Kapitel 7

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Abend in Alfea
POV Ava
Den ganzen restlichen Tag hat mich das komische Gefühl nicht verlassen und Saul hat sich auch noch nicht gemeldet. Weder bei mir noch bei Farah. Ich wollte zwischenzeitlich auch nach Musa sehen aber ich habe sie leider nicht finden können. Vermutlich freundet sie sich mit ihren Mitbewohnerinnen an, obwohl ich bei Bloom immer noch kein gutes Gefühl habe aber sie entscheidet selbst über ihre Freunde. Das werde ich ihr nicht vorschreiben nur aus sicherer Entfernung beobachten. Ich komme im Speisesaal an und sehe Sky und Stella auf der Empore stehen. Für mich sieht es nicht so aus als hätten sie miteinander gesprochen. Beide fühlen sich so aufgewühlt. Das gefällt mir nicht. Durch immensen Schmerz werde ich abgelenkt. Ich versuche die Herkunft zu lokalisieren. Er kommt mir so vertraut vor. Als ich die Quelle ausmache, weiß ich auch warum. Nein. „Wir brauchen Hilfe“ höre ich Terra rufen. Wie in Trance eile ich auf sie zu. „Oh mein Gott Saul. Was ist passiert?“ will ich aufgeregt von Musa und Terra wissen. „Wir haben ihn verletzt im Wald gefunden. Der Verbrannte“ Musa stockt. Nein bitte nicht. „Sky“ rufe ich panisch und er folgt sofort meinen rufen.  Schockiert schaut er erst zu mir dann zu Saul. „Bitte lös Musa an. Ich löse Terra ab. Das habt ihr ganz toll gemacht. Ihr beide“ wir übernehmen Saul und ich spüre seinen Schmerz bei Hautkontakt noch intensiver. Wäre ich nicht so geübt darin, würde es mir die Beine wegziehen. „Wir müssen ihn sofort zu Ben bringen“ „Okay“ gemeinsam mit Sky gelingt es Saul zum Gewächshaus zu bringen. „Ben wir brauchen Zanbaq schnell“ „Was ist?“ aber die Worte bleiben ihm bei unserem Anblick im Halse stecken. „Bringt ihn zur Bank“ vorsichtig platzieren wir ihn dort und ich lehne mich an ihn. Meine Hände auf seinen Schultern. „Ava könntest du“ bittet mich Ben. „Darum brauchst du mich nicht bitten“ meine Hände berühren seine Haut und ich ziehe den Schmerz so gut es geht aus ihm heraus während Ben in mit Zanbaq behandelt. „Ava“ höre ich ihn nach ein paar Minuten flüstern. „Ich bin so froh“ ich lehne mich näher an ihn und gebe ihm einen leichten Kuss. So froh, seine Stimme zu hören. „Nicht weinen“ flüstert er leise. „Alles ist gut“ will er mich beruhigen. „Silva“ sein Blick geht zu Sky. Sein Gesicht immer noch voller Angst und Sorge. „Es geht mir besser Sky. Mach dir keine Sorgen. Bitte lass Ben seine Arbeit machen. Würdest du bitte das Gewächshaus verlassen?“ bittet er ihn und ich spüre bei der Anstrengung eine weitere Welle des Schmerzes. Sofort beginne ich wieder ihn zu absorbieren. Ich kann ihn nicht Leiden sehen und ich halte es noch gut aus. „Aber ich will bleiben und helfen“ meint Sky frustriert. „Sky Saul hat recht. Das war sehr viel Aufregung. Ich bleibe bei ihm und passe auf. Versprochen. Sobald es etwas Neues gibt, melde ich mich“ weiß ich doch, dass das was folgt kein Anblick für einen Teenager ist vor allem nicht für Sky. „Versprochen“ lenkt er ein. „Ich gebe dir mein Wort“ versichere ich ihm. Zufrieden mit meiner Antwort verlässt er uns. Endlich kann ich offen reden. Ben kommt mit den Verbänden und reinigt dir Wunde. Es sieht schlimm aus. Schlimmer als ich dachte. „Schatz was ist da draußen passiert?“ „Er ist geflohen. Alle Soldaten sind Tod. Wie kam ich hier her?“ „Musa und Terra haben dich hergebracht“ erkläre ich ihm. „Das war gefährlich“ das weiß ich doch auch aber ich bin froh, dass sie es getan haben. „Wie schlimme ist es Ben?“ will ich wissen als er die Wunde weiter untersucht. „Naja das Zanbaq wird die Infektion verlangsamen. Das gibt uns Zeit nach ihm zu suchen. Die beiden haben dich rechtzeitig gefunden“ erklärt uns Ben. „Er könnte überall sein“ meine ich frustriert. „Ich stelle ein Bataillon zusammen Ava. Mach dir keine Sorgen. Wir finden ihn“ „Die Wunde ist tief Saul“ mache ich ihn klar. „So schlimm? Aber es fühlt sich nicht so schlimm an“ es scheint bei ihm Klick gemacht zu haben, den jetzt schaut, er mich besorgt an. „Schatz bitte hör auf“ „Was meinst du?“ frage ich unschuldig in der Hoffnung noch etwas Zeit zu schinden. „Du absorbierst meinen Schmerz, oder? Es fühlt sich an als hätte ich mich gestoßen nicht als wäre ich gekratzt worden“ „Es macht mir nichts aus“ „Das mag zutreffen, wenn du nur etwas nehmen würdest aber so. Ich sehe die Schweißperlen auf deiner Stirn“ „Ich will dir doch nur helfen“ gestehe ich unter Tränen. Er hat recht, der Schmerz ist heftig aber mir ist es egal. Es hilft ihm. Basta. „Ava bitte. Lass es mich eine Weile fühlen. Das Öl wird es besser machen“ unschlüssig was ich tun soll, bleibe ich hinter Saul stehen. Er nimmt mir die Entscheidung ab und löst meine Hände. Zieht mich vorsichtig neben sich auf die Bank. „Ich liebe dich Ava“ „Ich liebe dich auch. Ich kann dich nicht verlieren“ gestehe ich unter Tränen. „Das wirst du nicht. Versprochen. Wir bekommen das in den Griff“ er lehnt sich vor und küsst mich sanft. Ich spüre wie schwach er ist. Als wir uns lösen trocknet er meine Tränen. „Wie fühlst du dich?“ höre ich Ben fragen. „Besser danke. Kannst du Ava bitte etwas zu Stärkung geben“ „Was? Nein?“ „Schatz bitte“ „Saul hat recht weißt du. Bei der Menge an Schmerz, die du absorbiert, hast ist es ein Wunder, das du noch stehen kannst. Das ist beeindruckend.“ er reicht mir eine Flasche. Skeptisch betrachte ich die grün braune Flüssigkeit. „Was ist da drin?“ will ich von Ben wissen. „Liebe, Hingabe und etwas Mutter Natur“ erwidert er grinsend. „Trink ruhig. Es wird dir gut tun“ unter den strengen Augen der beiden leere ich die Flasche. Wenigstes hat es nicht geschmeckt, wie es aussah. Ich spüre wie sich etwas in mir verändert. „Besser Schatz?“ „Mhm“ gebe ich widerwillig zu. „Hier“ reicht mir Ben ein Fläschchen Öl und etwas Gaze. „Für den Fall der Fälle. Du solltest etwas schlafen alter Freund. Das wird dir guttun. Euch beiden“ sieht uns Ben kritisch an. „Ich helfe dir ihn auf euer Zimmer zu bringen und informiere Farah dann“ „Danke Ben“ mit vereinten Kräften schaffen wir es zu unserer Suite. Wir legen Saul ins Bett und ich bringe Ben noch zur Tür. „Pass auf ihn auf. Er muss sich schonen. Sollte er nicht wollen drei Tropfen hiervon sollten genügen“ grinst er mich wissend an und verlässt das Zimmer. Ich bereite einen Tee vor und tropfe in Sauls Tasse vorsorglich drei Tropfen. Ich kenne Saul ausruhen ist nicht sein Ding. Mit dem Tee bewaffnet gehe ich zurück zu ihm und leiste ihm Gesellschaft. Der Tee hat zum Glück schnell gewirkt und Saul ist an mich gekuschelt eingeschlafen. Ich decke uns zu und nehme mir ein Buch. An schlaf, ist eh nicht zu denken. Dafür bin ich viel zu aufgewühlt. Zu groß die Angst, die Infektion könnte ihn im Schlaf übermannen. Nein das Risiko gehe ich nicht ein. Ich werde über ihn wachen so wie er immer über mich.

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