31.Kapitel

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Jeder Mensch hat seine eigenen Worte, die er hören muss, um ihn wütend zu machen. Aber nicht so eine normale Art von Wut. Diese Art von Wut die, die dich dazu führt alles um dich herum kaputt zu machen. Diese Art von Wut die, die dir Tränen in die Augen schießen lässt. Diese Art von Wut in der man nicht mehr dir Kontrolle für sich selber hat und platzen möchte. Man ist nicht sich selbst. Man hat sich nicht mehr im Griff. Bei dieser Art von Wut sollte man aufpassen. Sie kann gefährlich sein. Sehr gefährlich. Diese Person, die diese Wut spürt kann alles machen, was sie will. Ohne Gnade. Ohne Zweifel. Ohne Mitgefühl. Ohne mit den Augen zu blinzeln. Schmerzhaft und Erbarmungslos. Es gibt niemanden, der sie aufhalten kann. Diese Person ist unkontrollierbar. Sie macht, was sie machen will. Sie macht das, wovon andere Angst haben. Sie macht das, was andere Menschen sich nie im Leben trauen würde. Wut ist ein sehr starkes Gefühl, das man nicht unterschätzen sollte.

Vorallem bei den Frauen und Mädchen.

Sie werden sehr stark unterschätzt. Sie werden als weich, zart, niedlich und liebenswert bezeichnet. Sie werden als die liebevollsten Menschen der Welt bezeichnet.
Das stimmt auch alles. Na klar, stimmt das. Frauen sind eine Schönheit, die nicht in Worte zu fassen sind. Sie sind alle auf ihrer eigenen Art und Weise wunderschön. Wirklich. Jedes Lächeln, jedes Lachen einer Frau ist goldenswert. Frauen sind so schöne Wesen, die ihren eigenen Wert kennen sollten. Doch alle Frauen können auch das Gegenteil sein. Sie sind stärker als sie denken. Wir Frauen sind stark und hassen als schwach betitelt zu werden. Ich, selber, kann sowas nicht ernst nehmen. Schwach? Ich? Wir Frauen? Wir Frauen die, die Menschen mit einem Fingerschnipsen auf die Knie gehen lassen? Kommt schon. Tut nicht so. Ihr betitelt uns nur als schwach, weil ihr davor Angst habt, dass wir stärker sind als ihr. Wir sind stärker als ihr. Wir schaffen das, was ihr nicht schafft.

Fassungslos reiße ich die Augen auf und öffne groß meinen Mund. Das. Hat. Er. Nicht. Gesagt. Verdächtig zuckt meine Hand auf. Ich will auf ihn drauf springen. Die Worte wiederholen sich mehrmals. So welche ekelhaften Worte. Ich hasse es sowas zu hören. Diese Worte hat mein Vater so oft gesagt. Frauen sind Schwächlinge, die für jede Scheisse rumheulen. Er war und ist, wenn er überhaupt noch lebt, ein Frauenhasser. Meine feministische Seite will ihn, Emirhan, dessen Worte das gerade eben waren und alle anderen Typen, die so denken, schlagen und meine Meinung sagen. Was denkt er sich eigentlich dabei? Mein Blick ist auf ihm fixiert und spricht Bände. Ich bin ebenfalls enttäuscht. Wie kann er sowas sagen? Emirhan hätte immer nur gute Worte über Frauen gesagt. Und jetzt? Was ist jetzt los?

,,-50 Mal." ertönt die eiskalte Stimme von Atakan. Er packt das Handy in seine Hosentasche und ich sehe wie er seine rechte Hand zu einer Faust ballt. ,,Was?!" entweicht es aus meinem Mund und kann gerade nicht realisieren, was hier los ist.
,,Du wirst jetzt 50 Klimmzüge machen." befehlt er und guckt mich dabei nicht an. Sein Blick ist stets auf Emirhan gerichtet, der schnell und unauffällig versucht raus zu kommen. Zusätzlich zu dieser Wut auf ihn, spüre ich auch wie sich mein Herz zusammen zieht. Diese Worte von ihm sind sehr verletzend. ,,Raum 11, Emirhan." höre ich ihn laut und deutlich befehlen.
Raum 11? Hä? Was heißt das? Emirhan, der seinen Blick nicht heben kann, schluckt stark und geht nach einem leichten Nicken raus. Also. Erstens: Definitiv werde ich keine 50 Klimmzüge machen. Im Leben würde ich das nicht schaffen. Zweitens: Mir egal ob es Atakan dann vielleicht wissen wird, aber ich werde mit Emirhan reden. Wie kann er sowas sagen? Und was beudetet bitte Raum 11? Der Seitenblick von Atakan, lässt mich zu ihm gucken. ,,Yapmicam!" (Ich werde es nicht tun!) sage ich etwas zu laut. Kritisch guckt er mich und seine Augen fahren über mein Gesicht. Was? Verwundert darüber, dass ich nicht tue, was er will? Verwundert darüber, dass er mich nicht weiter auffordert, sondern seine Arme vor seine Brust verschränkt, sich an die Wand hinter ihm lehnt und mich nachdenklich betrachtet. ,,Du stimmst ihm also zu?" fragt er und hebt seine rechte Augenbraue in die Höhe. Genervt atme ich aus und schnalze mit meiner Zunge. ,,Asla." (Niemals.) knurre ich schon fast und zittere schon vor Wut. Ich wundere mich darüber, warum er plötzlich so ruhig ist. Wie kann er sowas? Von der einen Sekunde auf die andere, sich selber so ruhig zu stellen. Das kann ich leider nicht. Was ich mir aber wünsche, irgendwann zu können. Er nickt auf die Klimmzugstange neben ihm. ,,Beweis es."

TURKISH MAFIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt