Kapitel 6

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Am Steinkreis
POV Ava
Als ich am Steinkreis ankomme, stelle ich erfreut fest, dass schon alle Schüler anwesend sind und auf ihren Plätzen sitzen. „Guten Morgen. Ich übernehme heute die Stunde von Ms. Dowling. Sollten Fragen aufkommen scheut euch nicht sie zu stellen“ beginne ich die Stunde. „Guten Morgen“ antworten sie mir im Chor. Und zücken ihre Notizblöcke. „Also was ist so besonders am Steinkreis?“ frage ich in die Runde. „Keiner?“ „Sie erzeugt die magische Barriere“ meldet sich eine Schülerin. „Fast richtig. Die magische Barriere hat hier ihren Ursprung und wurde von Ms. Dowling zum Schutz der Schule und ihrer Schüler errichtet. Hier im Steinkreis haben wir Verbindung zu der Magie im ganzen Land. Der magische Brunnen versorgt unsere Schule mit Elektrizität und sorgt unter anderen dafür, das ihre eure Handys laden könnt“ ich höre das Kichern der Schüler. Immer gut zwischendurch ein Witz zu machen. Dann ist die Stunde nicht so verkrampft. „Was passiert, wenn der Brunnen nicht funktioniert?“ fragt ein Schüler. „Das ist zum Glück noch nie passiert aber seit sicher wir haben auch hierfür einen Notfallplan“ „Können wir deswegen unsere Magie hier so gut nutzen, weil die Magie unserer Reiche hier fließt?“ fragt ein anderer. „Gut kombiniert. Manchmal hilft das den Schülern wirklich“ die Schüler machen sich Notizen aber wie es scheint nicht alle. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Stella die ganze Zeit mit einer ihrer Mitschülerin tuschelt. Ich fühle bei ihr Aufregung, Scham und Schuld aber auch ein gewisses Desinteresse für den Unterricht. An ihrer Stelle würde ich lieber aufpassen. „Wie wäre es, wen ihr mir zeigt, wie tief ihr mit eurem Element bereits verbunden seid. Freiwillige?“ grinse ich in die Runde aber mein Blickt, liegt weiter auf Stella. Die scheint das auch endlich zu bemerken und schaut mich nervös an. Mal sehen. „Wie wäre es mit dir Stella? Zeig der Klasse doch bitte eine Kostprobe deines Elements“ ich sehe wie sie widerwillig an die Schale tritt und tut, was ich verlange. Ihre Augen leuchten gelb auf und ihre Hände sind von Licht umgeben. Die Intensität des Lichts nimmt immer mehr zu. Ich sehe, das Flackern und spüre die Veränderung in Stellas Gefühlen. Eine Mischung aus Angst und Furcht. Verdammt. Das Licht und die Hitze bricht aus und sie hat die Kontrolle verloren. Panisch sieht sie mich an. Mit einer Handbewegung lasse ich eine Wasserbarriere um sie entstehen, um die Schüler zu schützen. Zudem lasse ich meinen Mentalfähigkeiten freien Lauf und bringe ihre Gefühle wieder etwas in Einklang. Das ist etwas, was ich selten tue, aber hier habe ich keine andere Wahl. Sie ist in diesem Zustand einfach zu gefährlich. Nach kurzer Zeit beruhigt sie sich und das Licht erlöscht. Ich lasse die Barriere verschwinden und sie schaut betreten zu Boden. „Geht es dir gut?“ will ich wissen. Sie nickt mir zögerlich zu. „Das nächste Mal pass bitte etwas besser auf anstatt zu tuscheln. Ich weiß, ihr habt euch lange nicht gesehen aber unkontrollierte Magie kann gefährlich sein. Ihr müsst eure Gefühle immer unter Kontrolle haben. Wir bündeln viel Magie in uns. Sie kann nützlich sein aber auch gefährlich. Behaltet das immer im Kopf. Der Unterricht ist vorbei. Ihr könnt gehen“ beende ich die Stunde und sehe zu, wie die Schüler nach und nach den Steinkreis verlassen. „Immer wieder ein Erlebnis deine Stunden“ überrascht drehe ich mich um. „Saul“ freudig laufe ich auf ihn zu und begrüße ihn mit einem Kuss. „Ich habe dich vermisst“ „Ich dich auch Ava“ als ich ihn anblicke, sticht mir etwas ins Auge, was mir gar nicht gefällt. Er ist in Kampfmonteur. „Was ist los?“ will ich nervös wissen. „Die solarischen Truppen kommen gleich an der Scheune an und ich helfe den Verbrannten zu verlegen“ gesteht er mir leise. Ist das sein Ernst. „Ich komme mit“ beschließe ich. „Nein Schatz du bleibst hier. Ich habe die Soldaten bei mir das ist ausreichend“ „Ich lasse dich nicht allein gehen“ will ich ihn klarmachen. „Du weißt, dass bin ich nicht. Das ist nicht dasselbe“ stöhne ich genervt. „Es droht keine Gefahr. Versprochen“ ungläubig schaue ich ihn an. „Schau nicht so Schatz bitte“ „Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Es fühlt sich falsch an dich gehen zu lassen. Wieso musst du ihn überhaupt helfen?“ will ich wissen. Man sollte meinen, die Truppen der Königin kämen mit sowas allein klar. „Weil sie sich hier nicht so gut auskennen. Es wird schneller gehen, wenn ich dabei bin. Ich passe auf mich auf“ „Es ist ein Verbrannter Saul. Du weißt wie mächtig sie sein können und ich kann helfen. Du weißt, wozu ich fähig bin“ will ich ihn unbedingt überzeugen. „Das weiß ich glaub mir aber ich werde nicht riskieren, dass du verletzt wirst Ava. Ben hat mir Zanbaqöl mitgegeben, das wird ihn für den Transport betäuben“ „Also räumst du ein, dass es gefährlich werden kann?“ hacke ich siegessicher nach. „Du weißt selbst, dass in jeder Situation ein Stück Gefahr stecken kann, das unterschätze ich nicht“ skeptisch schaue ich ihn an. Er ist echt gut mit Worten. „Bitte sieh mich nicht so an. In ein paar Stunden bin ich wieder da und wir lassen den Abend zusammen ausklingen. Ein nettes Essen mit Kerzenschein oder ein schönes Schaumbad. Na wie klingt das?“ ich merke wie er versucht von dem Ernst der Lage abzulenken. Ich kann ihn nicht verlieren. Einen weiteren Verlust könnte ich nicht ertragen. Die Verbrannten haben mir schon zu viel genommen. „Saul“ „Ava vertrau mir“ bittet er mich. „Das tue ich“ er lehnt sich mir entgegen und schenkt mir einen Abschiedskuss. Meine Hände krallen sich in sein Hemd fest. Ich will ihn nicht gehen lassen. Sanft löst er sie und haucht zarte Küsse auf meine Handrücken. „Wenn etwas sein sollte melde ich mich. Du hast mein Wort. Ich muss leider los“ „Pass auf dich auf. Ich liebe und brauche dich“ gebe ich ihn mit auf dem Weg. „Ich liebe dich auch und vergiss nicht ein Teil von mir ist immer bei dir“ dabei fällt sein Blick auf meine Kette. „Der echte Saul ist mir lieber“ er schenkt mir ein letztes Lächeln bevor er Richtung Barriere geht. Bitte lass alles gut gehen.

