TURKISH MAFIA

2.Kapitel

                           Sonntag, 00:00

,,Ich denke, er ist hier." meint Enes und stoppt das Motorrad. Wir stehen paar Meter entfernt vor einer verlassenden Firma. Außenrum stehen mehrere breite, wirklich breite, Männer in Anzügen und gucken sehr streng. Da oben mehrere Fenster sind, kann ich sehen, dass das Licht an ist.

Wo sind wir hier?

,,Was ist das hier Enes? Was ist das für eine Scheisse?" frag ich gespannt. Ob Hakan das drinnen ist? Ob sie ihn verletzt haben? Lebt er noch? ,,Efsane, da gibt es eine Sa-" ,,Sag es!" Er verheimlicht mir eine Sache! Was hat Hakan angestellt?!

,,Hakan und ich waren letztens bisschen Spielen. Du weißt schon...mit Geld undso-" Geschockt öffne ich mein Mund. ,,Euer verdammter Ernst? Wie könnt ihr nur so dumm sein?!" ,,Wir dachten es passiert nichts. Als ich beim ersten Mal verloren habe, habe ich sofort aufgehört. Aber Hakan...er machte weiter..." Planlos gehe ich mit meinen Händen, durch mein Haar und versuche mich zu beruhigen. Dieser Dummkopf. Dieser dummer, dummer, dummer Dummkopf.

,Und? Wie viel hat er verzockt?" frag ich ihn sauer. Er schüttelt sein Kopf, was mir zeigt, dass er es nicht sagen will. ,,Sag es, bevor ich mich nicht mehr kontrollieren kann und dein Genick breche." knurre ich ihn an und gehe einen Schritt näher. ,,Irgendwas mit 20000..." nuschelt er abweisend.
,,WAS?!" ,,Pschtt." ,,Halt deine Fresse! Ich glaub das nicht!" Enes atmet hörbar aus und dreht sich wieder zu mir. ,,Ich muss jetzt gehen. Ich lass das Motorrad hier, damit ihr nach Hause könnt." sagt er ruhig. Ich box ihn schnell auf den Oberarm. ,,Du gehst nirgendwohin! Du kommst jetzt mit mir mit!" ,,Ich kann nicht man! Ich...ich hab so beschissen Angst vor denen." gesteht er und weicht meinen Blick aus. Er steigt aus und guckt mich an, als ob er noch was sagen möchte. ,,Wenn ich du wäre, würde ich jetzt einfach gehen. Wenn die Männer schon so sind...will ich den Boss, von denen mir nicht vorstellen." flüstert er mir zu, dreht sich um und geht ohne noch was zu sagen davon.

In was für einer Scheisse steckt Hakan man?! Wer sind die ganzen Männer? Für wen arbeiten die? Und wer ist der 'Boss'? Verfickt nochmal! Mein Wut für Hakan steigt immer mehr. Was hast du nur getan, Hakan?!

Nach kurzem überlegen, entscheide ich mich rein zu gehen. Ich muss gucken ob Hakan da drinnen ist. Und wenn ja, ihn da raus holen. Auch wenn ich ihn im Moment nur hauen möchte, muss ich meinen Bruder da raus holen. Ich schlage mir mit meiner Hand paar mal leicht gegen meinen Wangen, um mich wacher zu machen. Eigentlich war ich tot müde, aber ich muss jetzt da durch. Noch kurz lass ich mein Genick, meine Schultern und meine Finger knacksen und gehe mit strafen Schultern und gehobenen Kinn, zum Eingang. Mein Blick ist kalt und emotionslos. Die Männer haben mich bemerkt und beobachten jeden meiner Schritte.Angekommen will ich die Tür öffnen, aber zwei Männer treten vor mich und gucken mich auch skrupellos an.

,,Du kannst hier nicht durch!" sagt die tiefe und eiskalte Stimme, die dem rechten gehört. Es wundert mich, dass er Deutsch kann. Woher weiss er überhaupt, dass ich Deutsch kann? Er hat eine Glatze und einen schwarzen langen Bart. Ich schätz ihn auf Mitte 40. Und der soll mir Angst machen? Ich hab durchaus schlimmere Menschen, beziehungsweise Männer, gesehen.
,,Ich muss zu Hakan." antworte ich, genau wie er kalt. Stur guck ich in seine Augen und zeige ihm, dass ich keine Angst vor ihm hab. Er dreht sein Gesicht kurz zu dem anderen. Dieser nickt kaum merkbar. Der Glatzkopf öffnet die Tür, greift mich fest am Oberarm und zieht mich hinein. Weil ich mit seinem Handeln nicht gerechnet, zische ich kurz auf, aber presse schnell meine Lippen zusammen. ,,Fass mich nicht an!"knurre ich sauer. Aber er lässt mich nicht los. Er zieht mich durch verschiedene Gänge und bleibt vor einer Tür stehen. Es fühlt sich so an, als ob aus Provokationen noch mehr drauf drückt. Mehrmals versuch ich mich aus seinem Griff zu entziehen, aber er lässt einfach nicht locker. Die Tür geht von der anderen Seite auf. Ein Mann, der genauso groß und breit wie der Typ neben mir ist, kommt zum Vorschein. Dieser hat schulterlange blonde Haare mit einem Ziegenbart. Ich muss mich wirklich halten,  um keine Würggeräusche von mir zu geben.