Kapitel 30

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Zeitgleich bei Sky und Saul
POV Saul
In der Schule wird es immer hektischer. Ich hoffe die errichteten Barrikaden halten sie wenigstens eine Weile auf. Sonst wird es ein Massaker geben. Daran will ich gar nicht denken. „Die Barrikaden sind alle aufgestellt“ kommt Sky auf mich zu. „Danke. Hast du etwas von Ava gehört?“ frage ich besorgt. Ich bin froh, dass sie zurück nach Alfea ist und nicht mehr im Wald ist. Farah hat mir erzählt, das Rosalind verschwunden ist. Das ist nicht gut. „Ja es geht ihr gut. Sie ist bei Sam, Ben und Musa. Seine Verletzungen sind tief. Ben kann jede Hilfe gebrauchen“ erklärt er mir und ich bin etwas ruhiger. Sie ist in meiner Nähe. Wer weiß wie diese Nacht endet. Es gibt noch so viel was unausgesprochen ist. Was wenn mir die Zeit davonläuft. Soll es das gewesen sein. Mein Kopf dreht sich. „Alles okay Silva?“ fragt mich Sky mit kritischem Blick. Er wird wirklich immer mehr wie Andreas. Das bekräftigt nur mehr meinen Entschluss. Ich habe Ava versprochen keine Geheimnisse mehr. Ich war zu ihr ehrlich und ich werde es jetzt auch zu Sky sein, solange ich noch die Chance dazu habe. „Sky hast du kurz einen Moment“ und nehme ihn an die Seite. „Du hast recht mich beschäftigt etwas deswegen bin ich nicht ganz bei der Sache“ „Keine Sorge Ava wird nichts passieren. Sie ist stark“ will er mir Mut machen, wenn das nur meine einzige Sorge wäre. Das was ich jetzt offenbare, wird meine Beziehung zu Sky für immer verändern. Aber es muss sein. „Was ist los Silva? Du klingst Ernst“ „Ich weiß nicht wie diese Nacht hier endet aber ich will dir die Wahrheit über Asterdell verraten“ „Das musst du nicht Bloom hat das schon“ „Ich denke nicht, dass Bloom das weiß. Es gibt etwas was du wissen solltest. Dein Vater wurde in Asterdell getötet“ offenbare ich ein lang gehütetes Geheimnis. „Was erzählst du da? Das ist unmöglich. Du hast mir doch immer erzählt er ist im Kampf gefallen“ meint er bestürzt. „Das ist auch richtig Sky“ und so fange ich an ihm von damals zu erzählen.

Flashback
Schon den ganzen Tag hatte ich ein ungutes Gefühl bei der Mission. Andreas und Rosalind verhalten sich merkwürdig. Sie tuscheln ständig und durch Zufall habe ich mitgehört und war schockiert. Unsere Gruppe teilt sich auf und ich wittere meine Chance Andreas zur Vernunft zu bringen. „Saul was ist los? Du wirkst so abwesend. Wir haben eine Mission, der du deine Aufmerksamkeit schenken solltest“ tadelt er mich grinsend. „Andreas in dem Dorf sind immer noch Menschen. Sie wurden nicht evakuiert aber das wisst ihr ja, oder etwa nicht. Ihr opfert Menschen für eure Zwecke was ist nur los mit euch“ konfrontiere ich ihn. „Saul es ist zu unser aller besten“ „Mehr hast du nicht zu sagen. Farah und Ben glauben sie töten nur die Verbrannten aber es werden hunderte Unschuldige sterben. Das kann dir doch nicht egal sein. Sollte Ava deswegen nicht an der Mission teilnehmen? Weil du wusstest was passiert?“ will ich erbost wissen. Ich habe so eine unbändige Wut im Bauch. „Lass Ava aus dem Spiel. Du weißt es ging ihr nicht gut“ „Passt dir ja gut in den Plan, oder?“ „Höre ich da etwa Eifersucht?“ fragt er mich gerade heraus. „Wir können nicht zulassen was dort passiert?“ „Rosalind hat es befohlen Saul“ ich kann es nicht glauben, wie sehr er sich verändert hat. „Ihr Befehl war falsch. Tut mir leid aber ich werde ihm nicht Folgen“ ich will an ihm vorbeigehen aber er stellt sich mir in den Weg. „Ich kann leider nicht zulassen, dass du sie warnst mein Freund“ sein Blick so starr. So verbohrt“ „Andreas noch kannst du dich entscheiden. Denk an Ava und Sky. Bitte folge deinem Gewissen nicht ihrem Befehl“ flehe ich ihn an. Ich sehe wie er sein Schwert zieht. „Ich tue alles nur für Sky und Ava. Rosalind hilft mir sie zu beschützen“ er richtet sein Schwert auf mich. „Tue das bitte nicht Andreas. Ich flehe dich an. Farah und Ben sind deine Freunde. Es würde sie zerstören“ „Es tut mir leid Saul aber das ist der einzige Weg für eine sichere Zukunft“ Verdammt. Mir läuft die Zeit davon. Er kommt auf mich zu und ich ziehe mein Schwert. Andreas greift mich an und ich versuche ihm so gut wie möglich abzuweisen. Er  ist so verbissen. Keinen Moment zweifelt er an Rosalind. „Andreas bitte halte ein“ seine Klinge streift meine Wange. Ich spüre die Blutstropfen runterrinnen. Geschockt schaue ich ihn an. Er lenkt nicht ein. Der Kampf wird immer intensiver. Die Klinge meines Schwertes durchbohrt seinen Körper. Meine Hände zittern. Ich sehe wie Andreas auf die Knie sinkt. Was habe ich nur getan. Das Blut meines besten Freundes klebt an meinen Händen.
Flashback Ende

Ich blicke in das geschockte Gesicht von Sky und ich kann es ihm nicht verdenken. „Nach dem Kampf rannte ich zurück zu Farah und Ben. Ich dachte, ich könnte sie noch aufhalten aber ich kam zu spät. Asterdell brannte bereits lichterloh“ ich sehe wie Sky am ganzen Körper zittert. „Du hast gelogen. Du hast gesagt er war ein Held. Ein Kämpfer für die Anderswelt“ „Andreas hat auch unzählige Leben gerettet Sky. Er tötete mehr Verbrannte als wir alle zusammen aber er war nicht unfehlbar. Rosalinds Einfluss hat ihn verändert. Blind gemacht“ „Hat Ava es gewusst?“ „Ja aber bitte sei nicht sauer auf sie. Ich habe sie angefleht nichts zu sagen. Wollte es dir irgendwann selbst sagen“ „Sie hat mein Dad doch geliebt? Wie kann sie dann“ ich verstehe was er meint. „Das hat sie über alles. Nach den Ereignissen von Asterdell hat sie uns verlassen, Alfea den Rücken gekehrt. Sie hatte Monate nicht mit mir gesprochen nur, wenn es um dich ging und ich kann es verstehen. Ich habe ihr das Liebste genommen. Sie dachte immer ich hätte ihn auch anders aufhalten können aber in dem Moment sah ich den Kampf als einzigen Weg. Jetzt ist es zu spät und ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen.“ „Was soll ich jetzt denken? Mein ganzes Leben wurde ich angelogen“ meint Sky aufgewühlt. „Es gibt keinen Tag, an dem mich die Schuld nicht einholt. Bitte glaube mir ich wollte das nicht“ „Er hat hunderte getötet und du hast ihn aufgehalten. Ende der Geschichte, oder?“ „Sky“ „Nein bitte ich muss das erstmal verarbeiten. Du hast mein Vertrauen missbraucht. Ich muss erst mal damit klarkommen. Ich schaue mal nach Sam“ und schon dreht er mir den Rücken zu und ich sehe ihm traurig nach. Es war richtig die Wahrheit zu sagen auch, wenn es schmerzt. Ich hoffe, er kann mir eines Tages verzeihen so wie Ava es konnte.

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