Kapitel 14

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Erste Unterrichtsstunde
POV Ava
„Guten Morgen. Setzt euch bitte“ begrüße ich die Klasse. „Wie ihr wisst, wird der Unterricht heute aus aktuellen Anlass verkürzt. Die Königin von Solaria hat ihren Besuch angekündigt. Also machen wir das Beste aus der kurzen Zeit“ ich greife zum Buch, da kommt mir plötzlich eine andere Idee. Ich lege das Buch wieder weg und wende mich meiner Klasse zu. „Ihr nutzt eurer Element nun schon eine ganze Weile. Lernt es besser kennen. Es besser verstehen. Wie fühlt ihr euch dabei? Habt ihr Probleme, Ängste oder Fragen. Ich würde heute gerne die Zeit nutzen ein offenes Ohr für euch zu haben“ „Also kein Unterricht heute?“ hackt Musa nach. Auch in den  Gesichtern der anderen sehe ich die Fragezeichen. „Doch schon nur anders. Es ist wichtig über alles zu reden. Es in sich hineinzufressen ist nie gut. Also traut euch ruhig. Ich bin hier und laufe nicht weg. Seit nicht so schüchtern“ ermutige ich sie. Aisha hebt zögerlich ihre Hand. Ein guter Anfang. „Ms. Summer“ „Ja Aisha“ „Manchmal fällt es mir schwer das Wasser zu kontrollieren. Es ist schwer es zu beschreiben. Oft habe ich das Gefühl, wenn ich nicht aufpasse übermannt es mich. Es fühlt sich so gewaltig an. Als würde es mich unter Wasser ziehen. Immer tiefer und es ist so schwer dagegen anzukämpfen“ ich schaue sie mitfühlend an. Das war ein mutiger Schritt. „Das ist ein völlig normales Gefühl. Ich denke, deinen Klassenkameraden geht es ähnlich. Versteckt euch nicht. Redet darüber. Ich möchte, dass ihr wisst, dass es keine Schwäche ist Angst zu haben. Unsicher zu sein. Dafür seit ihr hier. Wir sind für euch da, um euch zu helfen, euch zu leiten. Habt keine Angst auf uns zuzukommen. Das war sehr mutig Aisha. Wir fangen alle klein an aber je mehr wir üben und lernen, umso besser werden wir. Früher fiel es mir auch schwer meine Kräfte zu kontrollieren. Gefühle können eine schöne Sache sein aber nicht, wenn man sein Element kennenlernt. Als kleines Kind spielen die Gefühle verrückt, dann pendelt es sich irgendwie ein und dann kommt das Teenagerdasein. Es ist schwierig. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich einmal aus Versehen unsere komplette Wohnung geflutet habe, weil ich sauer war. Gott meine Eltern waren so verärgert. Wisst ihr warum?“ frage ich die Klasse. Alle sehen mich gespannt an. „Nein warum?“ fragt mich Bloom interessiert. Ich sehe in ihren Augen, dass sie das Gefühl sehr gut kennt. „Ich war 14 und wollte unbedingt auf dieses Konzert aber meine Eltern haben es mir verboten und wie auf Knopfdruck schossen aus sämtlichen Leitungen das Wasser“ gestehe ich mit einem Grinsen. Ich höre das Lachen der Klasse und es ist wie Musik in meinen Ohren. Dafür bin ich Lehrerin geworden. Für Momente wie diese. „Lasst den Kopf nicht hängen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Zum Glück sonst wären wir arbeitslos“ scherze ich um die Stimmung weiter aufzuheitern. Ich fühle ihre Dankbarkeit. Sie erfüllt mich. Ich werde das jetzt öfters machen. „Habt ihr noch etwas über das ihr gerne reden wollt?“ frage ich in die Runde und überraschenderweise geht die Hand von Musa sofort nach oben und sie grinst mich schelmisch an. Was kommt wohl jetzt. „Ja Musa?“ „Wieso tauschen wir heute nicht mal die Rollen. Anstatt das wir zeigen was wir können, könntest du uns eine kleine Demonstration geben“ „Würde euch das gefallen?“ frage ich die restliche Klasse und alle nicken begeistert. „Gut warum nicht. Heute ist ja alles anders. Ich würde euch bitten an eurem Platz sitzen zu bleiben. Sonst besteht die Gefahr, dass ihr nass werdet“ grinse ich frech. Dann mal los. Ich stelle mich in die Mitte der Klasse, so das jeder eine gute Sicht auf mich hat. „Also dann womit soll ich anfangen. Ach ja, die Basis“ ich strecke meine Hände aus und ziehe aus der Luft Wasser und forme sie zu einer Kugel. „Eine Wasserfee hat es oft einfach, sie ist doch ständig von ihrem Element umgeben.“ ich lasse die Kugel über unsere Köpfe schweben und lasse sie ausbrechen. In verschiedene Richtungen. Wir sind in einem Käfig aus Wasser gefangen. Es funkelt und glitzert überall. „Wow“ „Cool“ „Krass“ „Mehr“ höre ich die Schüler rufen. „Was sind eure Lieblingstiere?“ „Maus“ „Hirsch“ „Schlange“ „Seepferdchen“ „Hund“ „Flamingo“ „Schmetterling“ rufen sie mir zu und ein Tier nach dem anderen forme ich aus dem Wasser und lasse sie durch die Klasse tanzen. Ich sehe die erstaunten Gesichter. „Kannst du das mit den Tropfen zeigen?“ bittet mich Musa. „Sicher nichts leichter als das“ ich konzentriere mich und lasse kleine Wassertropfen um uns herum erscheinen. Verbinde sie mit einer dünnen Spirale. Nun stehen wir in einem Käfig aus Wasser und über unseren Köpfen thront ein Mobile aus funkelnden Wassertropfen.  Ich spüre wie das Wasser an meinen Händen hochklettert. Zeit für das Finale. Mit einer Handbewegung fällt der Käfig in sich zusammen. Wie ein kleiner Wasserfall. Ich reagiere schnell und sammle das Wasser als Kugel in meiner Hand. So wie am Anfang. Mit einer gekonnten Handbewegung lasse ich das Wasser verdunsten und verbeuge mich scherzhaft vor meiner Klasse. „So bekommen wir kein Ärger mit Ms. Dowling, weil wir das Klassenzimmer geflutet haben.“ es folgt ein tosender Applaus. „Wow das war der Hammer. Deine Schwester hat es echt drauf. Sie ist so eine mächtige Fee. Ich hoffe, dass ich auch irgendwann so gut bin. Das war echt ein Schauspiel“ höre ich Aisha zu Musa sagen. Anscheinend habe ich einen neuen Fan. „Das wirst du Aisha. Glaub an dich. Glaubt an euch, dann ist alles möglich“ „Das werde ich danke Ms. Summers“ erwidert sie. Durch ein Klatschen wird meine Aufmerksamkeit auf die Tür gelenkt. „Königin Luna“

Because of you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt