?“ fragend blicke ich zu Farah. Bisher dachten wir es sind nur wenige. Das scheint eine ganze Armee zu sein. „Ich weiß es nicht Ava sie kommen wie aus dem nichts“ „Wo war das?“ will ich von Marco wissen. „In der Nähe der Barriere“ „Hast du den genauen Standort?“ hacke ich nach. „Den kann ich bekommen“ antwortet er bereit. „Wir müssen dahin und sie aufhalten. Sie sind so nah an der Barriere. Eine Gefahr für alle. Noras Tod und der Tod der anderen darf nicht umsonst gewesen sein. Wir müssen dem ein Ende setzen“ „Ava hat recht. Ich rufe die Spezialisten zusammen. Ein Teil bezieht seine Stellung hier und den anderen Teil nehmen wir mit“ pflichtet mir Saul bei. Ich sehe die Entschlossenheit in seinen Augen es endlich zu beenden. „Handeln wir nicht übereilt?“ wirft Ben ein. „Nein Ava hat recht. Ich könnte mehr Verluste nicht ertragen. Wir müssen handeln. Das muss enden so schnell wie möglich“ stimmt mir Farah zu. Zum Glück. „Also steht es fest. Wir werden kämpfen. Es heute Nacht beenden komme was wolle“ bestätige ich. „Komme was wolle. Die Opfer unserer Freunde wird nicht für umsonst gewesen sein“ stimmt Saul mit ein und wir machen uns auf den Weg. Jetzt oder Nie.

Because of you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt