Kapitel 10

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Kurze Zeit später
Im Gewächshaus
POV Ava
„Wie sieht es aus?“ will ich von Ben wissen, als er Sauls Verbände wechselt. Sein Blick spricht Bände. „Ich erhöhe die Dosis. Die Infektion breitet sich schnell aus“ resigniert setze ich mich neben Saul. Ich fühle mich machtlos. „Lass den Kopf nicht hängen“ will Saul mir Mut machen. Durch das Klingeln des Handys werde ich abgelenkt. Bitte lass es Marco sein. „Gut. Danke“ beendet Saul das Gespräch. „Saul was hast du?“ „Sie haben den Verbrannten erwischt“ „Wirklich“ meine ich glücklich. Aber als ich ihn umarme, trifft es mich wie ein Schlag. Der Schmerz lässt nicht nach aber das müsste er doch. „Ben?“ frage ich irritiert und er bestätigt meinen Verdacht. Die Infektion ist unverändert. „Aber sie haben ihn doch getötet“ meine ich mit belegter Stimme. Kann kaum die Tränen zurückhalten. „Marco meinte sie habe die Spuren eines zweiten gefunden. Es tut mir so leid Ava. So wie es scheint, kann ich mein versprechen nicht halten“ „Nein Saul sag das nicht“ die Tür wird aufgerissen und Sky kommt mit grinsendem Gesicht reingestürmt aber als er uns sieht, ändert sich das schlagartig. Ich fühle seine Verwirrung, Sorge aber auch unbändige Wut. Sein Blick geht zur Wunde. „Wieso ist es nicht besser. Ich habe gehört der Verbrannte ist tot“ „Ein Verbrannter schon Sky aber nicht der, der mich verletzt hat. Es scheint einen zweiten zu geben“ berichtet ihn Saul. Skys Gefühle fahren Achterbahn. Ich nähere mich ihm und will ihn umarmen aber er weicht zurück. Verständlich. Es ist alles gerade so viel. „Ava bitte sag, das es nicht wahr ist. Es kann nicht sein“ „Es ist so Sky“ mir bleiben die Worte im Halse stecken. „Was können wir jetzt tun?“ will er von Saul wissen. „Nicht viel. Wir können nur warten, ob sie ihn finden“ „Nur warten. Ist das dein Ernst?“ fragt Sky ihn wütend und gerade ist es wirklich nicht einfach für mich alle Gefühle zu verarbeiten. Ich muss aufpassen. „Ben wird die Dosis erhöhen und der Rest liegt nicht in unserer Hand. Ich habe bereits meine Wünsche für deine weitere Ausbildung mit Marco besprochen“ geschockt sehe ich Saul an. Hat er mit diesem Ausgang gerechnet. Wieso hat er nicht mit mir darüber geredet. „Das war es also. Wir warten auf die Dinge, die da kommen. Wieso kämpfst du nicht? Wo ist der Silva, den ich kenne. Ich kann es nicht glauben“ „Sky bitte versteh doch“ versucht es Saul. „Nein wisst ihr was. Das ist mir zu dumm“ ich sehe wie Sky aus dem Gewächshaus stürmt. Die Tränen sind mir nicht entgangen. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Binnen weniger Minuten ist meine ganze Hoffnung zersprungen. Marco hat lange gebraucht den ersten Verbrannten zu töten und die Infektion wird schlimmer. Saul läuft die Zeit davon. Ich spüre seinen Blick auf mir.  „Sag es Ava halte es nicht zurück“ „Sky hat recht. Wieso kämpfst du nicht. Ist dir dein Leben so egal. Ich kann es nicht verstehen. Erklär es mir?“ „Ava ich würde es gerne ändern können aber du weißt selbst die Zeit läuft mir davon. Es gibt nichts, was ich tun könnte. Sonst würde ich es tun“ „Ich musste mit ansehen, wie meine Mum starb. Hab ihren Schmerz gefühlt. Verlangst du wirklich, dass ich zulasse, dass du stirbst? Das werde ich nicht.“ ich greife nach meiner Jacke. „Ava was hast du vor?“ „Das richtige. Ich werde ihn suchen und dich retten“ „Nein das lasse ich nicht zu. Es ist zu gefährlich da draußen“ meint Saul besorgt. „Du kannst mich nicht aufhalten. Mein Entschluss steht fest“ meine ich trotzig. Was erwartet er von mir. „Ich vielleicht nicht aber er schon“ ich höre die Tür zufallen und mein Blick geht zu Ben. Seine Augen leuchten grün auf und er verschließt die Tür mit Ranken. Entschuldigend sieht er mich an. „Ist das euer Ernst. Ihr wisst, das mich das nicht lange aufhält, oder?“ „Ava bitte sei vernünftig“ „Ich lasse euch dann mal allein“ zieht sich Ben zurück. „Schatz bitte komm her zu mir“ bittet mich Saul. „Nein“ „Bitte“ er versucht aufzustehen aber ich sehe und fühle wie schmerzhaft jede Bewegung für ihn ist. Ich gebe nach. „Saul bitte bleib sitzen. Du musst dich ausruhen“ „Dann setzt sich neben mich“ ich gebe seiner Bitte nach und spüre seinen Arm um meiner Taille. Er zieht mich näher zu sich. „Ich liebe dich Ava“ ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. „Ich dich auch aber ich kann nicht zulassen, dass du stirbst. Dieses rumsitzen macht mich krank. Ich fühle mich so hilflos. So ohne jegliche Kontrolle. Ich kann dich nicht verlieren“ „Dann lass uns zusammen daran glauben, das Marco erfolgreich ist. Ein Funken Hoffnung besteht noch.“ „Wieso hast du mir nichts von den Plänen für Sky erzählt?“ hacke ich nach. „Ich hatte Angst vor deiner Reaktion Ava. Tut mir leid“ ich kuschel mich näher an ihn und absorbiere weiter etwas von seinem Schmerz, in der Hoffnung es verschafft uns etwas mehr Zeit. Bitte Marco Nora findet ihn.

Einige Zeit später
Um mich etwas abzulenken habe ich angefangen Ben etwas zur Hand zu gehen. Am Ende hatte mich Saul überzeugt nicht zu gehen. Es fiel mir so schwer aber konnte es ihm nicht abschlagen. „Mach ich das so richtig?“ will ich von Ben wissen als ich eine Pflanze verschneide. „Besser als die Erstsemester“ kichert er. Plötzlich wie aus dem nichts spüre ich eine Veränderung im Raum. Ben scheint mein Zögern zu bemerken. „Ava was hast du?“ erkundigt er sich. Kann es sein das. Ich stelle die Blume weg und eile zu Saul. Entferne den Verband und tatsächlich, daher kommt die Veränderung. Der Schmerz lässt nach. „Ben sieh nur die Infektion“ er eilt zu uns und untersucht ihn. „Saul wie fühlst du dich?“ fragt er ihn. „Anders. Der Druck ist weniger. Der Schmerz nicht mehr so stechend“ erleichtert atme ich auf. Die Tür wird aufgerissen und Farah stürmt aufgeregt rein gefolgt von Sky. Er ist in Kampfmonteur. „Farah was ist los?“ ihr Blick geht von Sky zu mir. „Sky und Bloom haben den Verbrannten getötet“ offenbart sie uns mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Sie versucht es zwar zu verstecken aber bei genauem hinsehen sieht man es deutlich. Ohne zu Zögern ziehe ich Sky in eine Umarmung. „Geht es dir gut?“ frage ich besorgt. Er nickt zögerlich. Ich spüre sein Unbehagen. „Geht es ihm besser?“ fragt er besorgt und riskiert ein Blick zu Saul. „Ben wie geht es ihm?“ will ich wissen. „Die Infektion geht langsam zurück. In ein paar Tagen wird nichts mehr zu sehen sein“ bestätigt er. Erleichterung ist im ganzen Raum zu spüren. Mein Herz springt über vor Dankbarkeit. „Danke Sky, auch wenn es sehr gefährlich war“ gebe ich ihm zu verstehen. „Gefährlich, dumm und riskant“ ich sehe wie Saul auf uns zu läuft und Sky mustert. Skys Unbehagen wächst aber ich spüre, dass er keinen Grund dazu hat. „Ich bin stolz auf dich Sky und dein Vater wäre es auch. Du hast mein Leben gerettet. Ich danke dir“ glücklich und zufrieden beobachte ich wie sich meine beiden Jungs umarmen. Bei diesem Anblick kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

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