Kapitel 5

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POV Ava
Es sind gerade mal ein paar Stunden des neuen Schuljahres vergangen und Alfea ist wieder voller Hektik und Chaos aber was will man auch erwarten, bei einem Haufen Teenagern. Wir waren selber ja früher nicht anders. Aber die Ereignisse des gestrigen Abends werfen ihre Schatten voraus. Die ganze Nacht habe ich kaum ein Auge zugemacht. Immer wieder habe ich mir ausgemalt, was hätte alles passieren können. Wieso tauchen sie jetzt wieder auf wo kommen sie her. Mein Kopf ist voll ich kann mich kaum darauf konzentrieren meinen Unterricht vorzubereiten. Aber ich muss es versuchen, das bin ich meinen Schülern schuldig. Durch ein Klopfen werde ich abgelenkt. Wer kann das nur sein.  „Herein“ die Tür öffnet sich und Sky tritt ein. „Hey Ava. Ich hoffe, ich störe nicht“ ich merke an seinem Verhalten, dass ihn etwas bedrückt. „Nein komm ruhig rein. Ich habe doch immer Zeit für dich“ ich stehe auf und gehe zu der kleinen Sitzecke. Ist familiärer. „Ich habe dir einen Bagel mitgebracht“ er reicht ihn mir und der Duft ist echt gut. „Du bist meine Rettung. Danke“ und beiße genüsslich hinein. „Meine Lieblingssorte Käse, Tomate“ „Das weiß ich doch“ ich klopfe auf den freien Platz neben mir. „Komm setzt dich Sky“ er setzt sich zu mir und spielt nervös mit den Knöpfen seiner Jacke. „Sky was ist los? Ist alles okay?“ frage ich besorgt. „Ich habe Mist gebaut, denke ich“ er sieht mich bedröppelt an. „Denkst du?“ hacke ich nach. „Es ist so kompliziert. Meine Gefühle drehen durch. Tut mir leid dafür“ entschuldigt er sich. „Entschuldige dich nie für deine Gefühle Sky. Ich kriege das schon hin. Erzähl mir einfach, was dich beschäftigt. Vielleicht kann ich helfen“ ermutige ich ihn. „Ich hab die letzte Nacht mit Stella verbracht“ „Was?“ „Nicht so wie du denkst. Sie hat in meinem Zimmer geschlafen. In meinem Bett. Bitte sag es nicht Silva“ „Tue ich nicht. Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Also seid ihr wieder zusammen oder wieso das ganze“ „Es ist schwierig. Ich habe sie den ganzen Sommer nach unserer Trennung weder gesehen noch gesprochen das weißt du. Gestern Abend kam ich vom Duschen und da stand sie plötzlich total durcheinander in meinem Zimmer. Sie hatte Streit mit ihren Mitbewohnerinnen und meinte, sie könnte dort nicht schlafen. Sie brauchte jemand den sie vertraut“ „Du bist dieser jemand für sie“ stelle ich klar und er nickt mir zu. „Wir haben uns berührt und da war wieder diese Nähe. Diese Vertrautheit weißt du. Es hat sich angefühlt als gebe es die Trennung nicht. Ich weiß, es ist verrückt aber es verwirrt mich. Ich konnte ihr den Wunsch nicht abschlagen. Da sind Gefühle in mir, die mich nicht rational entscheiden lassen. Ich weiß, es war irgendwie falsch es zuzulassen“ lässt er den Kopf hängen. „Hey Sky das ist völlig normal, was du da beschreibst. Niemand vergisst seine erste große Liebe. Sie ist und bleibt immer ein wichtiger Teil von uns, das geht mir nicht anders als dir“ gestehe ich ehrlich. „Wirklich?“ fragt er mich überrascht. „Wirklich. Ich liebe Saul aber die Erinnerungen an meine erste Liebe will ich nicht missen und klar sind tief in mir drin noch Gefühle für diesen Menschen vorhanden aber sie sind anders. Du und Stella habt viel erlebt. Das wirst du nie vergessen und sie wird immer einen Platz in deinem Herzen haben. Eure Trennung ist erst ein paar Wochen her, da ist es schwierig Gefühle klar auseinander zuhalten. Es ist keine Schwäche. Du hast sie lange nicht gesehen.“ „Es war als würde mein Körper alles Rationale ausblenden. Ich weiß auch nicht“ „Mach dir kein Stress. Gefühle sind nicht immer einfach. Nimm dir Zeit und horch in dich hinein. Du weißt am besten was zu tun ist“ ermutige ich ihn. „Mhm. Vielleicht sollte ich mal mit Stella reden?“ fragt er unsicher. „Es wäre ein Anfang aber bitte versprich mir dich nicht von ihr überrollen zu lassen. Ich weiß, wie sie sein kann.“ bitte ich ihn. Stella kann ganz schön Stella sein. „Danke Ava das du immer ein offenes Ohr hast. Ich hatte das Gefühl, wenn ich es keinem erzähle, platze ich“ „Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Halte mal eine Unterrichtsstunde bei pubertierenden Teenagern“ scherze ich. „Uh das ist ein Lächeln“ necke ich ihn. Plötzlich zieht er mich in eine Umarmung. „Du bist wie die Mum die ich nie hatte“ flüstert er leise. Ich bin so ergriffen von seinen Worten. „Ich werde immer für dich da sein“ versichere ich ihn. „Ava hast du kurz. Oh“ wir lösen uns und ich sehe eine überraschte Farah im Türrahmen stehen. „Ich wollte nicht stören“ entschuldigt sie sich. „Alles gut wir waren fertig. Ich sollte mal gehen, sonst komm ich zu spät und Silva lässt mich extra Runden laufen. Danke Ava“ verabschiedet er sich und verlässt mein Büro. Ich sehe wie mich Farah angrinst. „Was? Sag schon“ „Du und Saul habt gute Arbeit geleistet“ „Er hat gute Gene. Es steckt viel von Andreas in ihm“ wieso habe ich das jetzt gesagt. Ich sehe schon wie sich ihre Miene leicht verzieht. „Hoffen wir nicht zu viel“ merkt sie an. Da ich keine Lust habe wieder mit ihr über Andreas zu diskutieren gehe ich nicht weiter darauf ein. Bei diesem Thema werden wir uns nie einig sein. „Wie kann ich dir helfen?“ frage ich sie freundlich. „Königin Luna hat um ein Gespräch gebeten, was ich wie du bestimmt weißt nicht absagen oder verschieben kann. Ich will sie nicht wieder gegen Alfea aufbringen“ erklärt sie mir genervt. Ich kann es verstehen habe ich noch gut das letzte Mal vor Augen als Königin Luna ihretwegen verstimmt war. „Wie passe ich da rein?“ „Kannst du meine kommende Stunde übernehmen? Ich weiß, es ist kurzfristig“ „Sicher das sollte kein Problem sein. Mit welcher Klasse und hast du was Bestimmtes vorbereitet?“ ich greife zum Notizblock, um zur Not mir die wichtigsten Eckdaten zu notieren. „Der zweite Jahrgang“ „Also der von Stella“ hacke ich nach. „Ja“ na das wird ja spannend. „Wie macht sie sich?“ will ich wissen. „Ihre Magie ist leider noch schwankend aber sie gibt sich Mühe. Ich bin froh, dass Königin Luna ihr erlaubt hat, zurückzukehren aber bevor wir weiter abschweifen ich wollte heute mit ihnen über den Magieursprung reden und Übungen am Steinkreis machen.“ „Das krieg ich hin mach dir keine Sorgen“ „Danke. Du rettest mich echt. Ich mache es wieder gut versprochen. Ich habe der Klasse eine Nachricht geschickt, dass sie am Steinkreis warten sollen“ sie verlässt mein Büro und ich schnappe mir meine Sachen und mache mich auf den Weg. So kommt die erste Stunde schneller als erwartet. Also auf in den Kampf.

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