Nach dem Unterricht
Endlich habe ich die letzte Unterrichtsstunde hinter mich gebracht und ich kann mich in mein Büro zurückziehen. Gut das es nur drei waren. Mit meinen Gedanken, ganz woanders ist es schwierig guten Unterricht abzuliefern. In meinem Büro mache ich mir zuerst einen Tee, vielleicht hilft er meine Nerven etwas zu beruhigen bevor ich mich an den Stapel Aufsätze ran traue. Wieso habe ich meinen Schülern nur über die Ferien Hausaufgaben gegeben. Na ja es hilft ja nichts. Einem nach den anderen lese ich und beurteile ihn. Ich muss schon sagen, sie haben sich echt Mühe gegeben. So vertieft bekomme ich erst gar nicht mit wie jemand mein Büro betritt. Erst als ich andere Gefühle wahrnehme, blicke ich verdutzt auf. Vor mir sehe ich eine junge Fee, welche mich amüsiert anschaut. Hatte sie geklopft. Sollte ich so vertieft gewesen sein. „Hallo kann ich dir helfen?“ frage ich sie freundlich. „Hi ich bin Beatrix. Mein erstes Schuljahr hat gerade angefangen und ich wollte sie unbedingt kennenlernen. Sie sind eine Legende“ höre ich sie schwärmen. Okay das ist schon etwas merkwürdig. Normalerweise wird Farah von den neuen Schülerinnen belagert. „Schön dich kennenzulernen. Ich hoffe, es gefällt dir hier bis jetzt in Alfea“ „Ja es ist ganz nett. Ich bin übrigens eine Luftfee“ erklärt sie mir stolz. „Interessant. Alfea hat nicht so oft Luftfeen als Schülerinnen“ „Sie sind eine Fee mit zwei Elementen, oder? Wasser- und Mentalkräfte. Ist es schwierig beides in Balance zu halten?“ fragt sie mich neugierig. Wow ganz schön direkt. „Manchmal ja manchmal nein. Der Trick dabei ist stets einen klaren Kopf zu haben“ ich sehe wie ihr Blick weiter auf mir liegt aber ich kann ihn nicht richtig deuten. „Ich möchte nicht unhöflich sein aber ich habe noch ein paar Arbeiten zu benoten. Wolltest du etwas Bestimmtes?“ hacke ich nach. „Oh ich wollte sie nicht stören. Nur etwas fragen“ abwartend sehe ich sie an. „Ich interessiere mich sehr für Geschichte und so und wollte sie fragen, ob sie nicht vielleicht eine Assistentin brauchen. Ich könnte ihnen eine große Hilfe sein“ das ist es also. „Das ist sehr schmeichelhaft aber momentan brauche ich keine aber ich denke das Schuljahr wird viele spannende Aufgaben für dich bereithalten“ lehne ich nett ab. „Schade da kann man nichts machen aber danke fürs zuhören und das ich sie kennenlernen durfte. Es war mir eine Ehre“ verabschiedet sie sich. Ich sehe ihr nach, wie sie mein Büro verlässt. Irgendwas an dieser Fee ist anders. Ihre Gefühle sind so ganz anders als bei ihren Mitstreiterinnen. Kaum wahrnehmbar als würde sie ihre wahren Emotionen verstecken aber wieso sollte sie das tun. Kopfschüttelnd nehme ich einen weiteren Schluck Tee. Der Lavendelduft steigt mir in die Nase. Vielleicht sehe ich auch nur Gespenster. Am besten ich kontrolliere die Arbeiten weiter so habe ich wenigstens etwas Ablenkung.

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