Kapitel 22

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Am nächsten Morgen – Tag des Trainings
POV Ava
Sowieso noch aufgewühlt von dem gestrigen Gespräch habe ich gerade erfahren, was Farah für heute geplant hat. Ich kann es nicht glauben. Mit einer Riesenwut im Bauch komme ich am Trainingsplatz an. Ich sehe sie mit Saul an der Seite stehen. „Guten Morgen Ava“ grüßt sie mich freundlich. „Schenk es dir. Du lässt Musa ihre Klassenkameraden lesen. Wieso lässt du mich das nicht machen?“ frage ich wütend. Musa kam ganz durcheinander heute früh zu mir und wollte ein paar Tipps. Ich habe gespürt wie unwohl sie sich dabei gefühlt hat. Kein Wunder es ist immer komisch Menschen zu lesen, die man kennt. Es fühlt sich übergriffig an. „Sie hat es dir also erzählt?“ „Was glaubst du. Was soll das?“ „Wie du weißt, ist heute Trainingstag und ich will ihre Fähigkeiten testen“ will sie sich rechtfertigen. Sicher. „Sie fühlt sich unwohl dabei. Nach allem, was sie durchgemacht hat möchte ich dich bitten darauf zu verzichten. Ich werde sie lesen so wie immer“ funkel ich sie an. Ihr scheint meine Antwort nicht zu gefallen. Ich spüre ihre Ablehnung aber das ist mir egal. Hier geht es um meine kleine Schwester. Sie ist meine Familie. „Es geht hier nicht um wohlfühlen Ava. Die Gefahr lauert da draußen und es ist immer gut all seine Optionen zu kennen. Meine Entscheidung steht fest.“ „Wieso hast du nicht vorher mit mir gesprochen? Ich habe die Verantwortung für sie“ will ich wissen. Früher kam sie doch auch mit allem zu mir. Was hat sich verändert. „Ava sie müssen es lernen. Wir können sie nicht andauernd in Watte packen. Dafür sind diese Tage da. Respektiere meine Entscheidung. Du weißt am besten, was passiert, wenn man eine Situation unterschätzt beziehungsweise falsch einschätzt. Erfahrung ist wichtig und deswegen will ich das Musa früh anfängt“ erwidert sie forsch. Ist das ihr Ernst. Wieso spielt sie gerade jetzt darauf an. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Sie muss nicht darauf herumreiten. Mein Blick geht zu Saul. Er steht einfach nur neben ihr. Wieso sagt er nichts. Er wirkt etwas verändert. „Wisst ihr was das muss ich mir nicht geben“ ich lasse die beiden stehen und gehe in Richtung des Parcours. Ich höre noch wie Saul mir nachruft aber ich gehe einfach weiter. Muss mich abreagieren. Die Wut und Enttäuschung in mir ist so stark. Wieso erkennen sie nicht, was Lesen von Menschen mit einem macht. Es verändert dich und ich weiß nicht, ob Musa für diese Veränderung schon bereit ist.

POV Saul
Ich sehe Ava nach wie sie davonstürmt. „War das wirklich nötig?“ will ich von Farah wissen. „Ich habe es nicht so gemeint. Es tut mir leid“ räumt sie mir nun ein. „Ich verstehe, dass du alles tun willst, um die Schule zu schützen. Wir hätten mit ihr reden müssen“ das wird mir jetzt klar. „Saul es hätte nichts an der Tatsache geändert. Meine Entscheidung steht fest, ob es ihr gefällt oder nicht. Mentalfeen sind eine gute Unterstützung im Kampf. Je früher sie lernen ihre Fähigkeiten einzusetzen, umso besser. Menschen lesen ist eine Gabe, die man nicht einfach ungenutzt lassen kann. Wir wissen nicht was uns erwartet. Es ist immer gut einen Trumpf in der Hand zu haben. Ava ist mächtig und Musa wird es ebenso sein.“ „Du weißt wie wichtig Ava ihre Familie ist. Sie würde alles für sie tun. Musa musste wirklich viel durchmachen. Ich denke sie hat Angst es wird ihr zu viel“ „Das mag sein“ antwortet Farah knapp. „Ich werde sie suchen und mit ihr reden“ „Saul das Training startet bald. Ava kriegt sich schon wieder ein“ „Nein das denke ich in dem Fall nicht Farah. Bitte verzeih aber das ist jetzt wichtiger“ ich wende mich von Farah ab und mache mich auf die Sache nach Ava. Ich muss mit ihr reden. Sie wirkte so verletzt und nach gestern kann ich nicht riskieren ,dass sie sich von mir entfernt.

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